ICE : Deutsche Bahn – Entscheidung zu ICE-Zweierabteilen noch nicht gefallen

Die Bahn erarbeitet regelmäßig Ideen für die Zukunft. So könnte künftig mehr Privatsphäre im ICE möglich sein, falls das Konzept umgesetzt wird. Auf einer Messe stellt der Staatskonzern weitere Pläne vor.

Die Deutsche Bahn (DB) entwickelt neue Abteilkonzepte für ICE-Züge. Dies geht aus Informationen der DB hervor. Demnach überlege das Unternehmen, künftig auch Zweierabteile in den Zügen einzuführen. Zunächst hatte die „Bild-Zeitung“ darüber berichtet.

Ob oder in welcher Art und Weise die Abteile jedoch eingeführt würden, werde später entschieden, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Genauere Angaben zum Zeitpunkt machte er nicht. Die DB entwickelt regelmäßig Ideen für die Zukunft. Allerdings ist meist offen, ob ein Konzept wirklich umgesetzt wird.

Die Bahn stellte am Mittwoch auf ihrer eigenen Messe „DB Mobilität erleben“ (DBME 2024) Innovationen und Produktentwicklungen vor. So auch die Pläne für das Zweierabteil. Michael Peterson, Vorstand für den Fernverkehr sagte: „Wer sich in das Modell des ICE-Zweierabteils setzt, erahnt schon jetzt, wie sich Bahnfahren bald anfühlen kann.“

Dem Bild-Bericht zufolge wird das neue Abteil bereits mit Fahrgastgruppen getestet. Es soll demnach private und vertrauliche Gespräche ermöglichen sowie zwei Meter breit und 70 Zentimeter tief werden. Die Sichtfenster könne man von durchsichtig auf Milchglas zum Gang verändern.

Die Bahn denkt seit Jahren darüber nach, ihre Waggons wieder stärker zu untergliedern. Sollte sie sich dafür entscheiden, wäre das eine Trendwende. Seit Jahrzehnten verabschiedet sich das Unternehmen mit jeder neuen Zuggeneration weiter vom Abteil. Stattdessen gibt es offene Sitzreihen in Großraumwagen. Hatten die ersten ICE noch knapp ein Drittel Abteilplätze, gibt es diese im aktuellen Flaggschiff ICE 4 nur noch für Familien mit Kleinkindern.

Weitere Vorstellungen auf der Messe:

– E-Check: Die DB will künftig Künstliche Intelligenz (KI) und autonome Roboter für den Check von Wartungsarbeiten nutzen. In Köln gebe es bereits erste Versuche. In den nächsten Jahren folgten die Werke in Berlin, Dortmund, Hamburg und München.

– Echtzeit-Belegtanzeige: Künftig soll ein Sitz nach Komfort-Check-in auf der Reservierungsanzeige als „belegt bis Zielbahnhof“ angezeigt werden.

– DB-Reisezentren: Die DB will in die Runderneuerung von Reisezentren investieren. So solle in den kommenden fünf Jahren deutschlandweit 60 Millionen Euro in die Reisezentren an den 25 reisestärksten Fernverkehrsbahnhöfen investiert werden. Aktuell würden acht Reisezentren umgebaut.

Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von zwei Milliarden Euro eingefahren. Hauptgründe seien hohe Ausgaben für das marode Netz sowie ein drastischer Gewinnrückgang der Speditionstochter Schenker.

Ende 2023 hatte die Bahn der Nachrichtenagentur Reuters zufolge noch mit einem Minus von nur rund 1,3 Milliarden gerechnet. Zum Vergleich: 2022 betrug der Verlust nur etwas über 200 Millionen Euro, der Umsatz lag bei über 56 Milliarden Euro. Dieser verringerte sich auf 45 Milliarden Euro.

Dennoch plant der Konzern 2024 eine Rückkehr in die Gewinnzone. Zumindest ohne Zins- und Steuerzahlungen soll das Plus rund 1,3 Milliarden Euro betragen.

Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters und dpa

Erstpublikation: 17.04.2024, 11:17 Uhr.

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