Mega-Eklat um Dazn droht - DFL stoppt Ausschreibung der Bundesliga-Rechte

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Sebastian Hoeneß, Cheftrainer von VfB Stuttgart, in einem Interview (Archivbild). picture alliance / Eibner-Pressefoto

Die DFL hat die Ausschreibung der TV-Rechte für die Bundesliga und die 2. Liga am Mittwoch gestoppt – ein bislang einmaliger Vorgang. Grund ist ein drohender Eklat mit der Streaming-Plattform Dazn. Diese erhebt schwere Vorwürfe gegen die DFL und verschickte einen Brandbrief an die Liga und die Vereine.

Der Deutschen Fußball-Liga (DFL) droht ein Eklat. Sie stoppte am Mittwoch die Ausschreibung der TV-Rechte. Zuvor war ein Brandbrief des Streaming-Anbieters Dazn bei den beiden DFL-Bossen Marc Lenz und Steffen Merkel sowie bei den 18 Klubs der Bundesliga eingegangen. Über diesen berichtet „ Bild “.

Darin erhebt Dazn schwere Vorwürfe gegen die DFL. Es geht um das attraktive Rechtepaket B, das die Einzel-Spiele der Bundesliga am Freitagabend und am Samstag um 15.30 Uhr enthält. Dieses wurde am Montag angeboten – dann wurde jedoch die Auktion unterbochen. Das gab es zuvor noch nie.

Die Ausschreibung sieht vor, dass ein Bieter sofort den Zuschlag erhält, wenn sein Angebot die DFL-Mindestforderung erfüllt und mindestens 20 Prozent über dem zweitbesten Angebot liegt. Ein Vorgehen, das mit dem Bundeskartellamt abgesprochen ist.

Mega-Eklat um Dazn droht – DFL stoppt Ausschreibung der Bundesliga-Rechte

Aus dem Brief zitiert „Bild“ wie folgt: Wir möchten unsere tiefe Enttäuschung und größte Bestürzung darüber zum Ausdruck bringen, dass (…) unser Angebot abgelehnt wurde, obwohl Dazn das finanziell attraktivste und überzeugendste Angebot für das Rechtepaket B unterbreitet hat.” Dazn sei zu der Annahme verleitet worden, dass ihr Angebot deutlich über jedem anderen Angebot lag.

„Für dieses unwirtschaftliche Verhalten haben wir keine andere Erklärung als die, dass die DFL-Geschäftsführung das Ergebnis bereits vorweggenommen hatte, um Rechtepaket B in unzulässigerweise Weise an den von ihr bevorzugten Bieter zu vergeben und die Mitgliederclubs um ihren Anteil an den zusätzlichen Einnahmen aus dem Dazn-Angebot zu bringen, ohne eine weitere Bieterrunde durchzuführen.“

Auslöser des Streits soll der Streit um eine fehlende Bankgarantie sein. „In den von uns am 11. April 2024 zur Verfügung gestellten Ausschreibungsunterlagen erklärten wir, dass wir dies angesichts der Kosten usw. nicht in Form einer Bankgarantie tun würden, sondern eine harte Patronatserklärung abgeben würden (wie wir es bei der vorherigen Ausschreibung getan hatten)“, schreibt Dazn. „Trotz dieser zuvor akzeptierten Position verlangten Sie am Montag, den 15. April 2024, mitten im Ausschreibungsverfahren, innerhalb von 24 Stunden eine ganz konkrete Bankgarantie von Dazn – eine unmögliche Aufgabe.“

Stattdessen habe der Streaming-Anbieter eine Garantiezusage von Access Industries, einer privaten Investmentfirma vorgelegt. Doch die DFL soll das Paket da laut Bericht bereits an einen anderen Bieter vergeben haben. Dazn forderte deshalb, dass die Ausschreibung „sofort pausieren“ müsse, „um eine Untersuchung durch das Bundeskartellamt zu ermöglichen, die sicherstellt, dass alle Bieter am Ausschreibungsverfahren fair behandelt werden und dass keine politischen oder anderen Motive vorliegen, damit die Ausschreibung das beste Ergebnis für den deutschen Fußball liefert“.

DFL reagiert mit Ausschreibungs-Stopp – und weist Kritik zurück

Dazn schaltete auch das Bundeskartellamt ein und drohte mit einer einstweiligen Verfügung. Die DFL reagierte am Mittwochabend und stoppte die Ausschreibung. In einer Mitteilung rechtfertigt sich die DFL. Die erhobenen Unterstellungen und Vorwürfe seien „unzutreffend, haltlos und wir weisen sie in aller Deutlichkeit zurück.“ Das Schreiben von Dazn enthalte eine Vielzahl von unrichtigen Darstellungen und Verkürzungen von Sachverhalten, heißt es weiter.

Auch die DFL werde sich gegenüber dem Bundeskartellamt äußern. „Die DFL GmbH führt das Verfahren selbstverständlich in Einklang mit den gegenüber dem Bundeskartellamt dargestellten Ausschreibungsverfahren und den Regelungen der Ausschreibungsunterlagen in transparenter und diskriminierungsfreier Weise durch.“ Die DFL habe sich dazu entschlossen, das Verfahren vorläufig auszusetzen. Dies erscheine der DFL für geboten und angemessen.

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