Audi A3 Allstreet (2024) im Test: Braucht man das?

audi a3 allstreet (2024) im test: braucht man das?

Audi A3 allstreet (2024) im Test

Ein wenig mehr Plastik, etwas Höherlegung und vor allem ein “All” im Namen. Nach dieser Devise verfahren seit Jahren VW (Alltrack), Mercedes (All-Terrain) und auch Audi (Allroad). Nun hat man im Ingolstädter Stall eine neue eierlegende Wollmilchsau gezüchtet. Dürfen wir vorstellen: der Audi A3 Allstreet.

Er ergänzt im Zuge der allgemeinen Modellpflege das A3-Programm. Kritiker werden jetzt einwerfen, der A3 Allstreet (Audi schreibt ihn lieber klein) sei doch eigentlich nur ein VW Golf Variant Alltrack in edel. Jein. Die Plattform mag gleich sein, aber vor uns steht kein Kombi, sondern ein gewöhnlicher Fünftürer. Respektive ganz und gar nicht gewöhnlich, wenn es nach Stephan Fahr-Becker geht:

“Der Audi A3 Allstreet differenziert sich auf den ersten Blick von den Derivaten der A3-Familie”, sagt der Teamleiter Design Exterieur bei Audi. “Als Crossover in der Premium-Kompaktklasse hat er einen vollkommen eigenständigen Look. Ziel war es, die größere Bodenfreiheit mit spezifischen Design-Elementen noch deutlicher herauszustellen.”

Schnelle Daten Audi A3 Allstreet 35 TDI S tronic (2024)
Motor 1.968 ccm / Vierzylinder-Turbodiesel
Getriebe Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
Antrieb Frontantrieb
Leistung 110 kW (150 PS) bei 3.000 – 4.200 U/min
Drehmoment 360 Nm bei 1.600 – 2.750 U/min

Exterieur | Interieur | Fahrbericht | Sonderausstattungen | Wissenswertes | Fazit

Exterieur

Umgesetzt wurde das unter anderem durch die vertikale Betonung des mattschwarz lackierten Singleframes. Der große Oktagon-Kühlergrill mit seiner Wabenstruktur ist höher als beim A3 Sportback und rückt den Wagen so näher an die Q-Modelle heran. Drei Allstreet-typische Sicken an Front und Heck verstärken den Offroad-Charakter. Alles klar?

Wobei man es mit Blick auf Offroad nicht übertreiben sollte, denn der A3 Allstreet ist ein Gauner im Frack. Ein Allradantrieb ist nämlich nicht erhältlich. Schließlich muss es ja noch Gründe geben, einen Q3 zu kaufen.

audi a3 allstreet (2024) im test: braucht man das?

Audi A3 allstreet (2024) im Test

Generell gilt: Der A3 wirkt an der Frontpartie nach der Überarbeitung weniger “schnutig” und aufgeräumter. Insgesamt muss man aber Baureihen-Kenner sein, um echte Unterschiede zur bisherigen Version zu entdecken. Beim Allstreet sorgen die dunklen Schwellerleisten und die Aufsatzleisten im unteren Bereich der Türen für eine rustikalere Optik. Sie visualisieren zum einen die erhöhte Bodenfreiheit, zum anderen betonen sie die Länge. Kennzeichen des Allstreet ist die serienmäßige Dachreling.

Erstmals ist es in den Modellen der A3-Baureihe möglich, bis zu vier unterschiedliche digitale Tagfahrlicht-Signaturen im MMI auszuwählen und umzuschalten.

Abmessungen Audi A3 Allstreet 35 TDI S tronic (2024)
Länge 4.353 mm
Breite 1.816 mm
Höhe 1.470 mm
Radstand 2.629 mm
Leergewicht 1.425 kg
Zuladung 455 kg
Anhängelast 1.500 kg

Das Fahrwerk des A3 Allstreet hat im Vergleich zum A3 Sportback mit Serienfahrwerk eine

15 Millimeter höhere Trimmlage. Zusammen mit dem größeren Reifendurchmesser ergeben

sich 30 Millimeter mehr Bodenfreiheit, insgesamt sind es gut 15 Zentimeter. Somit soll der Allstreet durch die leicht erhöhte Sitzposition auch gesteigerten Komfort bei Ein- und Ausstieg und eine bessere Rundumsicht bieten.

Interieur

Der Gepäckraum fasst wie beim A3 Sportback 380 Liter, bei geklappter Rücksitzbank bis zu

1.200 Liter. Optional gibt es eine elektrische Heckklappe, eine abnehmbare Anhängevorrichtung und ein Ablage- und Gepäckraumpaket.

Sitzt man im A3 Allstreet anders? Naja. Zumindest gestaltet sich der Einstieg bequemer. Ansonsten bleibt sich der kompakte Audi auch nach dem Facelift treu: Wie schon bislang weist er wesentlich mehr echte Tasten auf als der VW Golf, was die Bedienbarkeit deutlich erleichtert.

audi a3 allstreet (2024) im test: braucht man das?

Audi A3 allstreet (2024) im Test

Ob man den Hebel für Tempomat und Co. hinter dem Lenkrad mag, ist Geschmackssache, wir würden Tasten auf dem Volant bevorzugen. So oder so findet man sich schnell zurecht. Tipp: Wählen sie das optionale Head-Up-Display.

Keinen Grund zur Klage liefert das Platzangebot im Fond. Auch größere Mitfahrer finden dort viel Platz für die Beine. Bevor wir es vergessen: Extrem premiös ist der überarbeitete A3 vielleicht nicht, aber innen doch deutlich hochwertiger als ein Golf eingerichtet.

Fahrbericht

Wir haben für unsere Spritztour zum 35 TDI gegriffen, der im A3 nicht unbeliebt ist. Die 35 bedeutet übersetzt ins Audianische: 150 PS und 360 Newtonmeter Drehmoment. Und gut 800 Kilometer Reichweite. In der Praxis erweist sich diese Mischung als sehr passend für den Charakter des Allstreet.

Der Diesel arbeitet gut gedämmt und wird auch beim höherem Autobahntempo nicht zum Störfaktor. Zum positiven Gesamtbild tragen die verbindlich agierende Progressivlenkung mit variabler Übersetzung und das flott schaltende Doppelkupplungsgetriebe bei. Unser Testverbrauch: 5,4 Liter laut Bordcomputer.

Fahrleistungen Audi A3 Allstreet 35 TDI S tronic (2024)
0 – 100 km/h 8,5 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 222 km/h
Verbrauch 5,0 – 5,4 Liter/100 km
CO2-Emissionen 131 – 141 g CO2/km

Aber es gibt auch Schattenseiten, was den Komfort angeht. Durch den höheren Schwerpunkt des Fahrzeugs hat das Fahrwerk des A3 Allstreet eine

spezifische Feder-/Dämpferabstimmung, die eine hervorragende Balance zwischen hohem

Fahrkomfort und sportlich-präzisem Fahrgefühl bietet. Sagt Audi.

Leider ist der Fahrkomfort eher mittelprächtig, vor allem mit dem optionalen 19-Zöllern rollt der A3 Allstreet selbst im Comfort-Modus zu straff ab. Daher erscheint es ratsam, sich mit den serienmäßigen 17 Zoll zu begnügen oder maximal auf 18 Zoll zu gehen.

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Audi A3 allstreet (2024) im Test

Sonderausstattungen

Typisch Audi mangelt es nicht an aufpreispflichtigen Extras. Der Basispreis des A3 Allstreet 35 TDI liegt in Deutschland bei exakt 41.000 Euro. Gratisfarbe ist übrigens “Arkonaweiß”. Wer bei Audi die Kasse klingeln lässt, kann den Betrag auf der Rechnung auch problemlos über 55.000 Euro treiben. Ein “normaler” A3 35 TDI kostet übrigens 1.800 Euro weniger.

Mehr von Audi:

    Wissenwertes

    Der Audi A3 Allstreet bleibt vorerst Europa vorbehalten. Begründet wird seine Existenz mit dem Erfolg des A1 Allstreet. Neben dem Diesel gibt es den A3 Allstreet auch In Europa gibt es den A3 Allstreet auch als 35 TFSI mit 1,5-Liter-Aggregat, 110 kW (150 PS) und Automatik.

    Fazit: 8/10

    Unabhängig von der neuen Variante hat das Facelift dem A3 gut getan, wenngleich manch einer Plug-in-Hybride vermissen wird. Lohnt sich der Aufpreis für den Allstreet? Wenn es diesen dediziert mit Allradantrieb gäbe, dann ja. So bleibt als Antwort: Kann man machen, muss man aber nicht. Mehr Bodenfreiheit schadet schließlich nie. Aber wenn A3 Allstreet, dann bitte nicht mit 19 Zoll.

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