Heute im TV: Ein außergewöhnlicher Rachefilm, den man lange nicht vergessen wird – verstörender als viele Horrorfilme

heute im tv: ein außergewöhnlicher rachefilm, den man lange nicht vergessen wird – verstörender als viele horrorfilme

Heute im TV: Ein außergewöhnlicher Rachefilm, den man lange nicht vergessen wird – verstörender als viele Horrorfilme

Mit „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ und „Poor Things“ ist Regisseur Yorgos Lanthimos im absoluten Arthouse-Mainstream angekommen. Das soll in diesem Fall aber nicht despektierlich gemeint sein, denn auch wenn die Filme des Griechen inzwischen ein breites Publikum anlocken und bei den Oscars jedes Mal ein (großes) Wörtchen mitzureden haben, zeichnen sie sich durch eine einzigartige Exzentrik aus, die gleichermaßen amüsiert, irritiert und auch mal wehtut.

Mit „The Killing Of A Sacred Deer“ sollte Lanthimos 2017 ein im Vergleich mit „The Favourite“ und „Poor Things“ ungleich widerborstigeres Werk abliefern. Ihr habt die beunruhigend in Szene gesetzte Mischung aus Rachefilm, Psycho-Thriller und Horror noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn heute Abend, am 18. April um 23.30 Uhr im WDR nachholen – und das völlig ohne Werbeunterbrechungen!

Darum geht’s in “The Killing Of A Sacred Deer”

Der erfolgreiche, charismatische Herzchirurg Steven (Colin Farrell) und seine Ehefrau Anna (Nicole Kidman), eine renommierte Augenärztin, leben mit ihren Kindern Bob (Sunny Suljic) und Kim (Raffey Cassidy) das scheinbar perfekte Leben. Zudem hat Steven eine Freundschaft zum 16-jährigen Martin (Barry Keoghan) aufgebaut.

Nachdem dessen Vater bei einer von Steven durchgeführten Operation starb, hat dieser den Jungen unter seine Fittiche genommen. Der Chirurg und Martin sehen sich regelmäßig, was schließlich auch dazu führt, dass Steven die Mutter (Alicia Silverstone) des Teenagers kennenlernt. Dass es Martin in Wahrheit nur um Rache geht, muss Steven bald auf die harte Tour verstehen: Martin will ihn zu einer schrecklichen Tat zwingen, indem er ihn auf teuflische Art erpresst…

Verstörender als viele Horrorfilme

In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „The Killing Of A Sacred Deer“ starke 4 von 5 möglichen Sternen. Das Fazit unseres Autors Carsten Baumgardt fällt dabei folgendermaßen aus: „Yorgos Lanthimos’ verstörendes Horror-Drama ,The Killing Of A Sacred Deer´ ist böse, wirklich böse – ein brillant inszenierter Film, den man definitiv so schnell nicht wieder vergisst.“

Noch bevor man sich im Klaren darüber sein darf, wohin die Reise in „The Killing Of A Sacred Deer“ gehen wird, macht Lanthimos den Zuschauern und Zuschauerinnen deutlich, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Denn obwohl Martin und seine Familie hier das perfekte Familienidyll vorgeben, besteht dieses bereits aus jeder Menge sozialer Absurditäten im alltäglichen Verhalten (Martin erzählt Arbeitskollegen beispielsweise ganz selbstverständlich von der Menstruation seiner Tochter). Unterstrichen wird dies durch befremdliche Bildkompositionen und Einstellungsgrößen:

„So steht die Kamera gerade in den Totalen oft weiter vom Geschehen weg, als man es gewohnt ist – das erzeugt mitunter den Effekt, dass es sich anfühlt, als würde man keine Menschen aus Fleisch und Blut, sondern Spielfiguren in einem Puppenhaus zuschauen (oder Forschungssubjekten in einer Versuchsanordnung).“

Wenn Martin seinen diabolischen Plan schließlich auspackt, entfesselt Lanthimos ein Horrorszenario, das wirklich unter die Haut geht. In der Kritik heißt es diesbezüglich: „Geschont wird hier niemand: Während die Murphys dem aufgedrängten Überlebenskampf mit einer betäubenden Ohnmacht begegnen, erinnert die subtil-schonungslose Inszenierung der schicksalhaften Bedrohung in ihren besten Momenten an Stanley Kubricks „The Shining“. Das Ganze steigert sich schließlich in eine Art alttestamentarische Raserei statt in eine kathartische Läuterung, wie sie die antike Tragödie vorsieht.“

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