„Jeder wird das spüren“ – Lauterbach warnt Bürger vor gefährlichem Trend

„Jeder wird das spüren“ – Lauterbach warnt Bürger vor gefährlichem Trend

„jeder wird das spüren“ – lauterbach warnt bürger vor gefährlichem trend

Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat in der ARD auf eine medizinische Versorgungslücke hingewiesen. Fachverbände schlagen schon länger Alarm.

Berlin – Bereits im vergangenen Jahr hatte der Hausärztinnen- und Hausärzteverband auf die prekäre Situation hingewiesen und in einer offiziellen Stellungnahme dringende Maßnahmen von der Politik gefordert. Die Warnungen sind nach wie vor aktuell: Deutschland steht vor einem erheblichen Mangel an Medizinern, insbesondere im Bereich der Hausärzte.

„Jeder wird das spüren“ – Lauterbach warnt Bürger vor gefährlichem Trend

In der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ vom 14. April hat der Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) alarmierende Zahlen präsentiert. „Wir haben 50.000 Ärztinnen und Ärzte in den letzten zehn Jahren nicht ausgebildet. Daher werden uns in den nächsten Jahren flächendeckend die Hausärztinnen und Hausärzte fehlen. Wir werden in eine ganz schwierige Versorgungssituation kommen“, erklärte der SPD-Mann sichtlich besorgt.

Die Entwicklung könnte die Gesundheitsversorgung in vielen Teilen des Landes erheblich beeinträchtigen. Lauterbachs Ansicht nach könne man sich den kommenden Mangel „noch gar nicht richtig vorstellen“. Es werde in Zukunft wohl „immer schwerer werden, Arzttermine zu bekommen.“

Lauterbachs Maßnahmen gegen Ärztemangel könnten nicht ausreichen

Als geplante Gegenmaßnahme hob Lauterbach besonders den Wegfall der Vergütungs-Obergrenzen für Hausärzte hervor. Die Maßnahme würde den Hausarzt-Beruf für junge Mediziner attraktiver machen. Lauterbachs geplante Krankenhaus-Reform sieht auch für Patienten drastische Änderungen vor.

Außerdem sollen Hausbesuche besser bezahlt und die Praxen entbürokratisiert und wirksam digitalisiert werden. Lauterbach wies allerdings darauf hin, dass der Mangel trotz schneller Maßnahmen „gravierend“ sein werde.

Fachverband der Hausärzte warnt seit Langem – Lauterbach fordert mehr Studienplätze

Laut seiner Aussage sperren sich die Bundesländer dagegen, mehr Studienplätze für angehende Mediziner zu finanzieren. Und das sei auch die Ursache des Problems: „Uns fehlen ja 5.000 Studienplätze pro Jahr. So ist es ja gekommen, dass wir in den nächsten zehn Jahren insgesamt 50.000 Ärzte zu wenig haben. Jeder wird das spüren.“

Die Einschätzung, dass die Lage ernst sei und sich voraussichtlich weiter verschärfen werde, teilt der Hausärztinnen- und Hausärzte-Verband schon lange. Bei einer vom Verband organisierten Protestaktion nahmen letztes Jahr 1.300 Mediziner teil, um auf die drängende Lage hinzuweisen (Mehr Politik-News auf RUHR24 lesen).

Die Bundesvorsitzenden des Verbandes, Dr. Markus Beier und Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, beschrieben den Protest damals als einen „Notruf an die Politik“. Ob die angekündigten Maßnahmen ausreichen, um die „Krise der hausärztlichen Versorgung“ abzuwenden, bleibt abzuwarten.

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