»Mehr Hass« – Trump vergleicht Proteste an Unis mit Neonazi-Märschen

Donald Trump hat sich zu den propalästinensischen Demos an US-Unis geäußert – und eine krude Parallele gezogen. Die aktuellen Proteste seien vergleichbar mit Charlottesville 2017. Nur schlimmer.

»mehr hass« – trump vergleicht proteste an unis mit neonazi-märschen

»Mehr Hass« – Trump vergleicht Proteste an Unis mit Neonazi-Märschen

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die propalästinensischen Proteste an Hochschulen in den Vereinigten Staaten verurteilt und mit einer tödlichen Demonstration von Rechtsextremen in der Stadt Charlottesville im Jahr 2017 verglichen.

Das Ausmaß des »Hasses« nun sei deutlich schlimmer als in Charlottesville, sagte Trump am Donnerstag in New York am Rande eines seiner zahlreichen Prozesse. Charlottesville sei »nichts im Vergleich – und der Hass war nicht die Art von Hass, die wir hier haben«. Die Vorfälle damals seien »Peanuts« gewesen, so Trump.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Das Weiße Haus bezeichnete Trumps Aussagen als »abstoßend und spalterisch«. Das »antisemitische Gift« von Charlottesville dürfe nicht derart heruntergespielt werden, so Sprecher Andrew Bates.

Bei der Demonstration im August 2017 riefen Teilnehmer Parolen wie »blood and soil«, ein Verweis auf die »Blut-und-Boden«-Ideologie aus der Zeit des Nationalsozialismus. Auch Sprechchöre wie »Juden werden uns nicht verdrängen« waren damals zu hören.

Später war ein Neonazi mit seinem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerast. Eine Frau wurde getötet und 29 weitere Menschen verletzt. Der Todesfahrer war ein Rechtsextremist, er wurde 2019 zu lebenslänglich plus 419 Jahren Haft verurteilt.

2021 hatte ein Gericht die Organisatoren der Demonstration zu mehr als 25 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt.

Der Aufmarsch von Neonazis und anderen Rassisten in Charlottesville hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Auch, weil der damalige US-Präsident Trump, das Verhalten von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten gleichsetzte und von »Gewalt auf vielen Seiten« sowie von »einigen sehr feinen Menschen auf beiden Seiten« sprach. Biden hatte wiederholt erklärt, dass ihn die Exzesse von Charlottesville und Trumps Reaktion zu einer Kandidatur für das Weiße Haus bewegt hätten.

Immer wieder Demos und Festnahmen an Universitäten

Charlottesville mit der Universität von Virginia hat etwa 50.000 Einwohner und liegt etwa 100 Kilometer von Washington entfernt. Den Fackelzug nannte der demokratische Bürgermeister Mike Signer eine »feige Parade von Hass, Fanatismus, Rassismus und Intoleranz«.

Aktuell kommt es in den USA seit vergangener Woche zu propalästinensischen Protesten an Universitäten. Begonnen hatten sie an der Columbia University in New York mit Forderungen an die Universität, sich von Unternehmen zu trennen, die Verbindungen nach Israel haben. In der vergangenen Woche gab es dort Dutzende Festnahmen, nachdem die Universität die Polizei gerufen hatte, um den Protest zu beenden, den jüdische Studenten als bedrohlich und antisemitisch bezeichneten.

Auch an anderen Universitäten in den USA wurden Proteste gestartet. Am Mittwoch wurden mehr als 90 Menschen in der kalifornischen Metropole Los Angeles festgenommen, in Austin im Bundesstaat Texas gab die Polizei die Festnahme von mehr als 30 Menschen bekannt.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World