Enpal, 1Komma5°, René Benko, Alexej Nawalny - das war Freitag, 16.02.2024

Jeden Abend sortieren wir die wichtigsten Wirtschaftsthemen des Tages für Sie und versorgen Sie mit exklusiven Informationen. Heute mit den Problemen der Solaraufsteiger Enpal und 1Komma5°, den Abbauplänen deutscher Konzerne sowie einem René Benko, der seine Geschäftspartner abzockt.

enpal, 1komma5°, rené benko, alexej nawalny - das war freitag, 16.02.2024

Enpal, 1Komma5°, René Benko, Alexej Nawalny – das war Freitag, 16.02.2024

Mario Kohle (39) hatte eine Vision, die sich seither ordentlich lohnt. Er gründete das Solar-Start-up Enpal und verfolgt damit seinen Traum aka „den Klimawandel stoppen“. Eine Geschäftsidee, die viel Geld einbringt: Binnen vier Jahren konnte Kohle den Umsatz seiner Firma verfünfzigfachen auf rund 900 Millionen Euro.

Wo sich so ein riesiger Markt auftut, lassen Wettbewerber nicht lange auf sich warten. Und so dürfte es niemanden wundern, dass auch Philipp Schröder (40) das Milliardenbusiness der Weltenrettung witterte. 2021 gründete er den Enpal-Konkurrenten 1Komma5° – und, man mag es kaum glauben, die Hamburger Firma ist noch schneller gewachsen als Kohles Unternehmen.

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Beide haben mittlerweile Milliardenbewertungen erlangt. Doch interne Unterlagen zeigen: Bei Enpal mehren sich die Probleme, und auch 1Komma5° nimmt gefährlich viele Abkürzungen. Meine Kollegen Christina Kyriasoglou und Jonas Rest beschreiben den Wettkampf zweier Start-up-Chefs, die typisches Mittelstandsgeschäft bündeln und auf Milliardenebene bringen: Genutzt werden schon mal zweifelhafte Methoden – und die Ziele sind noch weit entfernt. Ihren Report lesen Sie hier.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

    Putin-Kritiker Alexej Nawalny (47) ist tot. Er war einer der wenigen russischen Staatsbürger, die es wagten, den Kriegsverbrecher Wladimir Putin (72) zu kritisieren. Einen Giftanschlag im Sommer 2020 hat Nawalny überlebt, danach reiste er zurück nach Russland. Nun ist er in einer arktischen Strafkolonie gestorben. „Putin hat ihn zu Tode gequält“, sagte Finanzminister Christian Lindner.

    Lastenradhersteller Babboe stoppt den Verkauf seiner Räder in Deutschland. Das Unternehmen reagiert damit auf Anweisungen niederländischer Behörden. Diese wiesen an, den Verkauf aller Modelle wegen Sicherheitsrisiken mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Die Behörde rät Verbrauchern zudem, die betroffenen Lastenfahrräder stehenzulassen.

    Die Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und dem indischen Autobauer Mahindra nimmt Gestalt an: Beide Unternehmen schlossen einen Vertrag zur Lieferung von Elektrobauteilen und Batterien – und wollen die Kooperation ausbauen.

    Nach dem Abflauen des coronabedingten Hypes hatte Nike ein milliardenschweres Sparprogramm angekündigt. Jetzt wird klar: Auch Stellenstreichungen sind Teil davon.

Die Personalien des Tages:

Das Berliner KI-Start-up Nyonic galt neben Aleph Alpha als eine der großen Hoffnungen für KI-Software aus Europa. Mitgründerin und frühere SAP-KI-Chefin Feiyu Xu (55) erklärt, man wollte „die bislang größte Revolution in der KI“ mitgestalten. Wenig später sieht das alles anders aus. Xu und drei Mitgründer gehen. Meine Kollegin Mirjam Hecking erklärt die Hintergründe.

Damit Sie mitreden können:

Wie nie zuvor durchlüften die heimischen Unternehmen ihre Organisationen. Kein Wunder, schließlich ist die Zeit für eine Revolution gerade günstig: Boomer gehen, die künstliche Intelligenz kommt, viele gut bezahlte Jobs werden für immer verloren gehen. Mein Kollege Martin Noé hat sich in dieser Gefahrenzone umgehört und erzählt, welche Abbaupläne die deutschen Konzerne haben. Den Inside-Report lesen Sie hier.

Die besten Originaltexte aus dem aktuellen „Economist“:

    San Francisco war schon immer ein Sehnsuchtsort. Amerikas Technologiehauptstadt verändert sich durch den KI-Boom erneut, wie unsere Kollegen vom britischen „Economist“ schreiben. Keine andere Region weltweit zieht so viele KI-Start-ups an.

    Im Helmsley Building, in bester Lage von New York City, bleiben derzeit viele Büroetagen leer. Tausende Beschäftigte arbeiten lieber zu Hause, Banken sehen den Leerstand mit Sorge. Ist der Trend zum Homeoffice stark genug, um die nächste Finanzkrise auszulösen?

Meine Empfehlung für das Wochenende:

Als die Vertreter der thailändischen Milliardärsfamilie Chirathivat mit Vertretern der Signa zusammentrafen, schien der Plan klar: Statt wie bisher die Hälfte am legendären Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) zu halten, wollten sie mit ihrer Central Group die Immobilie sowie das Warenhausgeschäft nun ganz von Signa übernehmen. Ein Angebot über einen dreistelligen Millionenbetrag lag auf dem Tisch. Doch statt alles unter Dach und Fach zu bringen, lassen die Signa-Verteter den Deal platzen. Die Thailänder sprechen später gegenüber Vertrauten von „Erpressung“. Wie René Benko (46) bis heute seine Geschäftspartner abzockt, haben meine Kollegen Margret Hucko und Martin Noé recherchiert. Ihre Geschichte lesen Sie hier.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

Ihre Hannah Steinharter

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