Kalifornien in Alarmbereitschaft: San-Andreas-Verwerfung deutet auf Erdbeben hin

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Kalifornien in Alarmbereitschaft: San-Andreas-Verwerfung deutet auf Erdbeben hin

kalifornien in alarmbereitschaft: san-andreas-verwerfung deutet auf erdbeben hin

Bridge across San Andreas Fault, This is the bridge across the San Andreas fault

In Kalifornien ist die San-Andreas-Verwerfung für Erdbeben bekannt. Eine Gegend beobachten Forschende ganz genau. Jeden Tag drohe hier ein starkes Beben.

Parkfield – Es ist ein kleiner abgelegener Ort im „Golden State“ Kalifornien (USA). Doch Parkfield ist besonders. Die Stadt befindet sich an der Erdbeben berüchtigten San-Andreas-Verwerfung (San Andreas Fault). Das nächste Beben steht bevor, vermuten jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Beben an der San Andreas Verwerfung Datum
Parkfield-Erdbeben 28. Juni 1966
Parkfield-Erdbeben 28. September 2004
mögliches nächstes Parkfield-Erdbeben: 2024
Quelle: USGS

Schwere Erbeben an der San-Andreas-Verwerfung treten in einem bestimmten Zyklus auf

In der Region Parkfield treten etwa alle 22 Jahre größere Erdbeben (mit einer Stärke von 6 oder mehr) auf. Das letzte ereignete sich am 28. September 2004 – allerdings mit etwas Verspätung, nämlich 38 Jahre nach dem Beben im Jahr 1966. Das nächste große Erdbeben steht laut der Statistik in Parkfield also unmittelbar bevor.

Wann dieses tatsächlich stattfindet, wollten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden. Für eine bessere Erdbeben-Vorhersage untersuchte ein Forschungsteam im Rahmen der im Fachmagazin Frontiers in Earth Science veröffentlichten Studie den Abschnitt entlang der Verwerfungslinie. Dabei stellten sie ein Muster fest, dass auf ein nächstes Erdbeben hinweisen könnte.

Vor dem letzten Erdbeben 2004 nahm laut der Studie die Dämpfung der niederfrequenten seismischen Wellen zu, während die Dämpfung der hochfrequenten Wellen abnahm. Das geschah in einem Zeitraum von sechs Wochen vor dem Beben. Ein ähnlicher Prozess findet laut den Forschungsergebnissen im Moment statt.

„Wir können noch keine Anzeichen dafür finden, dass die Parkfield-Unebenheit ihren kritischen Zustand erreicht hat“, schreiben die Autoren in ihrer Studie. Das Forschungsteam geht jedoch davon aus, eine einzigartige seismische Aktivität entdeckt zuhaben, die auf ein starkes Erdbeben noch in diesem Jahr hindeutet. Auch wenn das Epizentrum des nächsten Bebens an einem anderen Ort liegen könnte.

San-Andreas-Verwerfung

Die San-Andreas-Verwerfung verläuft etwa 1300 Kilometer durch Kalifornien (USA). An ihr treffen zwei tektonische Platten aufeinander, die pazifische und die nordamerikanische Platte. Gewaltige Spannungen in der Erdkruste können sich hier durch Erdbeben entladen.

Erdbeben-Risiko in Kalifornien – Forschende finden Muster an der Verwerfungslinie in Parkfield

„Ich warte auf das nächste Erdbeben“, sagte Hauptautor der Studie, Luca Malagnini, Direktor des italienischen Istituto Nazionale di Geofisca e Vulcanologia (INGV) dem Wissensportal Live Science. „Und dann werden wir zurückblicken.“ Der Erdbebenexperte wolle demnach nicht versuchen, das nächste Erdbeben auf den Tag genau vorherzusagen. Doch er und sein Team hoffen, nach einem Beben Signale auszumachen, auf die man in Zukunft achten sollte.

Aufgrund der abgelegenen Lage bedrohten diese Erdbeben selten Menschenleben oder Eigentum, so Malagnini weiter. Anders als bei dem gefürchteten „The Big One“, das Südkalifornien laut Studien wahrscheinlich in den nächsten 30 Jahren mit einer Stärke von 6,7 laut der Erdbebenwarte USGS treffen wird.

Die Wahl sei laut der Studie „wegen der sehr einfachen Geometrie und seines Verhaltens“ auf Parkfield gefallen. Nördlich von Parkfield bewegt sich die San-Andreas-Verwerfung frei. Südlich von Parkfield ist die Verwerfung blockiert. Die beiden tektonischen Platten verschieben sich jedoch mit einer konstanten Geschwindigkeit von 3,6 Zentimeter pro Jahr gegeneinander.

Auch in Europa gibt es Erdbeben-Hotspots: In der Türkei stoßen die anatolische und die arabische Platte aneinander. „Istanbul wird Ziel des nächsten Erdbebens“ befürchten Forscherinnen und Forscher. Die Frage sei nicht, ob es zu der Katastrophe komme, sondern wann. (ml)

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