Bitcoin unter 50.000 US-Dollar nach Kurssprung, US-Inflationsdaten versetzen Wall Street und Dax einen deutlichen Dämpfer, Hasbro im Minus, Coca-Cola im Plus

Nach der mit Spannung erwarteten Inflationsrate in den USA haben Anleger die Köpfe eingezogen. Nach einem freundlichen Wochenstart gab der deutsche Leitindex Dax nach. Auch die Wall Street schwächelt.

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Bitcoin unter 50.000 US-Dollar nach Kurssprung, US-Inflationsdaten versetzen Wall Street und Dax einen deutlichen Dämpfer, Hasbro im Minus, Coca-Cola im Plus

Höhere US-Verbraucherpreise als erwartet haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag spürbar belastet. Der Dax, der bereits zum Handelsstart wieder unter die Marke von 17.000 Punkten gerutscht war, verlor am Nachmittag 0,90 Prozent auf 16.885 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte sackte sogar um 1,75 Prozent auf 25.637 Punkte ab.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets hatte bereits zuvor gewarnt, dass die Inflationsdaten den Markt deutlich bewegen könnten, da sie ein entscheidender Faktor für die geldpolitische Richtung der US-Notenbank Fed sind. Zwar schwächte sich die Teuerung im Januar ab, aber nur auf 3,1 Prozent statt auf die erwarteten 2,9 Prozent. Die Hoffnungen auf rasche und deutliche Zinssenkungen erhielten mit diesen Daten einen weiteren Schlag. Notenbanker der Fed hatten allerdings zuletzt bereits allzu hochgesteckte Erwartungen mit Verweis auf die ungewisse Inflationsentwicklung gedämpft.

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Die überraschend besseren ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland waren zugleich keine Stütze für den deutschen Aktienmarkt. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte, verbesserten sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im Februar den siebten Monat in Folge. Die Experten der niederländischen Großbank ING sahen in den Stimmungsdaten „Anzeichen von Optimismus“. Der Anstieg zeige, „dass es noch Licht am Ende eines sehr langen Tunnels gibt“, schrieben sie.

Rheinmetall gewinnt, Siltronic sackt ab

Im Dax setzte die Rheinmetall-Aktie ihren Rekordlauf fort und stieg zuletzt um 4,0 Prozent. CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter forderte in der „Süddeutschen Zeitung“ eine Verdreifachung des Bundeswehr-Sondertopfs auf 300 Milliarden Euro, um die Bundeswehr konkurrenzfähig zu machen. Ein Sprecher der Unionsfraktion sagte unterdessen der Deutschen Presse-Agentur: „Der Vorschlag von Herrn Kiesewetter ist nicht Meinung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.“ Hensoldt wurden dennoch mitgezogen und stiegen um 5,2 Prozent. Börsenneuling Renk gewannen sogar 15 Prozent.

Der Anteilsschein des Waferherstellers Siltronic sackte unterdessen um 7,0 Prozent ab. Wegen einer anhaltend schwachen Nachfrage erwartet der MDax-Konzern einen deutlichen Rückgang des operativen Gewinns, einen stagnierenden Umsatz und eine Verdopplung der Abschreibungen. Ein Händler sprach von einer „großen Enttäuschung“, da 2024 keine Besserung zu erwarten sei und obendrein die Dividende für 2023 deutlich gekürzt wurde.

Im SDax erholten sich Norma Group mit plus 4,0 Prozent. Das Schlussquartal des Verbindungstechnik-Spezialisten war besser als erwartet ausgefallen. Thyssenkrupp Nucera bauten nach vorgelegten Zahlen ihre Erholungsgewinne vom Vortag aus und stiegen um 5,6 Prozent. Der Elektrolyse-Spezialist wuchs im ersten Geschäftsjahresquartal erneut kräftig.

Außerhalb der Dax-Familie sackten Tui um 7,2 Prozent ab, nachdem sie zuvor noch deutlich gestiegen waren. Der weltgrößte Reisekonzern sieht sich dank einer wachsenden Urlaubsnachfrage auf Kurs zu Geschäften wie vor der Coronapandemie. In den Fokus rückt zudem die Abstimmung der Aktionäre über den Abschied von der Börse in London. Sollte die erforderliche Mehrheit dafür sein, würde die Hauptnotierung nach Frankfurt zurückkehren und die Aktie hätte die Chance auf eine baldige Rückkehr in den MDax.

US-Börsen nach Inflationsdaten schwächer

Eine Enttäuschung bei den mit Spannung erwarteten neuen US-Inflationsdaten hat neben dem Dax auch die Wall Street ins Minus gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten kurz nach der Eröffnung am Dienstag jeweils 1,4 Prozent schwächer bei 38.265 und 4952 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq bröckelte um 1,7 Prozent auf 15.678 Zähler ab.

Hasbro im Minus, Coca-Cola im Plus

Im Fokus bei den Unternehmen standen weiterhin die Finanzberichte. Aus den Depots flogen unter anderem Hasbro mit einem Minus von 5,6 Prozent. Der Hersteller von Monopoly und Dungeons & Dragons hat im Weihnachtsquartal schlechter abgeschnitten als erwartet. Gefragt nach einem überraschend starken Gewinn waren dagegen die Aktien von Coca-Cola, die um 1,6 Prozent vorrückten.

Bitcoin wieder unter 50.000 US-Dollar

Die Nachfrage nach Bitcoin legt seit Wochen zu – am Dienstag knackte die Kryptowährung erstmals seit Ende 2021 wieder die Marke von 50.000 Dollar (46.445 Euro). Am Vormittag kletterte der Kurs des Bitcoin auf 50.328 Dollar. Zuletzt gab der Kurs aber wieder etwas nach und lag bei 48.722 US-Dollar.

Ein Grund für den derzeitigen Anstieg ist, dass die US-Börsenaufsicht SEC am 10. Januar die ersten Bitcoin-Indexfonds genehmigt hatte. Solche Exchange Traded Funds (ETF) bilden den Kurs der Kryptowährung nach. Anlegerinnen und Anleger können so in Bitcoin investieren, ohne dass sie diese selbst direkt kaufen müssen.

Auch das bevorstehende „Halving“ des Bitcoins lässt den Kurs steigen: Dabei wird die Ausgabegeschwindigkeit neuer Einheiten reduziert, indem die Belohnung für das Schürfen von Bitcoins halbiert wird. Dies geschieht etwa alle vier Jahre und führte in der Vergangenheit zu starken Kurszuwächsen. Das letzte Halving-Event fand im Mai 2020 statt, mit dem nächsten wird im Mai dieses Jahr gerechnet. Die Menge an Bitcoin ist begrenzt.

Ölpreise ziehen leicht an

Die Ölpreise sind am Dienstag leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete am Morgen 82,17 US-Dollar. Das waren 17 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur März-Lieferung stieg um 22 Cent auf 77,14 Dollar.

Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas bleibt ein bestimmendes Thema am Ölmarkt. In den vergangenen Wochen und Monaten hat die Sorge über eine mögliche Eskalation der Lage im Nahen Osten den Ölpreisen mehrfach Auftrieb verliehen.

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