Ukraine greift weiteres Öldepot in Russland an

Während Russland ein Dorf im Osten der Ukraine eingenommen hat, hat die ukrainische Armee ein weiteres Öldepot auf russischem Gebiet mit einer Drohne angegriffen. Gleichzeitig kämpft die Ukraine mit massivem Munitionsmangel.

ukraine greift weiteres öldepot in russland an

Ukraine greift weiteres Öldepot in Russland an

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff ist nach russischen Angaben am Freitag ein Öldepot in der Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine in Brand geraten. „Ukrainische Terroristen haben versucht, mit einer Drohne Infrastruktur im Stadtgebiet von Klinzy anzugreifen“, teilte der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, im Onlinedienst Telegram mit. Die Drohne sei von der russischen Luftabwehr „neutralisiert“ worden, habe aber noch ein Geschoss auf ein Öldepot in Klinzy abgeworfen.

Klinzy ist eine Stadt mit rund 60.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die 70 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt ist. Nach Angaben des Gouverneurs wurde bei dem Angriff niemand getötet oder verletzt, in dem Öldepot sei aber ein Feuer ausgebrochen.Das Feuer breitete sich im Laufe des Morgens auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern aus, wie wenig später die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Einsatzkräfte vor Ort meldete.

Auch das russische Verteidigungsministerium meldete einen Drohnenangriff in der Region Brjansk, ohne aber den genauen Ort zu nennen. Das Ministerium erklärte, das Fluggerät sei „zerstört“ und der ukrainische Angriffsversuch damit „vereitelt“ worden. Am Donnerstag hatte die Ukraine bereits einen Drohnenangriff auf ein Öldepot im Nordwesten Russlands bekannt gegeben. Angegriffen wurde ein Öldepot ist der Region Leningrad rund tausend Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Russland führt seit knapp zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Immer wieder kommt es im Zuge dessen auch zu Beschuss von russischem Staatsgebiet – insbesondere in der Grenzregion und gegen militärische Ziele sowie gegen wichtige russische Infrastruktur. Opferzahlen und Schäden stehen dabei in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine.

Russische Einnahme von Wesele

Die russische Armee meldete derweil die Einnahme eines kleinen Dorfes im Osten der Ukraine. Die Ortschaft Wesele in der Region Donezk sei „befreit“ worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Das rund hundert Einwohner zählende Dorf liegt etwa 20 Kilometer entfernt von der Industriestadt Bachmut, welche die russischen Truppen im Mai nach monatelangen und besonders heftigen Kämpfen eingenommen hatten.

Zeitgleich beklagt die ukrainische Armee einen massiven Munitionsmangel. „Der Mangel an Munition ist ein sehr reales und dringliches Problem, mit dem unsere Truppen derzeit konfrontiert sind“, erklärte am Donnerstag Verteidigungsminister Rustem Umerow. Die russische Armee meldete derweil die Einnahme eines kleinen Dorfes im Osten der Ukraine.

Die Ukraine drängt ihre westlichen Verbündeten seit Wochen zu mehr Munitionslieferungen. Aus Kiews Sicht verdeutlicht die massive russische Angriffswelle auf die Ukraine seit dem Jahreswechsel die Dringlichkeit für verstärkte westliche Lieferungen von Luftabwehrsystemen, Kampfdrohnen und Raketen mittlerer Reichweite. In mehreren Ländern der Unterstützerallianz, vor allem in den USA, gab es aber zuletzt zunehmend Widerstand gegen neue Waffenlieferungen.

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