News: Israel-Iran-Konflikt, Donald-Trump-Prozess, Wladimir Putins Saboteure, Fall Kasia Lenhardt

Berichte über israelischen Angriff auf Ziele in Iran. Wer im Trump-Prozess die Wahrheit sagen muss. Was über Wladimir Putins festgenommenen Spione bekannt ist. Das ist die Lage am Freitagmorgen.

News: Israel-Iran-Konflikt, Donald-Trump-Prozess, Wladimir Putins Saboteure, Fall Kasia Lenhardt

Schlägt Israel gegen Iran zurück?

Am frühen Freitagmorgen deutscher Zeit überschlugen sich amerikanische Nachrichtensender mit Eilmeldungen. Erst ABC, dann folgten CBS und CNN, alle berichteten, Israel habe Iran angegriffen. Eine offizielle Bestätigung gab es bis zu dem Moment, in dem diese Zeilen entstanden, noch nicht. Auch das Ausmaß des möglichen Vergeltungsschlages für den massiven iranischen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel vom vergangenen Wochenende war nicht klar.

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Iranische Medien meldeten Explosionen nahe der Stadt Isfahan, die unter anderem für ihre Atomanlagen berüchtigt ist. Diese seien aber unversehrt. Die Detonationen rührten vielmehr vom Abschuss mehrerer Drohnen am Himmel über Isfahan durch die iranische Flugabwehr. Anzeichen für einen Raketenangriff gebe es dagegen nicht. Auch das ist alles nicht unabhängig bestätigt. Der Luftraum über Teilen Irans wurde offenbar gesperrt.

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Sex, Geld und Lügen

Wäre der Mann nicht womöglich bald wieder US-Präsident und damit der mächtigste Mensch der Welt, könnte man sich ganz entspannt zurücklehnen und die neueste Staffel der offenbar niemals enden wollenden Trump-Saga verfolgen wie eine seichte Soap Opera: »Sex, Geld und Lügen – Donald vor Gericht«.

Es macht auch gar nichts aus, wenn man die letzten Episoden verpasst haben sollte. Denn im aktuellen Prozess um gefälschte Dokumente zur Vertuschung von Schmiergeldzahlungen an eine Porno-Darstellerin werden viele alte Bekannte aus dem Umfeld des Ex-Präsidenten auftreten, die man noch aus früheren Skandalberichten kennt.

Sie alle müssen als Zeugen vor Gericht die Wahrheit sagen: Da ist der halbseidene Anwalt Michael Cohen, lange Zeit Trumps Ausputzer und nun Kronzeuge der Anklage. Die ehemalige Trump-Wahlkämpferin Hope Hicks, angeblich ahnungslos – laut SMS und Mails aber wohl doch bestens informiert über die Schweigegeld-Manöver des Chefs. Der rechtsextreme Agitator Steve Bannon, in einem anderen Prozess der Veruntreuung von Geldern angeklagt, die er für ein privates Mauerprojekt an der US-mexikanischen Grenze eingesammelt hat. Und Kellyanne Conway, Trumps damalige Wahlkampfmanagerin, die später für dessen seltsames Verhältnis zur Wahrheit den Begriff »alternative Fakten« erfand.

Alles über die wichtigsten Zeugen, wie die Affäre um die mit Geld zum Schweigen gebrachte Porno-Darstellerin Story Daniels aufkam, welche Rolle der Boulevard-Verleger David Pecker für Trump spielte und was ein Ex-Playmate des Jahres und ein ehemaliger Undercover-Cop mit der Sache zu tun haben: Mein Kollege Marc Pitzke hat es aufgeschrieben.

Spion und Spion

Die meisten Deutschen kennen Grafenwöhr wohl höchstens dem Namen nach als Standort eines US-amerikanischen Truppenübungsplatzes. Und vielleicht vom Autobahnschild, an dem sie auf der Fahrt durch die Oberpfalz vorbeibrausen. Die beiden Deutschrussen Dieter S. und Alexander J. wollten sich das Übungsgelände offenbar etwas genauer ansehen. Und nicht nur das: Womöglich planten die beiden im Auftrag eines russischen Geheimdienstes Anschläge auf Militäreinrichtungen in Deutschland. Nun wurden sie festgenommen.

Meine Kollegen Maik Baumgärtner, Jörg Diehl, Matthias Gebauer, Roman Höfner, Roman Lehberger, Tobias Lill, Sven Röbel und Wolf Wiedmann-Schmidt haben die Spur der mutmaßlichen Spione verfolgt und zeichnen das Bild zweier kremltreuer Putin-Helfer, die schon seit Ende 2023 im Visier des Verfassungsschutzes waren. Die Bundesregierung zeigt sich angesichts der Festnahmen grimmig entschlossen: »Wir werden die Ukraine weiter massiv unterstützen und uns nicht einschüchtern lassen«, sagt Innenministerin Nancy Faeser.

Die Recherche im Fall Kasia Lenhardt

Auch Jahre nach ihrem Tod bewegt viele Menschen das Schicksal des Models Kasia Lenhardt. Die Ex-Freundin des Fußballprofis Jérôme Boateng nahm sich 2021 das Leben, vorausgegangen war ihre öffentliche Demütigung nach der Trennung von dem Sportler.

In ihrer fünfteiligen Podcast-Serie »NDA: Die Akte Kasia Lenhardt« haben meine Kolleginnen Maike Backhaus und Nora Gantenbrink die Geschichte der Beziehung Lenhardts zu Boateng nachgezeichnet, sie konnten dafür 25 Stunden Audionachrichten und bislang unbekannte Dokumente auswerten. Ergebnis ist die bedrückende Geschichte einer jungen Frau, die der körperlichen, finanziellen und medialen Übermacht ihres Partners ausgeliefert schien. Boateng bestreitet nach wie vor jedes Fehlverhalten.

Im SPIEGEL Deep Dive beantworten Maike und Nora im Gespräch mit Regina Steffens, Redakteurin im Podcast-Ressort, heute ab 18 Uhr Fragen zu ihrer Recherche und geben einen tiefen Einblick in ihre aktuelle Arbeit.

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Es ist Zeit für eine soziale Wende: Die Kindergrundsicherung droht ein Ende im Desaster. Schuld ist eine Politik, die nicht die Bedürftigen im Blick hat, sondern vor allem die eigenen Interessen.

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Die Startfrage heute: Welcher Titel wurde bei der Oscar-Preisverleihung 2024 als bester Film ausgezeichnet?

Gewinner des Tages…

…ist Christian Drosten. Der Virologe musste 2022 auf einem Zeltplatz heftige Beleidigungen dreier Dauercamper über sich ergehen lassen. Nun hat das Amtsgericht Warnemünde die Schuld zweier Pöbler festgestellt und Geldstrafen festgesetzt. Zahlen müssen die beiden jedoch vorerst nicht.

Die jüngsten Meldungen aus der Nacht

Ecuador erklärt Donnerstag und Freitag zu arbeitsfreien Tagen – um Strom zu sparen: Die Regierung in Ecuador hat wegen Engpässen bei der Energieversorgung den Notstand ausgerufen. Das Land gewinnt seinen Strom vor allem aus Wasserkraft – ein Problem in Zeiten der Dürre.

Turnerinnen erhalten wohl 100 Millionen Dollar vom US-Justizministerium: Sie hatten das FBI verklagt, weil es zu spät handelte. Rund 100 Missbrauchsopfer des Sportarztes Larry Nassar, darunter Olympiasiegerin Simone Biles, haben nun laut US-Medien einen außergerichtlichen Vergleich akzeptiert.

Baerbock will Hilfe für Ukraine »zusammenkratzen«, Trump stichelt gegen Europa: Ist die EU zu zögerlich mit Militärhilfen für die Ukraine? Nein, sagt Annalena Baerbock: »Wir können nur nicht hexen.« Der ehemalige US-Präsident Trump sieht das anders. Europa müsse mehr Geld investieren.

Diesen Text möchte ich Ihnen heute besonders empfehlen:

Die größte Wahl aller Zeiten: Ab heute sind fast zwölf Prozent der Menschheit aufgerufen, an die Wahlurnen zu treten – in Indien wählen mehr als 900 Millionen ein neues Parlament. Die Wahl kostet rund 13 Milliarden Euro und ist eine gigantische logistische Herausforderung.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag.

Ihr Stefan Kuzmany, Autor der Chefredaktion