USA und China: US-Luftfahrtindustrie fordert härteren Kurs gegenüber Peking

Die US-Luftfahrtindustrie will die Benachteiligungen im Wettbewerb mit chinesischen Fluglinien nicht länger hinnehmen. Sie drängt US-Präsident Joe Biden zu einem härteren Kurs gegenüber Peking.

USA und China: US-Luftfahrtindustrie fordert härteren Kurs gegenüber Peking

Große US-Fluggesellschaften und einige ihrer Gewerkschaften fordern die US-Regierung auf, den Zugang für chinesische Wettbewerber zum amerikanischen Markt einzuschränken. Das sei notwendig als Reaktion auf die »wettbewerbsfeindliche« Politik Pekings.

Die Fluggesellschaften und Gewerkschaften erklärten am Donnerstag, dass China nach Ausbruch der Coronapandemie seinen Luftraum geschlossen habe. Die entsprechenden Vorschriften seien noch immer gültig und würden den Wettbewerb beeinträchtigen. »Die Vorgehensweise zeigt deutlich, dass China nicht an freiem Wettbewerb interessiert ist. Jetzt muss die US-Regierung reagieren und die Beschäftigten der US-Luftfahrt, die Industrie und die Flugreisenden schützen«, heißt es in einem Schreiben an Außenminister Antony Blinken und Verkehrsminister Pete Buttigieg. Unterzeichnet wurde der Brief vom Chef des Verbands Airlines for America und den Präsidenten mehrerer Interessenvertretungen für Piloten und Kabinenpersonal.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Die Zahl der Flüge zwischen China und den USA ist zwar gestiegen, liegt aber immer noch weit unter dem Niveau vor der Pandemie. Die Regierung Biden hat die Zahl der Hin- und Rückflüge, die chinesische Fluggesellschaften ab dem 31. März pro Woche durchführen dürfen, von 35 auf 50 erhöht, nachdem die chinesische Luftfahrtbehörde versprochen hatte, entsprechende Möglichkeiten für US-Fluggesellschaften zu schaffen.

Die US-Fluggesellschaften erklärten, chinesische Fluggesellschaften hätten überdies Vorteile, weil sie kürzere Strecken durch den russischen Luftraum fliegen, der für US-Fluggesellschaften seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor mehr als zwei Jahren tabu ist. Als Linien im Staatsbesitz profitierten sie außerdem von einem »gewissen Schutz« durch die chinesische Regierung, was ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil darstelle.

Die Gefahr sei groß, dass amerikanische Fluggesellschaften ohne freien Zugang zum chinesischen Luftverkehrsmarkt ganze Streckenverbindungen an chinesische Fluggesellschaften verlieren würden, heißt es in den Schreiben der Verbände.