Das Reformpaket des neuen Präsidenten Javier Milei sorgt für Krawalle. Es überträgt Teile der Gesetzgebungsgewalt für zwei Jahre auf die Regierung und ermöglicht die Privatisierung zahlreicher Staatsbetriebe. Rodrigo Abd/AP
In Argentinien haben hunderttausende Menschen am Dienstag gegen die Sparmaßnahmen der Regierung des rechtspopulistischen Präsidenten Javier Milei sowie für die „Verteidigung der kostenlosen öffentlichen Universitäten“ demonstriert.
Bei einer der größten Demonstrationen gegen Milei seit dessen Amtsübernahme im vergangenen Dezember legten Schüler, Eltern, Lehrer, Universitätsangestellte, aber auch Gewerkschaften und Vertreter von Oppositionsparteien am Dienstagnachmittag das Zentrum von Buenos Aires lahm, bevor sie zum Sitz der Präsidentschaft zogen. Auch in anderen Städten wie Córdoba wurde demonstriert.
Nach Angaben der Polizei kamen allein in der Hauptstadt rund 100.000 Menschen. Die Organisatoren gaben die Zahl mit einer halbe Million an. Zu dem Protest war aufgerufen worden, nachdem die Regierung beschlossen hatte, die Budgets für das akademische Jahr 2024 nicht zu erhöhen – trotz einer Inflationsrate von 288 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten.
Das Einfrieren der Universitätsbudgets ist Teil der von Milei bei seinem Amtsantritt im Dezember angekündigten „Schocktherapie“ für Argentinien, die vor allem massive Einschnitte bei den Staatsausgaben umfasst. Auf diese Weise will Milei die Inflation in den Griff bekommen. Einige Fakultäten der renommierten Universität von Buenos Aires haben bereits Notsparmaßnahmen eingeführt, darunter eine Einschränkung der Beleuchtung von Gemeinschaftsbereichen, eine eingeschränkte Nutzung der Aufzüge und verkürzte Bibliotheksöffnungszeiten.
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