Kopf-ab-Geste zum Staatsanwalt, Verachtung gegenüber Verteidigerin: Angeklagter sorgt für Entsetzen

Menschenverachtung vor Gericht

Kopf-ab-Geste zum Staatsanwalt, Verachtung gegenüber Verteidigerin: Angeklagter sorgt für Entsetzen

Den Staatsanwalt bedroht, die Pflichtverteidigerin beschimpft: Ein Angeklagter sorgte bei seinem Prozess im Landgericht für Bestürzung.

Den Staatsanwalt bedroht, die Pflichtverteidigerin beschimpft: Ein Angeklagter sorgte bei seinem Prozess im Landgericht für Bestürzung.

München – Mehr Menschenverachtung ist kaum möglich: Zu Prozessauftakt vor dem Landgericht München II hat gestern ein Angeklagter den Staatsanwalt mit einer Kopf-ab-Geste bedroht. Außerdem bezeichnete er eine Pflichtverteidigerin als eine Qual. Der 40-jährige Jordanier ist wegen Vergewaltigung angeklagt. Vor acht Monaten soll der Mann in Tegernsee im Kreis Miesbach eine junge Frau körperlich und sexuell attackiert und vergewaltigt haben.

Prozess im Landgericht: 40-jähriger Angeklagter bezeichnet seine Pflichtverteidigerin als Qual

Vor der Attacke hatte er sie schon einmal zu Boden gerissen und sexuell genötigt. Nach der Verlesung der Anklage war die Vorsitzende Richterin den Angeklagten wegen der Geste scharf angegangen. Der Mann versuchte zurückzurudern. Sein Handzeichen hätte dem Bruder im Zuschauerraum gegolten, sagte er. Doch dann sorgte er weiter für Ärger. Er bestritt den Vorwurf, er habe Oralsex erzwungen, und beleidigte seinen Dolmetscher. Schließlich verlangte er ein rasches Urteil. Sprechen wollte er nicht. „Ich gebe alles zu, ohne ein Wort zu sagen, damit das Gericht seine Ruhe hat“, ließ er übersetzen.

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Angeklagter bedroht im Landgericht Richter mit Kopf-ab-Geste

Theatralisch legte er den Kopf auf den Tisch und maulte herum, das Gericht möge ihn nicht zu Einzelheiten fragen. „Liegt es an mir, dass ich eine Frau bin?“, erkundigte sich die Richterin. „Nein“, behauptete der Angeklagte. Doch es war offensichtlich, dass er lieber den Kontakt zu seinem männlichen Wahlverteidiger Marc Wederhake suchte als zur Anwältin. Beinahe nebensächlich wäre dabei die Tat geworden. Neben der 18-Jährigen hatte der Mann auch deren Eltern mit einem Messer bedroht, als sie ihn zur Rede stellen wollten. Der Prozess dauert an.