Iran – Angriff auf Israel: Iranischer Journalist nach Kritik an Großangriff vor Gericht

Als übertrieben und nutzlos kritisierte Abbas Abdi Irans Angriff auf Israel in einem Zeitungsbericht. Jetzt drohen dem bekannten Journalisten juristische Konsequenzen.

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Iran – Angriff auf Israel: Iranischer Journalist nach Kritik an Großangriff vor Gericht

Nach dem iranischen Großangriff auf Israel geht die Justiz der Islamischen Republik auch gegen regierungskritische Journalisten vor. Wie iranische Medien meldeten, muss der bekannte Journalist Abbas Abdi vor Gericht. Er soll »die psychologische Sicherheit des Landes gestört« haben, lautet demnach der Vorwurf.

Abdi hatte der Regierung in einem Zeitungsbericht geraten, auf übertriebene und nutzlose Angriffe zu verzichten und stattdessen ihre Nahostpolitik zu ändern. Darauf gab es gegen ihn eine Strafanzeige der Justiz. Dazu hieß es weiter, Strafen drohten allen, die etwa in Onlinemedien die Angriffe kritisieren sollten.

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Der Journalist reagierte gelassen. »Es ist nur schade, da solches Vorgehen den Journalismus untergräbt. (…) Das ist ein klares Beispiel für die Selbstzerstörung (im Land)«, schrieb er auf der Plattform X, ehemals Twitter. Im Gerichtsprozess wolle er seinen Standpunkt erläutern und vehement verteidigen.

Die politische Führung in Iran bezeichnete den Großangriff auf Israel als »legitime Verteidigung«. Hintergrund des ersten direkten militärischen Konflikts war der mutmaßlich israelische Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus am 1. April, bei dem zwei Generäle und fünf Offiziere der iranischen Revolutionswächter (IRGC) getötet wurden.

Israel kündigt Antwort an

Iran hatte in der Nacht zum Sonntag einen Großangriff mit mehr als 300 Drohnen und Raketen gegen Israel gestartet. Israel konnte dank eigener Flugabwehr und der Unterstützung der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens 99 Prozent der iranischen Drohnen und Raketen abfangen.

Israel kündigte bereits an, auf Irans Vergeltungsschlag reagieren zu wollen. Man wäge die weiteren Schritte ab, sagte der israelische Generalstabschef Herzl Halevi am Montag. Auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf Israel werde eine Reaktion folgen. Zugleich fügte Halevi hinzu: »Der Angriff Irans hat neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Nahen Osten geschaffen. Wir bewerten die Lage und halten uns auf höchstem Niveau bereit.«

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