Iran sei bereit, Zurückhaltung zu üben, meldet China

Der Iran habe nicht die Absicht, die Spannungen in der Region zu verschärfen – dass jedenfalls berichten chinesische Staatsmedien. Vorangegangen war ein Telefonat des chinesischen Außenministers Wang mit seinem Kollegen aus dem Iran. Das islamische Land hatte Israel mit 300 Raketen und Drohnen angegriffen. Alle Entwicklungen im Liveticker.

Chinas Außenminister Wang Yi hat chinesischen Staatsmedien zufolge mit seinem iranischen Kollegen Hossein Amir-Abdollahian telefoniert. Der iranische Außenminister habe dabei gesagt, dass sein Land bereit sei, Zurückhaltung zu üben, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag. Der Iran habe nicht die Absicht, die Spannungen zu verschärfen. Die aktuelle Situation in der Region sei sehr heikel.

Wie Xinhua berichtete, legte Amir-Abdollahian die Position Teherans zu dem tödlichen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus Anfang des Monats dar, der Israel zugeschrieben wird. Amir-Abdollahian habe zu Wang gesagt, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen keine notwendige Antwort auf diesen Angriff gegeben habe, meldete die Nachrichtenagentur weiter. Der Iran habe das Recht auf Selbstverteidigung als Antwort auf die Verletzung seiner Souveränität.

Wang sagte laut Xinhua, China verurteile den Angriff auf das iranische Konsulargebäude aufs Schärfste und lehne ihn entschieden ab. Die Volksrepublik betrachte ihn als schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts und als „inakzeptabel“.

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Chinas Außenminister Wang Yi (Archivbild) AFP/PEDRO PARDO

Vom Außenministerium in Teheran hieß es, Amir-Abdollahian habe Wang über die „legitimen“ Maßnahmen des Irans als Reaktion auf den Angriff in Damaskus informiert und das Weiße Haus „gewarnt“, dass weitere Angriffe auf die Interessen oder die Sicherheit des Irans eine „entschlossene, sofortige und umfassende“ Antwort nach sich ziehen würden.

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der über 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt. Dabei wurde Israel unter anderen von den USA, Großbritannien und Jordanien unterstützt.

Teheran bezeichnete die Angriffe als Vergeltung für den Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus. Dabei waren Anfang April 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden.

Alle Entwicklungen lesen Sie hier im Liveticker:

02:40 Uhr – Saudi-Arabien äußert hohe Erwartungen an China zur Deeskalation in Nahost

China ist seinem Außenminister Wang Yi zufolge bereit, mit Saudi-Arabien zusammenzuarbeiten, um eine weitere Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Das habe Wang seinem saudi-arabischen Amtskollegen in einem Telefonat gesagt, meldet die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf einen Regierungsvertreter. China wisse den Nachdruck Saudi-Arabiens zu schätzen, das Problem des Angriffs auf die iranische Botschaft in Syrien auf diplomatischem Wege zu lösen. Der saudi-arabische Außenminister Faisal bin Farhan bin Abdullah habe erklärt, sein Land hege hohe Erwartungen, dass China eine aktive und wichtige Rolle dabei spiele, die eskalierte Situation im Nahen Osten wieder auf den Weg der Normalität zu bringen.

02:24 Uhr – Gefahren durch iranische Stellen in Deutschland

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnt vor den Gefahren durch iranische Stellen in Deutschland. „Das Mullah-Regime ist ein Regime der Unterdrückung“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Nicht wenige Iranerinnen und Iraner leben in Deutschland, um vor dieser Schreckensherrschaft in Sicherheit zu sein“, fuhr Faeser fort. „Die Sicherheitsbehörden haben mögliche Einschüchterungsversuche und Bedrohungen dieser Menschen durch iranische Stellen seit langem im Blick.“

00:20 Uhr – Sorge wegen möglichem Angriff auf Atom-Anlagen

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zeigt sich besorgt, dass Israel bei einem Vergeltungsschlag gegen den Iran dessen Atomanlagen angreifen könnte. „Wir sind immer besorgt über diese Möglichkeit“, antwortet er in New York auf eine Presse-Frage. Grossi ruft zu äußerster Zurückhaltung auf. Der Iran habe aus „Sicherheitserwägungen“ seine Atomanlagen am Sonntag geschlossen, sagt Grossi weiter.

Obwohl die Anlagen am Montag wieder geöffnet worden seien, habe er die IAEA-Inspektoren ferngehalten, bis man sehe, dass die Lage völlig ruhig sei. Die IAEA inspiziert regelmäßig die wichtigsten iranischen Atomanlagen, darunter die Uran-Anreicherungsanlage in Natans.

23:48 Uhr – Nouripour sieht „gigantische Angst vor einem größeren Krieg“

Nach dem Großangriff des Iran auf Israel sieht der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour noch keine Entwarnung. „Ich fürchte, die Eskalation ist nicht abgewendet“, sagte Nouripour am Montag im ZDF-„heute-journal“. Es gebe eine „gigantische Angst vor einem größeren Krieg“, betonte er und fügte hinzu: „Dies ist kein Krieg, den die Leute im Iran wollen, das Regime zettelt es aber sehr mutwillig an.“

Teheran verstehe die Sprache der Härte und spiele gleichzeitig mit dem Feuer, erklärte der im Iran geborene Grünen-Chef. „Härte bedeutet nicht nur Raketen, sondern Härte ist auch, dass wir den Druck erhöhen auf diplomatischem Parkett mit den nächsten harten Sanktionen, die wir verhängen.“ Der Druck müsse ausgebaut und der Iran regional isoliert werden, sagte Nouripour.

22:26 Uhr – USA wollen sich zu Gegenschlag nicht äußern

Die US-Regierung möchte sich nicht öffentlich zu einem möglichen Gegenschlag Israels äußern. „Wir werden den Israelis das Wort überlassen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt.

Der massive iranische Luftangriff sei, fügte Kirby hinzu, nach Ansicht des Weißen Hauses ein „spektakulärer und peinlicher Fehlschlag“, der so nicht geplant war. „Ich habe Berichte gesehen, wonach die Iraner absichtlich scheitern wollten, wonach dieser spektakuläre und peinliche Fehlschlag beabsichtigt war.“

22:03 Uhr – Israels Armeechef stellt „Antwort“ auf iranischen Angriff in Aussicht

Israel Generalstabschef Herzi Halevi hat eine Reaktion auf den iranischen Raketen- und Drohnenbeschuss vom Wochenende angekündigt. „Der Abschuss so vieler Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf das Territorium des Staates Israel wird eine Antwort zur Folge haben“, sagte Halevi am Montag auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim, der bei den Attacken leicht beschädigt worden war.

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Israels Armeechef Herzi Halevi am Sonntag in einer Besprechung in Tel Aviv AFP/-

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Spitzenvertreter der Regierung besprachen am Montag mögliche Reaktionen. Verteidigungsminister Joav Galant besprach zudem mit Vertretern seines Ministeriums das weitere Vorgehen in Rafah. Armeesprecher Daniel Hagari erklärte seinerseits: „Wir werden tun, was immer nötig ist, um den Staat Israel zu schützen, und wir werden es bei der Gelegenheit und zu dem Zeitpunkt tun, die wir selbst bestimmen.“

21:38 Uhr – Erdogan telefoniert mit Emir von Katar

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben seines Büros mit dem Emir von Katar telefoniert und angesichts des Gaza-Krieges eine verstärkte Zusammenarbeit islamischer Länder gefordert. Diese müssten ihre Bemühungen erhöhen, um Israels „brutale Angriffe“ im Gazastreifen zu stoppen und um das Land für „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zur Rechenschaft zu ziehen, hieß es in einer Mitteilung des Präsidialamts nach einem Telefonat Erdogans mit dem katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani.

20:01 Uhr – Iran veröffentlicht Details über eingesetzte Raketen und Drohnen

Irans Staatsmedien haben nach dem Großangriff auf Israel Informationen über die dabei verwendeten Raketen veröffentlicht. Nach Informationen der Staatsagentur Irna kamen unter anderem Mittelstreckenraketen vom Typ „Emad“ und „Cheibarschekan“ zum Einsatz. Letztere hat in der modernen Version eine Reichweite von gut 1800 Kilometern.

Die Raketen vom Typ „Emad“ verfügen über einen Sprengkopf mit gut 750 Kilogramm und fliegen mindestens 1700 Kilometer weit. Sie werden laut Irna auch aus unterirdischen Raketensilos gestartet. Die Strecke vom Westen Irans bis Israel beträgt etwa 1000 Kilometer.

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Ein Propaganda-Plakat am Montag in Teheran via REUTERS

Bei der Operation mit dem Titel „Aufrichtiges Versprechen“ hatten Irans Revolutionsgarden dem Bericht zufolge auch Marschflugkörper vom Typ „Paweh“ auf Israel abgefeuert. Sie sollen laut der Staatsagentur bis zu 900 Kilometer pro Stunde fliegen können.

Die bei dem Vergeltungsschlag eingesetzten Drohnen waren vom Typ Shahed 136. Dabei handelt es sich um dieselben Kamikazedrohnen, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt. Sie zeichnen sich vor allem durch eine günstige Bauweise aus.

19:12 Uhr – US-General: Iran hat Raketen mit Reichweite bis nach Israel fast aufgebraucht

Der Iran hat nach Angaben eines US-Generals über ein Arsenal von etwa 150 ballistischen Raketen mit einer Reichweite bis Israel verfügt, von denen die meisten bei dem Angriff vom Wochenende eingesetzt worden seien. Der Einsatz dieser 150 Langstreckenraketen aus einem Gesamtbestand von etwa 3000 ballistischen Raketen zeige, dass das iranische Sperrfeuer auf Israel „eine maximale Anstrengung“ gewesen sei, sagte der pensionierte General Frank McKenzie, der frühere Leiter des Regionalkommandos Centcom.

Er äußerte sich bei einer Podiumsdiskussion mit dem Jüdischen Institut für nationale Sicherheit Amerikas, einer Denkfabrik mit Sitz in Washington. Den USA und ihren Partnern in der Region sei es ein Leichtes zu verfolgen, wenn der Iran seine ballistischen Raketen aus den Depots hole und sie auf Startrampen positioniere, sagte McKenzie. Insbesondere angesichts der Entfernung sei es für den Iran schwer, „einen Blitz aus heiterem Himmel gegen Israel zu erzeugen“.

18:27 Uhr – Hisbollah meldet Zündung von Sprengkörper an Grenze

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben nach einem Grenzübertritt israelischer Soldaten „Sprengkörper“ gezündet. Die Hisbollah teilte mit, Hisbollah-Kämpfer hätten „Sprengsätze im Gebiet Tal Ismail“ in der Nähe der israelischen Grenze platziert, die explodiert seien, als israelische Soldaten „die Grenze überquerten“.

Die israelische Armee erklärte, vier ihrer Soldaten seien in der Nacht „im Einsatz in einem Gebiet an der Nordgrenze“ verletzt worden. Einer von ihnen sei „nach einer Explosion unklarer Herkunft schwer verletzt“. Die israelische Armee machte keine Angaben dazu, auf welcher Seite der Grenze die Soldaten verletzt wurden. Es ist das erste Mal, dass die proiranische Miliz einen derartigen Vorfall meldete.

15:22 Uhr – Macron: „Flächenbrand verhindern“ – Frankreich an Abwehr beteiligt

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat dazu aufgerufen, eine Eskalation des Konflikts zu verhindern. Der Iran habe mit der von seinem Territorium aus geführten Attacke eine Schwelle überschritten, dies könne „sehr gefährliche Reaktionen nach sich ziehen“, warnte Macron im Nachrichtensender BFMTV. „Wir werden alles tun, um einen Flächenbrand zu verhindern und Israel davon zu überzeugen, nicht mit einer Eskalation zu antworten.“ Stattdessen müsse der Iran isoliert werden. Zudem sollten die Sanktionen verschärft werden.

Zum iranischen Angriff auf Israel selbst sagte Macron, Frankreich habe von einem französischen Militärstützpunkt in Jordanien aus dabei geholfen, diesen abzuwehren: „Wir haben abgefangen, was wir abfangen mussten.“ Die iranischen Angriffe hätten den jordanischen Luftraum verletzt.

14:55 Uhr – Israelischer Oppositionspolitiker Lapid attackiert Netanjahu

Der israelische Oppositionspolitiker Jair Lapid hat Regierungschef Benjamin Netanjahu scharf attackiert. Unter Netanjahus seit Ende 2022 regierendem Kabinett unter Beteiligung rechtsextremer Politiker habe Israel einen „vollständigen Verlust“ seiner militärischen Abschreckungsfähigkeit erlebt, schrieb der Liberale Lapid auf X.

Lapid, der vor Netanjahus erneuter Amtsübernahme zeitweise selbst israelischer Regierungschef gewesen war, schrieb zudem: „Wenn wir diese Regierung nicht aus dem Amt kriegen, wird uns das in den Ruin treiben.“

14:54 Uhr – Scholz ruft Israel zur Deeskalation auf

Nach dem iranischen Großangriff hat Bundeskanzler Olaf Scholz Israel aufgerufen, zur Deeskalation beizutragen. Die weitgehend erfolgreiche Abwehr der rund 300 Drohnen und Raketen sei „ein Erfolg, der vielleicht auch nicht verschenkt werden sollte“, sagte Scholz am Montag in Shanghai. „Deswegen auch unser Ratschlag, selbst zur Deeskalation beizutragen.“

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Olaf Scholz (SPD) befindet sich gerade auf seiner dreitägigen China-Reise dpa/Michael Kappeler

Scholz richtete aber auch erneut eine Warnung an den Iran. Der erste Angriff auf israelisches Territorium überhaupt sei eine „schlimme Eskalation“ gewesen, die nicht hätte stattfinden dürfen, sagte er. „Das darf nicht so weiter gehandhabt werden vonseiten des Iran.“

13:30 Uhr – Bundesregierung bestellt nach Angriff auf Israel iranischen Botschafter ein

Die Bundesregierung hat nach dem iranischen Angriff den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Das bestätigte ein Sprecher des Außenministeriums auf Anfrage in Berlin. Auch in Frankreich und Großbritannien wurden die iranischen Geschäftsträger einbestellt – umgekehrt ließ Irans Außenminister die Botschafter der drei Länder in Teheran einbestellen.

Die Bundesregierung verurteilte die Attacke Irans. Diese sei „klar völkerrechtswidrig und durch nichts zu rechtfertigen“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sicherte zu, dass sich auch in diesem Fall „Deutschland solidarisch an die Seite von Israel“ stelle.

13:02 Uhr – Faeser warnt vor mehr Antisemitismus

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnt vor zusätzlichen Folgen für in Deutschland lebende Juden. „Die Spirale, dass Eskalationen im Nahen Osten zu noch mehr widerwärtigem Judenhass bei uns führen, müssen wir durchbrechen“, verlangte Faeser dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie verwies auf die bereits wegen der Gewalt in Israel und im Gazastreifen festgestellte Zunahme antisemitisch motivierter Straftaten.

12:30 Uhr – Afrikanische Staaten rufen zur Deeskalation auf

Mehrere afrikanische Staaten haben den Iran und Israel aufgerufen, ihren Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen. Der iranische Angriff auf Israel vom Wochenende sei eine echte Gefahr für internationalen Frieden und Sicherheit, gleichzeitig müsse auch Israel in seiner Reaktion allergrößte Zurückhaltung an den Tag legen, schrieb der kenianische Präsident William Ruto auf X.

Die südafrikanische Regierung rief die Konfliktparteien ebenfalls zur Zurückhaltung auf. Nigerias Außenministerium forderte den Iran und Israel auf, ihrer universellen Verpflichtung zur friedlichen Beilegung von Konflikten nachzukommen.

11:25 Uhr – Vermeidung von Eskalation im Nahen Osten hat laut Baerbock Priorität

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) den Willen Deutschlands bekräftigt, eine Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zu verhindern. „Das Recht auf Selbstverteidigung bedeutet die Abwehr eines Angriffs, Vergeltung ist keine Kategorie des Völkerrechts“, sagte Baerbock in Paris vor Journalisten auf eine Frage zu einem möglichen israelischen Gegenangriff. „Unsere Priorität muss sein, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern.“ Sie stünde daher „nonstop“ im Austausch mit Israel und arabischen Partnerstaaten Deutschlands.

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Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr französischer Amtskollege Stéphane Séjourné in Paris dpa/Bernd von Jutrczenka

Baerbock bekräftigte ihre Aussage vom Sonntag, der Iran habe mit seinem „präzedenzlosen Angriff“ den gesamten Nahen und Mittleren Osten „an den Rand des Abgrunds“ geführt. Die Reaktion auf die Eskalation habe aber gezeigt, „dass die Region an der Seite Israels steht, wenn es um die Eindämmung des gefährlichen iranischen Verhaltens geht.“ Baerbock betonte: „Der Iran ist isoliert.“

10:08 Uhr – Großbritannien erwägt weitere Sanktionen gegen Iran

Großbritannien erwägt nach dem iranischen Angriff weitere Sanktionen gegen die Islamische Republik. Auf die Frage, ob die Regierung in London weitere Strafmaßnahmen gegen den Iran in Betracht ziehe, sagt Außenminister David Cameron der BBC: „Ja, absolut.“

Großbritannien habe bereits 400 Sanktionen gegen den Iran verhängt und Ende vorigen Jahres ein neues Sanktionssystem eingeführt, das sich als sehr wirksam erweise. Auch die iranische Revolutionsgarde sei mit Sanktionen belegt worden. „Wir werden weiterhin prüfen, welche weiteren Schritte wir unternehmen können“, sagt Cameron. Dazu gehöre auch ein Verbot der Revolutionsgarde in Großbritannien.

10:03 Uhr – US-Militär: Huthi im Jemen waren an Irans Angriff beteiligt

Die Huthi-Miliz im Jemen ist nach Darstellung des US-Militärs am iranischen Angriff gegen Israel beteiligt gewesen. US-Truppen hätten in dem Bürgerkriegsland eine Rakete auf einer Startvorrichtung sowie sieben Drohnen zerstört, teilte das US-Zentralkommando am Sonntag (Ortszeit) mit. Insgesamt habe das US-Militär mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen aus dem Iran und dem Jemen zerstört worden, die Israel erreichen sollten.

Nach US-Darstellung kamen die Angriffe am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag auch aus dem Irak und Syrien. Die Huthi bezeichneten Irans Angriff auf Israel als „berechtigt“, erklärten zunächst aber nicht, inwieweit sie selbst daran beteiligt waren.

09:21 Uhr – Unions-Politiker fordert Listung der Revolutionsgarden als Terrororganisation

Nach dem Angriff Irans auf Israel hat der außenpolitische Sprecher der Union im Bundestag, Jürgen Hardt, Konsequenzen in der Sanktionspolitik gefordert. Dazu gehöre, die iranischen Revolutionsgarden in der Europäischen Union „als Terrororganisation zu listen“, sagte Hardt im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Revolutionsgarden seien das „eigentliche Rückgrat dieses Terrorregimes im Iran“. Insgesamt drängte der CDU-Politiker darauf, in der Sanktionspolitik „eine stärkere Gangart zu wählen“.

Die Listung hätte Hardt zufolge Auswirkungen auf die Nachwuchsrekrutierung der Revolutionsgarden. Möglicherweise würden junge Iraner eine Unterstützung der Revolutionsgarden hinterfragen, „wenn sie wissen, dass damit zum Beispiel ihre Chancen, irgendwann einmal in Europa oder in Amerika zu studieren oder zu arbeiten entsprechend drastisch minimiert werden“, betonte Hardt.

Im Iran herrsche ein „total überaltertes Regime“, von dem sich junge Leute zunehmend abwenden würden. Zudem müsse die wirtschaftliche Betätigung des Irans in Deutschland und Europa „erfolgreich und wirksam“ eingeschränkt werden, sagte Hardt.

08:30 Uhr – Frankreich verschärft Sicherheit an jüdischen Einrichtungen

Als Reaktion auf die Eskalation in Nahost verstärkt Frankreich die Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen. Angesichts des bevorstehenden Pessachfestes und der aktuellen internationalen Lage seien die örtlichen Behörden angewiesen worden, die Sicherheit an Orten, die von jüdischen Mitbürgern besucht würden, wie insbesondere Synagogen und jüdische Schulen, deutlich zu erhöhen, schreibt Innenminister Gerald Darmanin auf der Online-Plattform X.

07:16 Uhr – US-Repräsentantenhaus-Chef will sich für weitere Israel-Hilfen einsetzen

Nach Irans Angriff will sich der parteiintern unter Druck stehende republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, für die Freigabe weiterer Mittel für Israel einsetzen. Die Republikaner verstünden „die Notwendigkeit, Israel beizustehen“, sagte Johnson am Sonntag im Sender Fox News. „Wir werden es diese Woche erneut versuchen.“

05:00 Uhr – „Der Nahe Osten steht am Rande des Abgrunds“, sagt Guterres

Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres den iranischen Beschuss verurteilt und dringend zur Deeskalation aufgerufen. „Der Nahe Osten steht am Rande des Abgrunds“, sagte er am Sonntag bei einer Sondersitzung des Sicherheitsrats in New York. „Die Menschen in der Region stehen vor der realen Gefahr eines verheerenden großen Konflikts. Jetzt ist die Zeit, zu entschärfen und zu deeskalieren.“ Er forderte maximale Zurückhaltung.

„Wir haben eine gemeinsame Verantwortung, auf Frieden hinzuarbeiten“, sagte Guterres vor dem Sicherheitsrat. „Weder die Region noch die Welt können sich mehr Krieg leisten.“

04:00 Uhr – Israel offenbar noch ohne Entscheidung zu Reaktion auf Irans Angriff

Israels Staatsführung hat Medienberichten zufolge noch nicht entschieden, wie sie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagieren soll. Das Kriegskabinett habe bei mehr als dreistündigen Beratungen am Sonntagnachmittag keinen Beschluss über das weitere Vorgehen gefasst, berichtete die Zeitung „Times of Israel“.

In den kommenden Tagen sollten weitere Gespräche geführt werden, meldete auch das Nachrichtenportal „Axios“ unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Bei der Sitzung seien mehrere Optionen für einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag erörtern worden.

02:30 Uhr – US-Militär hat mehr als 80 Drohnen abgefangen

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben mit Unterstützung von Zerstörern des US European Command am Samstag und Sonntag mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen mit Ziel Israel abgefangen und zerstört. Die Geschosse seien vom Iran und Jemen aus abgefeuert worden, teilt das US Central Command (Centcom) auf X mit. Die meisten der 300 Geschosse wurden von Israels Abwehrsystem „Iron Dome“ und mithilfe der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens abgefangen.

1:53 Uhr – Israel öffnet ab Montag wieder größtenteils die Schulen

Nach der erfolgreichen Anagriffsabwehr öffnet Israel ab Montag in den meisten Teilen des Landes wieder die Schulen. Nach einer Bewertung der Lage sei beschlossen worden, „die Bildungsaktivitäten im ganzen Land ab Montag wieder aufzunehmen“, allerdings mit „Einschränkungen“ im Grenzgebiet zum Libanon und in Ortschaften nahe des Gazastreifens, teilte Armeesprecher Daniel Hagari bei X mit.

0:51 Uhr – Klein befürchtet Anstieg antisemitischer Straftaten

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnt vor einem Anstieg antisemitischer Straftaten gewarnt. „Der terroristische Anschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat zu einem beispiellosen Anstieg antisemitischer Straftaten in Europa geführt“, sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Der Angriff Irans auf Israel sollte nun nicht als weiterer Vorwand für antisemitische Aktionen in Deutschland dienen.“

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