News: Konflikt zwischen Israel und Iran, Olaf Scholz bei Xi Jinping, Donald Trump und der Schweigegeld-Prozess

Wie gefährlich Israels Revanche gegen Iran werden könnte. Was Olaf Scholz heute mit Chinas Präsident Xi Jinping zu besprechen hat. Und wer über Donald Trumps Schuld befinden soll. Das ist die Lage am Dienstagmorgen.

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News: Konflikt zwischen Israel und Iran, Olaf Scholz bei Xi Jinping, Donald Trump und der Schweigegeld-Prozess

Israels gefährliche Revanche

Auch heute richten sich wieder alle Augen besorgt auf den Nahen Osten: Wird Israel auf den iranischen Drohnenangriff vom Wochenende reagieren? Und wenn ja, wird diese Reaktion eine Spirale der gegenseitigen Schläge bis hin zu einem neuen Krieg auslösen? Und werden dann auch die USA in einen solchen Krieg hineingezogen?

Während sich Falken wie der ehemalige Trump-Berater John Bolton dafür aussprechen, Israel solle mit einem Vergeltungsschlag versuchen, iranische Anlagen zur Herstellung von Atombomben zu zerstören, mahnen andere Experten zur Zurückhaltung. So etwa der US-Militärfachmann Daniel L. Davis im Interview mit meinem Kollegen Bernhard Zand. »Auf Bolton zu hören, würde einen großen Krieg entzünden, der für Israel sehr schlecht ausgehen würde«, sagt Davis. Tatsächlich ist genau das aber seine Erwartung: »Ich fürchte, dass Netanyahu die Situation ausnutzen und zum Anlass nehmen wird, tatsächlich nukleare Anlagen in Iran anzugreifen.«

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Heute empfängt Außenministerin Annalena Baerbock ihren jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi in Berlin. Jordanien hatte Israel bei der Verteidigung gegen die iranischen Drohnen unterstützt, befindet sich aber in zwiespältiger Lage: Jeder fünfte Bewohner ist Palästinenser, die Sympathien der Bevölkerung gegenüber Israel sind entsprechend wenig ausgeprägt.

Das ganze Interview mit Daniel L. Davis lesen Sie hier: »Die Iraner haben Waffen verwendet, von denen sie wussten, dass Israels Raketenabwehr sie abfangen würde«

Scholz trifft auf Xi Jinping

In den vergangenen Tagen hat Olaf Scholz in China Betriebe besucht (und dort zum Beispiel eine Schraube festgedreht), sich Shanghai zeigen lassen und versucht, einem chinesischen Studenten die Angst vor Berliner Kiffern zu nehmen.

Heute wird es ernst: Gemeinsam mit Umweltministerin Steffi Lemke, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Bundesverkehrsminister Volker Wissing trifft der Kanzler den chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Peking.

Mein Kollege Martin Knobbe begleitet die deutsche Regierungsdelegation auf ihrer Chinareise. In einem Video beschreibt Martin die schwierige Doppelstrategie des Kanzlers: »Es geht darum, einerseits die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China zu stärken, andererseits aber auch um das, was in der sogenannten Chinastrategie der Bundesregierung steht: Nämlich für De-Risking zu sorgen, also ein bisschen die Abhängigkeit von China auch abzumildern und auf andere Länder zu verteilen. Das ist eine Art Dilemma, um das es hier geht.«

Und noch dazu muss Scholz die teilweise unfairen chinesischen Wettbewerbsmaßnahmen ansprechen. Und, wer weiß, vielleicht ja sogar auch noch die Menschenrechtslage in China.

    Trump mal wieder vor Gericht

    Man möchte es kaum glauben angesichts der Menge an juristischem Ärger, die den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump seit Monaten beschäftigt: Dieses Verfahren in New York ist tatsächlich besonders, denn erstmals in der US-Geschichte muss sich ein früherer Präsident in einem Strafprozess verantworten.

    Es geht um die Vertuschung einer Schweigegeldzahlung an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016. Offenbar hatte Trump damals die Absicht, eine Affäre mit Frau Daniels aus dem Jahr 2006 aus der Öffentlichkeit zu halten.

    Heute würde er es womöglich gar nicht mehr für nötig erachten, so eine Sache zu vertuschen – seine Anhänger feiern ihn trotz aller Verfehlungen, jüngst haben sie ihm sogar in großer Zahl Schrottaktien seiner eigenen Social-Media-Plattform abgekauft. Die Aktien haben mittlerweile zwei Drittel ihres Werts verloren.

    Am ersten Tag des Prozesses musste Trump eine Niederlage einstecken: Sein Versuch, einen Richter loszuwerden, scheiterte. Heute geht es nun um die Auswahl der Geschworenen, und da stellt sich dem Beobachter die Frage: Gibt es überhaupt einen einzigen Menschen in den USA, der Donald Trump gegenüber unvoreingenommen ist und unparteiisch über ihn urteilen könnte?

    Auch hier, so scheint es, treibt dieser Mann das US-System an seine Grenzen.

      Lesen Sie hier den aktuellen SPIEGEL-Leitartikel

      Lasst die Jugendlichen länger schlafen! An den meisten Schulen in Deutschland fängt der Unterricht schon gegen acht Uhr an. Das muss sich dringend ändern, denn die gesundheitlichen Schäden sind enorm.

      Hier geht’s zum aktuellen Tagesquiz

      Die Startfrage heute: »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten«: Welches Gedicht beginnt mit diesen Worten?

      Gewinner des Tages…

      …sind die Brüder Constantin und Alexander Kapustin. Die neun und zehn Jahre alten Söhne von Peter Kapustin, dem Leiter und Gründer des Urzeitmuseums in Taufkirchen an der Vils, hatten vor einem Jahr bei der Fossiliensuche mit dem Vater an einem Abhang bei einem Fuchsbau einen auffälligen Knochen entdeckt.

      Nach und nach stellte sich heraus, dass sich an der Fundstelle die erstaunlich gut erhaltenen Knochen von drei bayerischen Ur-Elefanten befanden. Jetzt wurde ihr Fund der Öffentlichkeit vorgestellt.

        Die jüngsten Meldungen aus der Nacht

          CDU ändert wohl umstrittenen Islam-Satz im geplanten Grundsatzprogramm: »Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland.« So stand es im geplanten CDU-Grundsatzprogramm. Nach heftiger Kritik soll die Formulierung nun geändert worden sein, heißt es in einem Medienbericht.

          Kernkraftwerk Saporischschja laut Atombehörde Unfall »gefährlich nahe«: Das ukrainische AKW Saporischschja wurde mehrfach von Drohnen attackiert. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde warnt nun: Die Angriffe müssen sofort aufhören.

          Unwetter behindern Verkehr in Deutschland: Es stürmt und blitzt, Bäume fallen um. Schwere Unwetter sorgen für eine unruhige Nacht. Der Bahnverkehr ist teils eingeschränkt. ICE-Züge sind Stunden verspätet.

        Diesen Text möchte ich Ihnen heute besonders empfehlen:

        Hier ist die Weltwirtschaft verwundbar: Unterseekabel, Pipelines, Satelliten, Verkehrswege – die globale Ökonomie ist lange rasant gewachsen. In einer Zeit von Kriegen und Klimawandel zeigt sich aber, wie anfällig die Vernetzung ist. Unsere große Datenanalyse zeigt, wo die Adern der Weltwirtschaft verlaufen. Und wo ihre Schwachstellen liegen.

        Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag.

        Ihr Stefan Kuzmany, Autor der Chefredaktion

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