Neuemissionen: Mehr Börsengänge im Jahr 2024 – Belebung auf dem IPO-Markt

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Skulpturen von Bulle und Bär vor der Börse Frankfurt data-portal-copyright=

Das Emissionsvolumen im ersten Quartal ist höher als im Vorjahr. Die Hälfte der weltweit größten IPOs stammt aus Europa, die Pipeline ist gut gefüllt. Doch nicht überall läuft es gut.

Nach der Flaute im vergangenen Jahr zeigt sich eine Belebung des Marktes für Neuemissionen. Mit 23,7 Milliarden US-Dollar weltweit lag das Emissionsvolumen im ersten Quartal leicht über dem Wert des Vorjahreszeitraums, zeigt eine Studie der Beratungsgesellschaft EY, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt.

Fünf der zehn größten Börsengänge der Welt erfolgten in Europa. In Deutschland sind in diesem Jahr bereits drei Unternehmen an die Börse gegangen: das E-Mobilitäts-Unternehmen Elaris in München sowie der Rüstungszulieferer Renk und die Parfümeriekette Douglas in Frankfurt.

Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei der Beratungsgesellschaft EY, sagt: „Börsengänge sind wieder in den positiven Schlagzeilen und stehen im Fokus der Investoren.“ Der Anstieg großer Indizes, ein positives Marktsentiment und der erwartete Rückgang der Zinsen hätten die Chancen für Börsengänger verbessert, sagt Steinbach. Das biete „Rückenwind für weitere Debüts in diesem Jahr“.

Verbesserung in Europa und Amerika, Rückgänge in Asien

In Europa und den USA waren die Bedingungen für IPOs (kurz für „Initial Public Offerings“) besonders positiv: In den USA gab es im ersten Quartal insgesamt 49 Börsengänge, fast 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Gesamtvolumen sprang von 2,6 auf 8,5 Milliarden US-Dollar.

Ähnlich positiv war die Entwicklung in Europa, zeigt die EY-Auswertung. Zwar lag die absolute Zahl mit 26 leicht unter dem Ergebnis des Vorjahresquartals (28), aber das Volumen hat sich mit knapp sechs Milliarden US-Dollar fast verdreifacht.

Markus Meier, Leiter Aktienkapitalmärkte Deutschland bei der Bank of America, sagte kürzlich dem Handelsblatt: „In Deutschland und Europa sind Vorbereitungen für IPOs wieder in vollem Gange.“ Einige Kandidaten bereiteten sich auch schon auf 2025 vor.

Auch EY-Experte Steinbach erwartet eine weitere Belebung. „Sofern die Märkte weiterhin stabil bleiben und sich positiv entwickeln, sehen wir ein Potenzial von zehn bis zwölf Börsengängen deutscher Unternehmen in den kommenden Monaten.“

Weltweit waren die Rahmenbedingungen aber nicht überall derart gut. Obwohl das Emissionsvolumen zunahm, lag die Gesamtzahl der Erstnotizen mit 287 leicht unter dem Vorjahreswert von 307.

Das liegt vor allem an den Rückgängen in der Region Asien-Pazifik. Das Emissionsvolumen sank dort um 56 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar, die Zahl der Börsengänge um 34 Prozent auf 119. Besonders schwach entwickelte sich der chinesische IPO-Markt. Die Zahl der Neuemissionen halbierte sich, das Volumen fiel von über zehn auf knapp vier Milliarden US-Dollar.

Unternehmen der Gesundheitsbranche besonders gefragt

Die größten Fortschritte verzeichneten im ersten Quartal dieses Jahres die Sektoren Healthcare und Life-Sciences, also Gesundheit, Pharma und Biotechnologie. Das Emissionsvolumen stieg um 280 Prozent auf knapp sechs Milliarden US-Dollar.

Auch der größte Börsengang dieses Jahres kam aus dieser Branche: Die Erstnotiz des Schweizer Hautpflegespezialisten Galderma an der Börse in Zürich brachte knapp 2,4 Milliarden US-Dollar.

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