Russland-Ukraine-Konflikt: Julia Nawalnaja sieht derzeit keinen Ausweg aus dem Krieg

Julia Nawalnaja sieht derzeit keinen Ausweg aus dem russischen Angriffskrieg. Wolodymyr Selenskyj will ein »gerechtes Ende dieses Krieges« herbeiführen – und dafür die beschlossenen US-Militärhilfen nutzen.

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Russland-Ukraine-Konflikt: Julia Nawalnaja sieht derzeit keinen Ausweg aus dem Krieg

Kremlgegnerin Julia Nawalnaja hält Russlands Präsidenten Wladimir Putin für unberechenbar – und schließt nicht aus, dass der Kremlchef irgendwann doch Atomwaffen einsetzen könnte. »Wir wissen nicht, was wir von ihm zu erwarten haben. Wahrscheinlich würde er es tun«, sagte die Witwe des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Es sei wie zu Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine: Sie hätte damals auch nicht mit dem Angriff Putins gerechnet, weil es derart starke Verbindungen zwischen den beiden Ländern gebe. »Aber er hat beschlossen, es zu tun. Er macht den Menschen Angst und hält sie in Angst. Niemand weiß, was Putin morgen machen wird.«

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Eine Lösung des Ukraine-Konfliktes sieht Nawalnaja derzeit nach eigenen Worten nicht. »Die ganze Welt versucht, einen Weg zu finden, um dieses Problem zu lösen, und niemand hat bisher einen Weg gefunden.« Es werde deshalb keine einfache Lösung geben. Sie hoffe auf eine Versöhnung zwischen Russen und Ukrainern. »Aber Putin hat beide Länder in eine Situation gebracht, in der es sehr schwierig sein wird, die Beziehungen wieder aufzubauen.«

Nawalnaja kündigte erneut einen entschlossenen Kampf gegen Putin an und forderte eine möglichst starke Unterstützung des Westens. Am Freitag nahm sie beim Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee den «Freiheitspreis der Medien» entgegen, der an sie und posthum auch an ihren verstorbenen Mann verliehen wurde.

Selenskyj: US-Militärhilfen überlebenswichtig

Am Samstag hatte das US-Repräsentantenhaus ein Hilfspaket mit rund 61 Milliarden US-Dollar (57 Milliarden Euro) für die Ukraine gebilligt. Die nötige Zustimmung des Senats steht noch aus, gilt aber als sicher.

Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist die Hilfe überlebenswichtig für die Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. »Und es ist ein sehr bedeutendes Paket, das sowohl unsere Kämpfer an der Front als auch unsere Städte und Dörfer, die unter dem russischen Terror leiden, zu spüren bekommen werden«, sagte Selenskyj in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. »Das ist eine Entscheidung, die uns das Leben rettet.«

Selenskyj dankte wie zuvor schon in einer Nachricht bei X dem republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, für die Unterstützung. Er hoffe, dass das Hilfspaket nun auch den US-Senat passiert und dann schnell genug auf dem Schreibtisch von US-Präsident Joe Biden lande. Die USA hätten verstanden, dass das russische Böse in dem Krieg nicht obsiegen dürfe.

»Amerika hat seine Führungsrolle von den ersten Tagen dieses Krieges an gezeigt. Und diese Art amerikanischer Führung ist entscheidend für die Aufrechterhaltung einer internationalen Ordnung in der Welt, die auf Regeln und Vorhersehbarkeit des Lebens für alle Nationen beruht«, sagte Selenskyj weiter in seiner Videobotschaft. »Wir werden die amerikanische Unterstützung sicher nutzen, um unsere beiden Nationen zu stärken und ein gerechtes Ende dieses Krieges näherzubringen – eines Krieges, den Putin verlieren muss.«

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