Unglaublicher Fund im Meer: Schiffbrüchige auf Insel entdeckt – besondere Überraschung für einen Retter

Erinnerungen an Vorfall 2020

Unglaublicher Fund im Meer: Schiffbrüchige auf Insel entdeckt – besondere Überraschung für einen Retter

Drei Fischer geraten wegen eines Motorschadens ihres Bootes in Seenot. Tagelang harren sie auf einer unbewohnten Insel aus. Sie sind nicht die ersten.

Santa Rita/Guam – Zwölf Hektar sind eine ganze Menge Platz für drei Menschen. Nur nicht so schön, wenn sie vom Rest der Welt komplett abgeschnitten sind. So erging es einem Fischer-Trio, das an Ostersonntag in See stach und mehrere Tage auf einer kleinen unbewohnten Insel im Pazifik ausharren musste. Nur dank einer Nichte, der US-Küstenwache und ein paar Palmwedeln kehrten die Männer nach mehr als einer Woche wohlbehalten zurück.

Fischer auf Insel im Pazifik gestrandet: Männer legen „HELP“-Schriftzug mit Palmwedeln aus

Wie die US-Küstenwache berichtet, waren die Fischer, die sich in ihren 40ern befinden sollen, vom Polowat-Atoll aus in einem sechs Meter langen, offenen Boot unterwegs, das von einem Außenbordmotor angetrieben wurde. Offenbar streikte die Technik und brachte die Männer in Seenot.

Sie retteten sich auf die nahegelegene kleine Insel Pikelot, die zu den föderierten Staaten von Mikronesien zählt. Ob ihnen bewusst war, dass hier im Jahr 2020 schon einmal drei Männer gestrandet waren und dank des auf den Strand gemalten SOS-Schriftzugs von einer Luftpatrouille entdeckt wurden?

Zumindest blieben auch sie nicht untätig, mit Palmwedeln legten sie auf dem Sand das Wort „HELP“ – also: Hilfe – aus. Doch zunächst mussten sie einige Zeit warten und hoffen, dass sie entdeckt werden. Ähnlich wie ein Mann, der zwei Wochen auf offenem Meer überlebte.

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Palmwedel auf Sand zum Schriftzug HELP ausgelegt

Rettungsmission der US-Küstenwache: Fischer werden aus der Luft und vom Wasser aus gesucht

Am 6. April meldete sich eine Verwandte beim Joint Rescue Sub-Center (JRSC) Guam, einem Außengebiet der USA, und erklärte, ihre drei Onkel würden seit Tagen vermisst werden. Sie seien nicht vom Pikelot-Atoll zurückgekehrt, das etwa 100 Seemeilen – also etwa 185 Kilometer – nordwestlich ihres Startpunktes liege.

Sofort sei eine Such- und Rettungsmission in Gang gesetzt worden. Auch die US-Marine unterstützte vom Luftwaffenstützpunkt Kadena in Japan aus, das Küstenwachen-Schiff USCGC Oliver Henry – USCGC steht für United States Coast Guard Cutter – wurde umgeleitet. Insgesamt erstreckte sich das Suchgebiet demnach über 78.000 Seemeilen.

Trotz weiterer Schwierigkeiten wie Wetterturbulenzen stieß bereits am 7. April die Besatzung eines P8-Poseidon-Flugzeugs auf die Schiffbrüchigen. Auch dank der Nachricht im Sand. Lieutenant Chelsea Garcia, die die Mission an jenem Tag koordinierte, sprach unter Verweis auf den „HELP“-Schriftzug von einem „entscheidenden Faktor bei ihrer Entdeckung“ und nannte es „einen bemerkenswerten Beweis ihres Willens, gefunden zu werden“.

Kontakt zu Schiffbrüchigen über Funk: Von Kokosnüssen und Wasser ernährt

Während sich der USCGC Oliver Henry auf den Weg zur Insel machte, wurden die Fischer aus der Luft mit allem Lebenswichtigen versorgt. Am 8. April warf die Besatzung eines Hercules-Flugzeugs ein Funkgerät über der Pikelot ab, was von der Küstenwache als „entscheidender Moment der Rettungsaktion“ bezeichnet wird.

Denn fortan war eine direkte Kommunikation möglich. Die Seeleute beruhigten die Einsatzkräfte, dass sie alle gesund seien und Zugang zu Wasser und Nahrung hätten. Sie sollen sich von Kokosnüssen und Wasser aus einem Brunnen ernährt haben. Zudem erklärten sie, dass der Außenbordmotor ihres Bootes nicht mehr funktioniere.

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Crew an Bord des USCGC Oliver Henry

Fischer werden mit Schiff von Insel gerettet: Retter wird über Verwandtschaft aufgeklärt

Die Rettungsmission erreichte schließlich am 9. April ihre finale Phase, als das ausgesandte Schiff der Küstenwache die drei Männer aufnahm und gemeinsam mit ihrer Ausrüstung zurückbrachte. Wie CNN berichtet, erlebte einer der Retter auf der Insel noch eine schöne Überraschung. Denn Unteroffizier Eugene Halishlius betrat als einer der ersten den Strand, weil er aus Mikronesien stammt und die Landessprache spricht.

„Ich habe die Verwunderung auf ihren Gesichtern gesehen: ‚Wer ist dieser Typ, der unsere Sprache spricht?‘“, beschrieb er dem Sender die Situation. Als er dann seinen Namen verraten habe, hatten auch die Fischer direkt einiges zu erzählen. Halishlius verrät: „Das ist schon eine verrückte Welt. Ich habe erfahren, dass ich mit ihnen verwandt bin!“ Einer sei ein Cousin dritten Grades, die anderen beiden Cousins vierten Grades.

US-Küstenwache rettet Schiffbrüchige von unbewohnter Insel: „Wir sind Teil des Herzschlags des Pazifik“

Während sich die vier wohl einiges zu erzählen hatten, war Lieutenant Ray Cerrato froh, dass die Mission ein Happy End hatte. „Es geht um mehr als nur die Erfüllung einer Pflicht, es geht um die echten menschlichen Verbindungen, die wir knüpfen, und um die Leben, die wir berühren“, wird der Kommandeur des USCGC Oliver Henry von der Küstenwache zitiert.

Und weiter: „Es ist unglaublich lohnend, die Gesichter derer zu sehen, denen wir geholfen haben. Wir sind nicht nur eine Crew, wir sind Teil des Herzschlags des Pazifik.“ Mehr als 300 Mitglieder der US-Küstenwache sind in Mikronesien und den angrenzenden Gebieten stationiert.

Im Sommer 2023 kenterte ein Deutscher mit seinem Boot und strandete auf einer einsamen Insel. Drei Monate blieb ein Schiffbrüchiger verschollen, der sich nur von rohem Fisch und Regenwasser ernährte. Neun Touristen strandeten auf einer Insel, weil das Kreuzfahrtschiff sie zurückließ. (mg)

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