Wachsende Proteststimmung: Brandenburger Bürgermeister beklagt Aggression und Verrohung im Umgang

Wittenberges Rathauschef sieht in der Bevölkerung einen wachsenden Verlust des Vertrauens in Regierungshandeln. Das demokratische Miteinander dürfe nicht infrage gestellt werden.

wachsende proteststimmung: brandenburger bürgermeister beklagt aggression und verrohung im umgang

Der Wittenberger Bürgermeister Oliver Hermann (parteilos).

Der Bürgermeister von Wittenberge in der Prignitz hat eine zunehmende Verrohung der Sprache und einen aggressiver gewordenen Umgang der Menschen beklagt. Es mache ihm große Sorgen, dass die Diskussionskultur und das demokratische Miteinander gefährdet seien, sagte Oliver Hermann der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Der parteilose Bürgermeister ist auch Präsident des Städte- und Gemeindebundes in Brandenburg.

Mit Blick auf die Bauernproteste auch in der Prignitz sagte er: „Das mit den Galgen, das geht nicht.“ Landwirte hatten an Straßen Galgen-Konstruktionen als Zeichen des Protests gegen die Bundesregierung in Berlin aufgestellt.

Hermann sieht wachsenden Verlust des Vertrauens in Regierungshandeln

Im Miteinander sei ein aggressiverer Ton zu bemerken, sagte Hermann. „Streitkultur gehört dazu. Es darf aber nicht das demokratische Miteinander infrage stellen.“ Es erzeuge auch ganz andere Bilder im Kopf, wenn Menschen einen „Sturz der Regierung“ forderten anstelle eines Rücktritts, sagte der Rathauschef. Er tritt im März als einziger Kandidat wieder bei der Bürgermeisterwahl in der 17.000-Einwohner-Stadt Wittenberge an.

Hermann sieht in der Bevölkerung einen wachsenden Verlust des Vertrauens in Regierungshandeln. „Es hat eine neue Quantität, denn man kann sagen, dass große Bevölkerungsgruppen davon erfasst sind.“ Die Verunsicherung und die Sorgen bei den Bürgern mit Blick auf die Zukunft seien gewachsen und größer als in Zeiten der Corona-Krise, meinte der Bürgermeister. Die Bundesregierung sende in krisenhaften Zeiten nicht die richtigen Signale, um Vertrauen wieder zu stärken. „Dass das Fass irgendwann überläuft, kann ich gut nachvollziehen.“ (dpa)

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