19 Marken im Test: Preise für Orangensaft gehen durch die Decke. Ökotest prüft, ob sich der Kauf noch lohnt

Orangensaftpreise haben sich verdoppelt.

Die Preise für Orangensaft haben sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt, manche Anbieter wollen mehr als vier Euro für den Liter. Rechtfertigt die Qualität den Preis? Ökotest hat 19 Säfte geprüft.

Orangensaft gehört zu den Saftklassikern. Für viele ist er vom Frühstückstisch nicht wegzudenken. Es gab einmal eine Zeit, es ist gerade mal zwei Jahre her, da bekam man im Supermarkt den Liter für weniger als einen Euro. Der gleiche Saft kostet inzwischen mit 1,99 Euro mehr als das Doppelte. Und das ist noch der günstigste Preis im Vergleich von Ökotest. Den teuersten stellt Voelkl – der “Demeter Bio Saft” kostet pro Liter schlappe 4,39 Euro. Aber sind die Säfte überhaupt ihr Geld wert oder wird es Zeit, auf andere Getränke umzuschwenken? 19 Orangensäfte hat Ökotest gekostet und zudem ins Labor geschickt.

Orangensaft ist teuer geworden, weil er knapp geworden ist. Das liegt vor allem an veränderten Klimabedingungen, aber auch an Pflanzenkrankheiten. Sind Säfte bio, kostet das meist extra. Das Siegel ist aber keine Garantie für bessere Qualität. Tatsächlich ist der Testsieger kein Bio-Produkt und kommt zudem vom Discounter. Der Lidl-Orangensaft “Fairglobe Way To Go” gehört mit einem Preis von 1,99 Euro zu den günstigsten Säften und schneidet als einziger im Vergleich mit dem Gesamturteil “sehr gut” ab.

Er schmeckt zwar nicht wie frisch gepresst, weist aber sehr gute Laborergebnisse auf und trägt zudem das Fairtrade-Label. Ein Zeichen dafür, dass unter anderem auf faire Arbeitsbedingungen in den Ernteländern geachtet wird. Damit mache der Discounter vor, “was alle anderen sehr schnell nachmachen sollten”, meinen die Tester. Zwei weitere günstige Discounter-Säfte sind ebenfalls “gut”.

Markensaft säuft im Ökotest ab

Die besten Bio-Orangensäfte müssen sich mit dem Gesamturteil “Gut” begnügen, dazu gehört der teure Voelkl Demeter-Saft. Der am schlechtesten bewertete Saft im Vergleich ist ebenfalls bio. Ökotest bemängelt beim “Bio Sonne Bio-Saft” von Norma die schlechte Rearomatisierung des Safts. Der Saft entspreche “schlicht nicht den Vorgaben der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung”. Deswegen und aufgrund weiterer nicht gesundheitsschädigender Mängel fällt der Saft mit “Ungenügend” durch. Die Charge sei aus dem Sortiment genommen worden, eine Folgecharge laut Anbieter unauffällig.

Zwei weitere Säfte sind laut Ökotest ebenfalls nur “mangelhaft”. Neben dem Kaufland-Saft, “K-Favourites Orangensaft”, trifft es auch eine große Marke: “Valensina Frühstücksorange”. Beide Säfte können weder mit Geschmack noch mit guten Laborergebnissen auftrumpfen und reihen sich am Ende des Vergleichs ein.

Den Abwertungen zum Trotz muss sich keiner große Sorgen machen, wenn er einen der schlecht-bewerteten Säften im Schrank stehen hat. Sauber seien die Säfte alle. Pestizide wurden kaum nachgewiesen und auch sonst kaum Abwertungsrelevantes, so die Tester. Wem vor allem Geschmack wichtig ist, der sollte eher zu Direktsäften greifen. Vor allem vier gekühlte Direktsäfte schnitten im Gesamturteil zwar mit “Befriedigend” ab, im Geschmackstest aber mit “sehr gut”. Sie schmeckten “wie frisch gepresst”.

Den gesamten Test lesen Sie gegen Gebühr auf oekotest.de.

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