Lufthansa: Tariflösung für Bodenpersonal gefunden – keine Streiks über Ostern

Der Zeitdruck war hoch: Nur wenige Tage blieben den Schlichtern, um einen unbefristeten Streik des Lufthansa-Bodenpersonals über Ostern abzuwenden. Nun gab es eine Einigung.

Lufthansa: Tariflösung für Bodenpersonal gefunden – keine Streiks über Ostern

Der Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals ist gelöst. Nach einer erfolgreichen Schlichtung haben sich Lufthansa und die Gewerkschaft Ver.di auf Grundzüge eines Tarifvertrags für die rund 25.000 Beschäftigten geeinigt, wie sie in Frankfurt bekannt gaben. Details zur Einigung soll es Donnerstag geben.

»Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Schlichtung«, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky der Nachrichtenagentur dpa zufolge. Michael Niggemann, Personalvorstand der Lufthansa, sagte demnach, man sei ebenfalls sehr zufrieden. »Aber vor uns liegen hohe Investitionen«. Die vereinbarten Gehaltssteigerungen lösten jedoch zusätzliche Kosten aus.

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Ver.di hatte für die rund 25.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste bei einer Laufzeit von einem Jahr 12,5 Prozent mehr Geld verlangt, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten 10 Prozent angeboten hatte.

Schlichter sollten Streik über Ostern abwenden

Nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden und mehreren Warnstreikwellen hatten sich beide Seiten darauf geeinigt, dass Schlichter bei der Lösung des Tarifstreits des Lufthansa-Bodenpersonals helfen sollten. So sollten im Bestfall Streiks über die Ostertage vermieden werden.

Beide Seiten hatten dafür jeweils einen eigenen Schlichter bestellt. Die Lufthansa benannte den früheren Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Die Gewerkschaft setzt auf Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Der Linkenpolitiker und frühere Gewerkschafter Ramelow hatte 2015 und 2017 bei der Bahn die Tarif-Auseinandersetzungen mit der Lokführergewerkschaft GDL zu einer Einigung geführt. Weise war bei der Beilegung des Konfliktes zwischen der Lufthansa und der Kabinengewerkschaft Ufo 2019/2020 engagiert.

Im Falle eines Scheiterns drohte ein unbefristeter Streik des Bodenpersonals bei der Fluggesellschaft, ein sogenannter Erzwingungsstreik. Ver.di hatte dazu die Urabstimmung eingeleitet, die bis Gründonnerstag beendet sein sollte.

In vergangenen Arbeitsniederlegungen musste der überwiegende Teil der Lufthansa-Flüge gestrichen werden. Jedes Mal mussten deshalb rund 100.000 Reisende ihre Pläne ändern.

Arbeitskämpfe gab es zuletzt auch bei den Flugbegleiterinnen und -begleitern der Lufthansa, die von der Spartengewerkschaft Ufo vertreten werden. Für die rund 25.000 privaten Luftsicherheitskräfte ist in der Woche nach Ostern ebenfalls eine Schlichtung vereinbart.

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