Novartis Aktie mit Kurssprung: Pharmakonzern hebt Prognose für 2024 an

Der Schweizer Pharmariese Novartis hebt nach einem starken Jahresauftakt seine Ziele für 2024 an. Die Aktie legt kräftig zu und sorgt für Schwung im europäischen Pharmasektor.

novartis aktie mit kurssprung: pharmakonzern hebt prognose für 2024 an

Novartis Aktie mit Kurssprung: Pharmakonzern hebt Prognose für 2024 an

Der Pharmakonzern Novartis mit CEO Vasant Narasimhan (47) hat nach einem schwungvollen Jahresstart seine Ziele für 2024 angehoben. Im ersten Quartal übertraf der Schweizer Arzneimittelhersteller die Erwartungen von Analysten teils deutlich.

An der Börse kamen die Zahlen und der neue Geschäftsausblick gut an: Die Novartis-Aktie legte am Morgen um mehr als 5 Prozent zu und belegte den Spitzenplatz im Schweizer Leitindex SMI. Zugleich profitierten auch andere europäische Pharmawerte wie Merck oder Sanofi von den Zahlen von Novartis.

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Laut Konzernmitteilung setzte Novartis in den Monaten Januar bis März 11,8 Milliarden US-Dollar (11,1 Mrd Euro) um und damit zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Plus elf Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag in Basel weiter mitteilte.

Starker Umsatzanstieg auf chinesischem Markt

Zum Wachstum hätten altgediente Wachstumsträger wie das Schuppenflechtemittel Cosentyx und das Herzmedikament Entresto beigetragen, erklärte Finanzchef Harry Kirsch in einer Telefonkonferenz. Einen starken Beitrag habe auch der chinesische Markt geleistet. Dort setzte der Pharmakonzern zum Jahresstart eine Milliarde Dollar um, was einem Anstieg von 31 Prozent entsprach.

Dieser Zuwachs sei außergewöhnlich, sagte Kirsch. Allerdings sei das Vergleichsquartal auch weniger dynamisch ausgefallen, da sich China 2023 erst langsam von den strikten Corona-Maßnahmen erholt habe.

„Wir gehen zwar davon aus, dass wir in China auch weiterhin stärker als in den anderen Märkten wachsen werden, das aktuelle Tempo dürften wir dabei aber nicht aufrechterhalten”, ergänzte Kirsch.

Im operativen Geschäft verdiente Novartis in den ersten drei Monaten mit 3,4 Milliarden Dollar 29 Prozent mehr als vor einem Jahr. Unter dem Strich kam ein Konzerngewinn von 2,7 Milliarden Dollar heraus nach knapp 2,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs liege vor allem an der insgesamt besseren Geschäftsentwicklung, hieß es in der Mitteilung weiter.

Prognose angehoben

Für Analysten ist der um verschiedene Einflüsse bereinigte Betriebsgewinn wichtiger. Mit 4,5 Milliarden Dollar und einem Plus von 16 Prozent fiel dieser im ersten Quartal besser aus als am Markt erwartet. Aus Sicht des Vontobel-Analysten Stefan Schneider stellte Novartis die Erwartungen in den Schatten. Die Resultate zeigten, wie stark die Dynamik beim Absatz und den Margen bei vielen Medikamenten sei, schrieb er. Der Experte geht davon aus, dass das Unternehmen in den kommenden Quartalen seinen Lauf fortsetzen wird.

Nach dem dynamischen Jahresauftakt wird die Novartis-Führung tatsächlich optimistischer und setzt die Messlatte für das Gesamtjahr hinauf. So soll der Umsatz zu konstanten Wechselkursen nun im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen. Bisher hatte Novartis ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Für den operativen Kerngewinn erwartet das Management nun eine Zunahme im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Bisher hatte es ein Plus im hohen einstelligen Bereich angepeilt.

Novartis setzt zukünftig weiter auf Übernahmen

Der Pharmariese hatte im vergangenen Oktober seine Generikasparte Sandoz abgespalten und fokussiert sich seitdem auf neuartige Arzneimittel. Für das weitere Wachstum dürften laut Finanzchef Kirsch auch Übernahmen eine wichtige Rolle spielen. Hier bleibe Novartis seiner bisherigen Strategie treu und setze vor allem auf ergänzenden Zukäufe, wie mit der geplanten Übernahme des deutschen Biotech-Unternehmens Morphosys. Diese Transaktion gehe derzeit ihren regulatorischen Gang, sagte Kirsch.

Zuletzt wurde bekannt, dass der Schweizer Pharmakonzern seine Medikamentenentwicklung strafft und in der Schweiz und in den USA Stellen streicht. Bis zu 700 Jobs sind betroffen.

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