Abtrünnige georgische Region Abchasien: 4000 Gemälde in Nationalgalerie verbrannt

abtrünnige georgische region abchasien: 4000 gemälde in nationalgalerie verbrannt

Die Nationalgalerie in abchasischen Suchumi steht in Flammen.

Bei einem Brand in der Nationalgalerie der abchasischen Hauptstadt Suchumi wurden in der Nacht zum Sonntag rund 4000 Bilder zerstört. Es handelt sich um Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Der Schaden sei „nicht wieder gutzumachen“, sagte der Direktor der Nationalen Gemäldegalerie, Suram Sakanija, der abchasischen Nachrichtenagentur Asnypress. Unter den zerstörten Werken seien Gemälde abchasischer und ausländischer Künstler, darunter 300 Bilder des international bekannten abchasischen Künstlers Alexander Scherwaschidse-Tschatschba (1867–1969).

Nach Angaben der Einsatzkräfte brach das Feuer im Dachbereich aus – nach ersten Erkenntnissen brannte dort eine Elektroleitung durch. „Alle Bilder sind verbrannt“, sagte Sakanija. Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie das Gebäude im Stadtzentrum lichterloh in Flammen stand. Ein weiteres Video, das unter anderem auch auf Telegram verbreitet wird, zeigt das Ausmaß des Brandes und wie Bilder aus dem Gebäude getragen werden.

Die malerische Schwarzmeerregion Abchasien gehört völkerrechtlich zu Georgien, ist aber seit dem abchasisch-georgischen Krieg 1992/93, der auf beiden Seiten an die 30.000 Menschenleben gefordert hat, de facto unabhängig und steht unter russischem Schutz.  Hintergrund des Krieges waren uralte Differenzen zwischen ethnischen Abchasiern und Georgiern. Damit zählt die Region im Nordwesten Georgiens zu den sogenannten eingefrorenen Konflikten aus dem Erbe der 1991 untergegangenen Sowjetunion.

Seit dem Südkaukasuskrieg zwischen Russland und Georgien, der im August 2008 um die gleichfalls abtrünnige georgische Region Südossetien tobte, unterhält Moskau in beiden Gebieten Truppenkontingente. Damals hat Russland sowohl Abchasien als auch Südossetien völkerrechtlich anerkannt. Für die ganz große Mehrheit der Staaten der Welt ist Abchasien weiterhin ein Teil Georgiens.

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