Durchstich in sechs Meter Tiefe

durchstich in sechs meter tiefe

Beachtliches Loch: Am Hanauer Hauptbahnhof wird ein Teil der neuen Stromtrasse für ein Rechenzentrum verlegt.

Erst hatte die Stadt Hanau den Betreibern von Rechenzentren den roten Teppich ausgerollt, die investitionsfreudige Branche in die Stadt zu locken. Nun muss sie für die Stromkabel ausrollen beziehungsweise tief unter der Erde verlegen.

Gerade ist eine unterirdische Trasse zur Versorgung des geplanten Rechenzentrums des Betreibers CyrusOne in Nachbarschaft zum Firmenareal von Good­year Dunlop in Bau. Ein Meisterstück, denn die Trasse führt vom Umspannwerk am Kinzigheimer Weg bis zum Industrieweg – dazwischen liegt der Hanauer Hauptbahnhof. Ein rund 250 Meter langes Teilstück des 2,5 Kilometer langen Kabelwegs musste deshalb in sechs Metern Tiefe unter den Gleisen des Hauptbahnhofs hindurchgeführt werden.

So etwas wurde in Hanau noch nie gebaut

Während der Planungs- und Bauzeit von 15 Monaten gelang dies, während oben die Bahnen fuhren. Die Hanau Netz GmbH (HNG), Tochterunternehmen der Stadtwerke Hanau GmbH, baut und betreibt in Hanau das Strom-, Gas- und Trinkwassernetz. Bei der Trasse handele es sich um das außergewöhnlichste Bauprojekt der Gesellschaft, sagt Geschäftsführer Adrian Szabo, nachdem in diesen Tagen der Durchstich, das Aufeinandertreffen der beiden Tunnelenden, gelungen ist.

Im vergangenen Oktober waren zunächst die Start- und Zielgruben mit Durchmessern von acht und elf Metern gegraben worden. Von dort aus wurden mit einer Tunnelbohrmaschine vorgefertigte Stahlbetonrohre von der Startgrube in Richtung Zielgrube vor­geschoben. Die Bohrmaschine, 40 Tonnen schwer und zehn Meter lang, wurde von Schwerlasttransporten angeliefert und mit einem Autokran in die Grube hinuntergelassen. Das Schneiderad mit zwei Meter Durchmesser bohrte sich dann Tag und Nacht ununterbrochen durchs Erdreich, sagte Szabo. Dabei habe sie rund 2000 Kubikmeter Bodenmaterial, überwiegend Sand und Kies, ans Tageslicht gefördert.

Halben Weg geschafft

Insgesamt wurden 69 vorgefertigte Stahlbeton­rohre mit einer Länge von jeweils 3,5 Metern und einem Innendurchmesser von 1,6 Metern von der Startgrube in Richtung Zielgrube vorgeschoben. Im nächsten Schritt wurden Kabelschutzrohre für die Starkstromkabel verlegt. Bis Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen und die Gruben wieder mit dem ausgebaggerten Material verfüllt sein. Damit sei etwa die Hälfte der Trasse vom Umspannwerk bis zu dem im Bau befindlichen Rechenzentrum verlegt.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World