Nahost: Explosionen im Iran – US-Medien melden Angriff durch Israel

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Raketen der iranischen Armee data-portal-copyright=

Im Iran ist am Freitagmorgen die Luftverteidigung zum Einsatz gekommen, Staatsmedien berichten vom Abschuss „kleiner Flugobjekte“. In der Region befinden sich wichtige Rüstungseinrichtungen.

Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge soll Israel den Iran angegriffen haben. Die Sender ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, Israel habe in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt.

Dies sei eine Reaktion auf die iranischen Luftangriffe auf Israel am Wochenende gewesen. Mehrere US-Medien berichteten von einer oder mehreren israelischen Raketen, die ein Ziel im Iran angegriffen hätten. Das Pentagon bestätigte die Berichte zunächst nicht.

Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen „begrenzten Angriff“ gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert.

Irans Staatsmedien wiesen die Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen. „Vor ein paar Stunden wurden mehrere kleine Flugobjekte am Himmel von Isfahan gesichtet und getroffen“, sagte eine Reporterin in einer Live-Schalte des Staatsfernsehens.

Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Der Luftverkehr sei wieder aufgenommen worden. Die iranische Regierung wies zugleich Berichte zurück, denen zufolge der Sicherheitsrat zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.

Am Freitagmorgen wurde zunächst in mehreren Provinzen die Luftverteidigung aktiviert, berichteten iranische Staatsmedien. Flugabwehrraketen seien abgefeuert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna.

Zuvor gab es Berichte über eine Explosion nahe des Flughafens der Millionenstadt Isfahan, wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars berichtete. Der Flugverkehr in der Hauptstadt Teheran und in Isfahan war in der Folge zunächst ausgesetzt worden.

Iranische Staatsmedien: Keine Hinweise auf einen Raketenangriff

In Isfahan befinden sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt.

Sollte es sich bei den Explosionen in Isfahan um einen israelischen Vergeltungsschlag handeln, wäre dies auch klares Zeichen der Machtlosigkeit der G7-Staaten gegenüber Israel. US-Präsident Joe Biden hatte Anfang der Woche betont, die USA würden einen Vergeltungsschlag Israels gegen den Iran nicht unterstützen.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hatte am Mittwoch bei einem Besuch in Tel Aviv gemeinsam mit ihrem britischen Amtskollegen David Cameron versucht, die israelische Regierung von einem harten Gegenschlag gegen Iran abzubringen.

Die Außenminister der sieben größten Industrienationen tagen derzeit auf der italienischen Insel Capri. „Wir sind am Rande eines regionalen Krieges im Nahen Osten, der Schockwellen in die Welt senden würde, insbesondere nach Europa“, hatte EU-Chefdiplomat Josep Borrell Donnerstag gewarnt.

Israel kündigte Reaktion auf iranischen Vergeltungsangriff an

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit Hunderten Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Begründet wurde der Schlag mit einem mutmaßlich von Israel geführten Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden. Israel hatte angekündigt, auf den iranischen Vergeltungsangriff reagieren zu wollen.

Bereits Ende Januar 2023 war im Iran eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe Isfahan mit mehreren kleinen Drohnen angegriffen worden. Der Iran machte damals Israel als Drahtzieher für die Attacke verantwortlich. Das „Wall Street Journal“ berichtete danach unter Berufung auf „mit der Operation“ vertraute Personen, dass Israel hinter den Angriffen stehe. Ende Januar ließ die iranische Justiz im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Fabrik vier Männer nach einem international viel kritisierten Verfahren hinrichten.

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