Israel-Gaza-Krieg: USA, Deutschland und weitere Staaten rufen Hamas zur Freilassung aller Geiseln auf

Kommt es zu einer israelischen Offensive in Rafah? 18 Länder machen in einem gemeinsamen Statement Druck auf Israel und die Hamas. Ein Deal liege auf dem Tisch, eine längerfristige Waffenruhe sei möglich.

israel-gaza-krieg: usa, deutschland und weitere staaten rufen hamas zur freilassung aller geiseln auf

Israel-Gaza-Krieg: USA, Deutschland und weitere Staaten rufen Hamas zur Freilassung aller Geiseln auf

Ein Bündnis von mehreren Staaten hat die Terrororganisation Hamas zur Freilassung aller von ihr festgehaltenen Geiseln aufgerufen. »Unter ihnen befinden sich Staatsangehörige unserer eigenen Länder«, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der beteiligten Regierungen. »Das Schicksal der Geiseln und der Zivilbevölkerung in Gaza, die nach dem Völkerrecht geschützt sind, erfüllt die internationale Gemeinschaft mit Sorge.«

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Die Staaten weisen »nachdrücklich darauf hin, dass die bereits vorliegende Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln einen sofortigen und längerfristigen Waffenstillstand in Gaza brächte, der zusätzliche Lieferungen benötigter humanitärer Hilfsgüter in ganz Gaza ermöglichen und ein glaubwürdiges Ende der Feindseligkeiten herbeiführen würde«. Das Statement wurde im Namen von Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Kanada, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien, Thailand, Ungarn, Großbritannien und den USA veröffentlicht.

In der Mitteilung betonen die beteiligten Regierungen ihre Unterstützung für die laufenden Vermittlungsbemühungen. »Wir rufen die Hamas erneut auf, die Geiseln freizulassen und uns diese Krise beenden zu lassen, damit wir gemeinsam unsere Bemühungen darauf ausrichten können, dass Frieden und Stabilität in die Region einkehren«, erklären sie. Dies würde auch »unseren Staatsangehörigen die Rückkehr nach Hause« ermöglichen.

Idee offenbar vor zwei Wochen entstanden

Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte einen hochrangigen US-Beamten mit der Aussage, die Idee für die gemeinsame Erklärung sei vor rund zwei Wochen entstanden, als der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan mit Familienmitgliedern von Geiseln zusammengetroffen sei. Es gebe demnach Anzeichen, dass es eine Einigung auf einen Deal geben könne. Sicher sei das aber nicht. Die Hamas wiederholte unterdessen ihre bereits bekannte Forderung, dass Israel den Krieg in Gaza beenden müsse, damit es zu einem Geiseldeal kommen könne. Sprecher Sami Abu Zuhri sagte, der Druck der USA auf die Hamas habe »keinen Wert«.

Die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas und weitere militante Palästinensergruppen waren am 7. Oktober vergangenen Jahres in israelische Orte eingedrungen und hatten Gräueltaten an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben töteten die islamistischen Kämpfer damals etwa 1170 Menschen, zudem verschleppten sie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.

Israel schätzt, dass sich noch 129 dieser Geiseln im Gazastreifen befinden – darunter allerdings 34, die das Militär für tot hält. Israel geht seit dem Überfall massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 34.300 Menschen getötet. Die Zivilbevölkerung in dem Gebiet lebt unter katastrophalen humanitären Bedingungen. Derzeit bereitet die israelische Armee offenbar einen Angriff auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vor.

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