Hamas veröffentlicht erneut Video von zwei Geiseln

Am Samstag veröffentlichte die Hamas erneut ein Video mit zwei ihrer Geiseln. Die Männer warben darin für ein Abkommen zwischen der Terrorgruppe und der israelischen Regierung. Seit ihrer Entführung sind 204 Tage vergangen.

hamas veröffentlicht erneut video von zwei geiseln

Poster in Tel Aviv erinnern an die Geiseln, die sich noch immer in den Händen der Hamas befinden REUTERS

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat am Samstagabend erneut ein Geisel-Video veröffentlicht. Darin sprechen sich zwei aus Israel entführte Männer für einen Deal zwischen der Hamas und der israelischen Regierung aus, der die Freilassung der Geiseln vorsieht. Nach Angaben des Forums der Geisel-Familien handelt es sich um Omri Miran und Keith Siegel.

Die Aufnahme ist nicht datiert. Miran sagte in dem Video, dass er sich seit 202 Tagen in Gefangenschaft befinde. Am Samstag waren seit der Entführung am 7. Oktober 204 Tage vergangen. Der 46-Jährige bedauerte demnach, in diesem Jahr nicht mit seiner Familie Pessach feiern zu können. Unter welchen Umständen das Video entstanden ist und ob die beiden Männer aus freien Stücken oder unter Druck und Drohungen sprachen, ist unklar.

Siegel – ein Mann, der israelischen Medien zufolge auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt – rief in dem Video dazu auf, die Demonstrationen für die Freilassung der aus Israel Verschleppten in den Städten Tel Aviv und Jerusalem fortzuführen. Für Samstagabend waren wieder derartige Kundgebungen in Israel geplant.

Siegel wurde nach Angaben der „Times of Israel“ mit seiner Frau aus dem Kibbutz Kfar Aza am 7. Oktober entführt. Seine Frau Aviva Siegel wurde im Rahmen einer einwöchigen Feuerpause im Gaza-Krieg mit rund 100 weiteren Geiseln im November freigelassen. Miran wurde von den Terroristen aus dem Kibbutz Nir Oz entführt.

„Das Lebenszeichen von Keith Siegel und Omri Miran ist der deutlichste Beweis dafür, dass die israelische Regierung alles tun muss, um noch vor dem Unabhängigkeitstag (am 14. Mai) ein Abkommen über die Rückkehr aller Geiseln zu schließen“, erklärte das Forum der Geisel-Familien.

129 Geiseln noch in der Gewalt der Hamas

Hamas-Terroristen waren am 7. Oktober in israelische Orte eingedrungen und hatten Gräueltaten an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben töteten die islamistischen Kämpfer damals etwa 1170 Menschen, zudem verschleppten sie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.

Nach israelischen Annahmen befinden sich noch 129 Geiseln in der Gewalt palästinensischer Organisationen im Gazastreifen, 34 sind nach Einschätzung des Militärs tot.

Die Hamas prüft derzeit nach eigenen Angaben einen israelischen Vorschlag für eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln. Es handele sich um einen Gegenvorschlag Israels auf vorherige Hamas-Vorschläge, hieß es am Samstag in einer kurzen Erklärung.

Die Verhandlungen über eine weitere Feuerpause und Geiselfreilassung laufen seit Monaten – bislang allerdings erfolglos. Bislang gelang den USA, Katar und Ägypten nur im November die Vermittlung eine Feuerpause, bei der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigelassen wurden.

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