Mutmaßliche Islamisten sollen Anschlag auf Schwedens Parlament geplant haben

Die Bundesanwaltschaft wirft zwei Männern vor, einen Angriff auf das schwedische Parlament geplant zu haben. Nun wurden die Verdächtigen in Thüringen festgenommen.

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Mutmaßliche Islamisten sollen Anschlag auf Schwedens Parlament geplant haben

Generalbundesanwalt Jens Rommel hat zwei mutmaßliche Anhänger der Terrororganisation »Islamischer Staat Provinz Korasan« (ISPK) festnehmen lassen. Der Zugriff erfolgte am Morgen durch Spezialeinsatzkräfte im thüringischen Gera. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich nach SPIEGEL-Informationen um afghanische Staatsbürger.

Einer der Verdächtigen, der 30-jährige Ibrahim M.-G., soll sich im vergangenen Jahr dem ISPK als Mitglied angeschlossen haben, seinem mutmaßlichen Komplizen, dem 23-jährigen Ramin N., werfen die Ermittler vor, die Terrororganisation unterstützt zu haben. Die Verdächtigen sollen im Verlauf des Tages nach Karlsruhe gebracht werden und dort einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

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Unter anderem sollen die Verdächtigen geplant haben, einen Anschlag mit Schusswaffen auf Polizisten und andere Personen am schwedischen Parlament in Stockholm zu verüben. Dies sollte eine Reaktion auf Koranverbrennungen in Schweden sein.

Laut Bundesanwaltschaft sollen die beiden Verdächtigen in enger Absprache mit ISPK-Funktionären konkrete Vorbereitungen für den geplanten Anschlag getroffen haben. Demnach sollen sie im Internet zu den örtlichen Verhältnissen rund um den möglichen Tatort recherchiert und mehrfach erfolglos versucht haben, sich Waffen zu beschaffen.

G. soll sich den Ermittlern zufolge im August 2023 von Deutschland aus dem ISPK als Mitglied angeschlossen haben. Zuvor soll er unter Beteiligung von N. in Deutschland für den IS Spenden in Höhe von rund 2000 Euro gesammelt haben. Das Geld sollte demnach in Nordsyrien inhaftierten IS-Mitgliedern zugute kommen.

Die deutschen Sicherheitsbehörden warnen bereits seit Längerem vor dem ISPK, einem Ableger des »Islamischen Staates« in Afghanistan und Zentralasien. Die Terrorgruppe hat bereits in mehreren Fällen versucht, über das Internet Jugendliche in Deutschland zu Anschlägen auf »Ungläubige« oder Polizisten anzustacheln.

Auch eine im Juli 2023 in Deutschland festgenommene Zelle von Islamisten aus Tadschikistan, Kirgisistan und Turkmenistan soll in Kontakt mit Kadern des ISPK gestanden haben. Laut Justizakten planten sie womöglich Anschläge auf Juden in Deutschland, zudem könnte eine liberale Moschee in Berlin ein Terrorziel gewesen sein.

Aus dem Umfeld dieser mutmaßlichen Terrorzelle stammte auch ein Tadschike, der kurz vor Weihnachten in Nordrhein-Westfalen in Polizeigewahrsam genommen wurde und womöglich an Anschlagsplänen gegen den Kölner Dom sowie den Stephansdom in Wien beteiligt war. Er wurde inzwischen nach Österreich ausgeliefert.

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