Wenn Hermann Bäumer 2025 nach 14 Spielzeiten das Staatstheater Mainz verlässt, werden in die Bilanz des Generalmusikdirektors seine klug konzipierten Konzertprogramme eingehen. So wie das jüngste, das im Großen Haus mehrfache Gegenüberstellungen präsentierte: Oper und Sinfonik, Mozart und Strauss, Tod und Leben. Letzteres wird am Ende von Mozarts „Idomeneo“ gefeiert, weil dem kretischen König kurzerhand das Menschenopfer seines eigenen Sohnes erspart bleibt. In der für den Schluss der Oper nachkomponierten Ballettmusik KV 367, mit der Bäumer und das Philharmonische Staatsorchester Mainz ihr Abonnementkonzert eröffneten, ließen sie die Reminiszenzen an die barocke Oper, die Mozart hier noch einmal anklingen lässt, schön gespreizt und graziös ihrem Ende entgegenschreiten.
Als Feier des Lebens und des Menschlichen, über deren Ausgestaltung sich Strauss und sein Librettist Hugo von Hofmannsthal so uneins waren wie selten, gilt die 1919 in Wien uraufgeführte Oper „Die Frau ohne Schatten“, aus der Strauss drei Jahrzehnte später eine „Sinfonische Fantasie“ destillierte, die hymnisch die schillernde Orchestrierung der Partitur zur Wirkung bringt. Ihre Farbspiele, sogar ihre melodische Eingängigkeit wirkten in Bäumers Auslegung subtil ausformuliert. Viel differenzierter klang das, viel gedeckter, als es vergangene Saison in Mainz in der lärmend dröhnenden Interpretation der „Salome“ zu erleben war. Es war nicht das erste Mal, dass Bäumer im sich anbietenden Vergleich auf dem Konzertpodium noch etwas mehr überzeugte als im Orchestergraben.
Um letzte Dinge ging es im zweiten Teil des Programms, auch wenn die „Maurerische Trauermusik“ KV 477, die mit ihren fahlen Holzbläserfarben trotz ihrer Kürze zu den ganz großen Moll-Werken Mozarts gehört, vielleicht eine Spur zu gedehnt und getragen zelebriert war. Den Schluss bildete eine soghafte Deutung der Sinfonischen Dichtung „Tod und Verklärung“, in der sich der noch junge Strauss vor allem Letztere ausmalt, in Mainz von einem opulent gerundeten Streicherklang grundiert und von gestischen, im Posaunendunkel besonders starken Bläserpassagen beglaubigt.
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