Löscharbeiten nach Großbrand an historischer Börse halten an

Nach dem Großbrand an der Börse in Kopenhagen setzte die Feuerwehr ihre Arbeit am Mittwoch fort. Das Feuer war unter dem Dach ausgebrochen, rund die Hälfte des Gebäudes brannte ab. Die Ermittler sicherten Bilder von Überwachungskameras.

Der Großbrand in der historischen Börse in Kopenhagen hat die dänische Feuerwehr auch am Mittwoch in Atem gehalten. Die Einsatzkräfte setzten die Löscharbeiten die ganze Nacht fort, sie gingen auch davon aus, den Einsatz erst am Donnerstag beenden zu können. Die Untersuchung der Brandursache könnte nach Polizeiangaben Monate dauern.

Das Feuer war am Dienstag unter dem Kupferdach des roten Backsteingebäudes aus dem 17. Jahrhundert ausgebrochen und hatte sich vom Dach nach unten ausgebreitet. Stundenlang schlugen riesige Flammen in den Himmel und dichter schwarzer Rauch stieg auf. Vor den Augen entsetzter Passanten stürzte der markante Turm des 54 Meter hohen Bauwerks auf die Straße.

Die Einsatzkräfte brachten das Feuer am Nachmittag unter Kontrolle. Etwa die Hälfte des Gebäudes brannte jedoch ab. Am Mittwochmorgen waren die Löschmannschaften nach eigenen Angaben weiter im ausgebrannten Teil des Gebäudes im Einsatz, von dem nur noch die Außenwände stehen. Gleichzeitig werde mit Fachleuten daran gearbeitet, „die Stabilität der Wände sicherzustellen“, erklärte die Feuerwehr im Onlinedienst X.

Container sollen Wände stützen

Wie der Sprecher der Kopenhagener Rettungsdienste, Frank Trier Mikkelsen, der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau sagte, wurden am Mittwoch etwa 40 Container mit einer Länge von jeweils zwölf Metern aufgestellt, um die Außenwände zu stützen.

löscharbeiten nach großbrand an historischer börse halten an

Ein Blick auf die Arbeit der Feuerwehrleute dpa/Liselotte Sabroe

Feuerwehrleute überwachten auch den noch intakten Teil des Gebäudes, um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern. „Wir gehen davon aus, dass die Löscharbeiten in den nächsten 24 Stunden fortgesetzt werden“, erklärte die Feuerwehr.

Die Ursache des Feuers war am Mittwoch weiter unklar – an dem historischen Gebäude finden seit einiger Zeit Bauarbeiten statt. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben eine umfassende Untersuchung ein. Die Ermittlungen seien „kompliziert“ und es könne „mehrere Monate dauern, bis wir eine Antwort haben“, erklärte die Polizei.

Die Ermittler befragten bereits erste Zeugen und sicherten Bilder von Überwachungskameras, wie der Leiter der Ermittlungen, Brian Belling, erklärte. Bisher hätten die Ermittler aber noch keine Gelegenheit gehabt, das Gebäude selbst zu untersuchen. Auch sonst bleibe noch viel zu tun.

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Drohnenbilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung von oben dpa/Liselotte Sabroe

Die „Börsen“ im Zentrum von Kopenhagen war von 1619 bis 1640 im Auftrag des dänischen Königs Christian IV. gebaut worden und zählt zu den bekanntesten Gebäuden der dänischen Hauptstadt. Sie beherbergte bis Ende der 1970er-Jahre die Kopenhagener Börse, zuletzt waren die Dänische Handelskammer und eine große Kunstsammlung darin untergebracht. Die meisten Kunstschätze konnten vor den Flammen gerettet werden.

Auch die ikonische Turmspitze, die wie eine Spindel aus den ineinander verschlungenen Schwänzen von vier Drachen aussieht, wurde inzwischen geborgen, wie Handelskammer-Chef Brian Mikkelsen am Mittwoch bekanntgab. Das sei ein „Hoffnungsschimmer“, schrieb Mikkelsen im Onlinedienst X. Nach der Restaurierung des Gebäudes werde die Turmspitze also „wieder unseren schönen Arbeitsplatz und Kopenhagen schmücken“.

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