Nordkorea: Kim Jong Un überwacht Test von »supergroßem« Raketenwerfer

Das Regime in Pjöngjang lässt militärisch die Muskeln spielen: Nach dem letzten Raketentest wurden nun übergroße Mehrfachsysteme ausprobiert. Alleinherrscher Kim Jong Un hing gebannt am Fernglas.

nordkorea: kim jong un überwacht test von »supergroßem« raketenwerfer

Nordkorea: Kim Jong Un überwacht Test von »supergroßem« Raketenwerfer

Am Montag erst hatte Nordkorea den ersten Raketentest seit Monaten durchgeführt. Die Aktion war wohl als Signal an US-Außenminister Antony Blinken zu verstehen gewesen, der zeitgleich in Seoul zu Besuch war. Nun legt das Regime im Norden nach. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldet, wurden im Westen des isolierten Landes Mehrfachraketenwerfer erprobt. Darunter auch »neuausgerüstete, supergroße« Exemplare, wie die Agentur am Dienstag mitteilte.

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Fotos zeigen Diktator Kim Jong Un, der das Abfeuern durch ein Fernglas beobachten soll. Wie bei Aufnahmen aus Nordkorea üblich können Authentizität und Zeitpunkt der Aufnahme nicht unabhängig verifiziert werden. Die erprobten Raketen sollen laut den Angaben unter anderem auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul gerichtet werden. Nach Angaben aus Pjöngjang könnten die 600-Millimeter-Systeme auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden.

Am Montag hatte Nordkorea laut dem südlichen Nachbarn mehrere ballistische Raketen in Richtung Meer abgefeuert. Auch die japanische Küstenwache meldete den Start einer vermutlich ballistischen Rakete durch Nordkorea. Später teilte Japan mit, es habe einen zweiten Start einer ballistischen Rakete aus Nordkorea entdeckt. Beide seien außerhalb seiner ausschließlichen Wirtschaftszone im Meer niedergegangen. Japan verurteilte die Starts aufs Schärfste.

Mehr Waffentests als Signal im Wahljahr?

Die Machtdemonstration Pjöngjangs fiel mit dem Besuch des US-Außenministers Antony Blinken in Seoul zusammen, der an der am Montag beginnenden Konferenz »Summit for Democracy« zur Förderung der Demokratie teilnimmt, die von Präsident Yoon Suk-yeol ausgerichtet wird.

Die Streitkräfte Südkoreas und der Vereinigten Staaten hatten bis vergangenen Donnerstag zehn Tage lang groß angelegte gemeinsame Militärübungen abgehalten. Am Sonntag mobilisierte das südkoreanische Militär auch Marineinfanteristen, Kampfhubschrauber und Amphibienfahrzeuge, um die Truppenstärke zu erhöhen und die westlichen Inseln nahe der Seegrenze zu Nordkorea zu verstärken, die 2010 von Nordkorea bombardiert worden waren.

Sowohl in den USA als auch in Südkorea wird in diesem Jahr gewählt. Beobachter fürchten, dass der Norden dies zum Anlass für weitere und größere militärische Machtdemonstrationen nehmen könnte.

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