Kriegsreporter angeblich getötet: Moskau klagt über beschädigte Energieanlagen

Russland will Dutzende ukrainische Drohnen abgefangen haben. Dennoch kommen nach Berichten aus Moskau in Belgorod mehrere Menschen ums Leben, auch ein “Iswestija”-Reporter soll durch eine Drohne gestorben sein. In verschiedenen russischen Regionen werden auch Energieanlagen getroffen.

kriegsreporter angeblich getötet: moskau klagt über beschädigte energieanlagen

Der Himmel über Belgorod – allerdings hier erhellt von Raketen, die Russland abgeschossen hat.

Bei ukrainischen Drohnenangriffen sollen russischen Angaben zufolge mehrere Energieanlagen beschädigt worden sein. Im Gebiet Smolensk geriet nach dem Abschuss einer Drohne durch herabfallende Teile ein Kraftstofftank in Brand, verlautete es von den Behörden vor Ort. Auch in den Regionen Brjansk und Kaluga sollen Energieanlagen beschädigt worden sein. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden 50 Drohnen in der Nacht abgefangen und vernichtet, es seien insgesamt acht Regionen betroffen gewesen. Allein im Gebiet Belgorod gab es demnach rund 26 Drohnenangriffe.

Aus ukrainischen Geheimdienstkreisen wurden die Drohnenangriffe bestätigt. Mindestens drei Energieanlagen und ein Treibstoffdepot seien getroffen worden, sagte ein Insider. Es habe sich um eine gemeinsame Aktion des Sicherheitsdiensts der Ukraine (SBU), des Geheimdiensts des Militärs (GUR) und Spezialeinheiten gehandelt.

Russland meldete zudem den Tod von zwei Zivilisten in seinem grenznahen Gebiet Belgorod. Eine Frau und ein Mann seien in einem Haus gestorben, das nach dem Einschlag eines Sprengsatzes in Brand geraten war, teilte der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram mit.

Moskau spricht von “Racheakt”

Die kremlnahe russische Zeitung “Iswestija” berichtete außerdem über den Tod eines ihrer Kriegsreporter, der bei einem Drohnenangriff in der Kampfzone getötet worden sei. Der 42-jährige russische Kriegsberichterstatter Semjon Eremin erlag laut der Zeitung seinen Wunden, die er bei einem Angriff einer ukrainischen Drohne erlitten hatte, als er von einer Reise zu einer russischen Einheit in der Region Saporischschja zurückkehrte. Das russische Außenministerium bezeichnete die Tötung als “Racheakt für die ehrliche Erfüllung der journalistischen Pflicht”. Es forderte die “relevanten” internationalen Organisationen und Menschenrechtsverteidiger auf, den “grausamen Mord” an einem weiteren russischen Journalisten zu verurteilen.

In der von russischen Truppen besetzten Großstadt Donezk starb laut Moskauer Staatsmedien zudem der US-Amerikaner Russell Bentley, der dort auch für das Kremlmedium Sputnik im Einsatz gewesen sei. Darüber informierte die Chefredakteurin des für Sputnik zuständigen Staatssenders RT, Margarita Simonjan. Medien zufolge war der 64 Jahre alte Texaner, der auch die russische Staatsbürgerschaft hatte, von Besatzungseinheiten für einen Spion gehalten und verschleppt worden. Die Umstände seines Todes waren unklar.

Die Ukraine wiederum meldete russische Raketenangriffe. Dabei seien in den Städten Saporischschja und Odessa Infrastrukturobjekte beschädigt worden. Details wurden nicht genannt. Die ukrainischen Luftstreitkräfte teilten mit, dass zwei von sieben russischen Raketen abgeschossen worden seien. Seit Monaten beschießt Russland massiv die ukrainische Infrastruktur mit Raketen, Drohnen und Gleitbomben.

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