„Extrem gefährlich“: Luftfahrt-Experte schlägt Alarm: Putin lässt Urlaubsflieger angreifen

„extrem gefährlich“: luftfahrt-experte schlägt alarm: putin lässt urlaubsflieger angreifen

Auf diesem von der nationalen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichten Foto sitzt der russische Präsident Wladimir Putin Ende März 2024 im Cockpit eines Hubschraubers: Laut britischen Medien soll der Kreml britische Urlaubsflüge mit einem Störsender angegriffen haben.

„Tobol“ – so soll Putins streng geheime Kriegswaffe heißen, die gezielt GPS-Signale stört und vor allen Dingen gegen Flugzeuge und Schiffe an der Ostflanke der NATO eingesetzt wird. Es wird angenommen, dass der Störsender auf einem russischen Militärstützpunkt in Kaliningrad steht – irgendwo zwischen Litauen und Polen.

Ist „Tobol“ für die bizarren Störungen bei tausenden britischen Urlaubsflügen verantwortlich? Das jedenfalls legt ein Bericht der „Sun“ nahe, die sich auf einen Brancheninsider beruft.

Nimmt Putin zunehmend Urlaubsflüge ins Visier?

In den vergangenen Monaten seien demnach fast 4000 britische Flüge von Störungen betroffen – nun wird zunehmend die Vermutung laut, dass der Kreml hinter den Problemen stecken könnte.

Falsche Daten der Instrumente an Bord zwangen Verkehrsflugzeuge demnach zum Ausweichen oder zu einem Sinkflug, um Hindernissen auszuweichen, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden waren.

In acht Monaten bis Ende März verzeichneten demnach 2.309 Ryanair- und 1.368 Wizz Air-Flüge Probleme mit dem Navigationssystem, als sie über dem Baltikum unterwegs waren. Hinzu kommen 82 Flüge von British Airways, sieben von Jet2, vier EasyJet- Flüge und sieben von TUI. Auch Handelsschiffe sollen betroffen gewesen sein.

Sender in Kaliningrad soll Flugdaten stören

Die Flugziele, die von Putins GPS-Störung betroffen sein sollen, befinden sich in Polen, dem Baltikum, aber auch im Süden Finnlands.

Laut „Sun“ wurde im März auch ein Flug des britischen Verteidigungsministers Grant Shapps von den russischen Hackern attackiert, als er in der Nähe der russische Enklave Kaliningrad den Luftraum durchquerte.

Westliche Geheimdienste deuten dem Bericht nach seit einigen Monaten nachdrücklich darauf hin, dass Russland das Störsystem zu seinem Kriegsarsenal hinzugefügt habe. Online-Bilder zeigten eine große Satellitenschüssel, die auf dem Boden des Kaliningrader Stützpunkts montiert ist. Viele glauben, dass es sich um „Tobol“ handelt.

Hier lesen: Fachleute alarmiert Putins Minister spricht im Radio plötzlich über Angriff auf Millionenstadt

Fachleute sagen, die Geräte könnten als unsichtbarer Schutzschild über Militärstützpunkten eingesetzt werden, um diese etwa vor satellitengelenkten Raketen zu schützen. Sie ist somit darauf ausgelegt, Satellitensignale zu stören.

„Tobol“ sendet Signale auf derselben Frequenz wie es etwa ein Flugzeug oder ein Schiff tut, wodurch die Geräte an Bord daran gehindert werden, das eigentliche, legitime Signal zu empfangen, so beschreibt es auch die „Washington Post“.

„Das ist äußerst gefährlich“

Die auch „Spoofing“ genannte Technik sendet somit falsche Signale, um Flugzeugen vorzutäuschen, dass sie sich an einem Ort befinden, an dem sie sich nicht befinden. Oder zeigt Hindernisse an, die es gar nicht gibt. GPS-Flugnavigationsdaten werden so verfälscht und unbrauchbar gemacht.

„Die Informationen, die die Russen senden, sind falsch. Das ist äußerst gefährlich“, zitiert die „Sun“ einen Brancheninsider.

EASA will Airlines besser vor GPS-Spoofing schützen

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hielt bereits im Januar gemeinsam mit der Airline-Dachorganisation IATA eine Konferenz in Köln zu dem Thema ab, um der Bedrohung entgegenzuwirken.

Luc Tytgat, Chef der EASA, sagte: „Wir haben einen starken Anstieg der Angriffe auf diese Systeme gesehen, die ein Sicherheitsrisiko darstellen.“

Man beobachte einen steilen Anstieg der Attacken, bestätigte der EASA-Chef. Die Risiken müssten von Pilotinnen und Piloten sowie der Besatzung besser erkannt werden können. Sie sollen nun darauf geschult werden, wie sie reagieren sollen, um dennoch sicher zu landen. „Auf mittlere Sicht werden wir die Zulassungsregeln der Navigations- und Instrumentenlandesysteme anpassen müssen.“

In Köln einigte man sich darauf, dass Meldungen über Satellitenstörungen zentral gesammelt und untereinander ausgetauscht werden sollen. Flugzeughersteller sollen zudem Handlungsanweisungen entwickeln.

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