Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
Im ostholsteinischen Malente werden auf einer stillgelegten Bahnstrecke die Möglichkeiten für den regionalen Schienenverkehr der Zukunft erprobt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verschaffte sich am Donnerstag einen Überblick über das Projekt und zeigte sich beeindruckt. Er habe damit gerechnet, auf ein touristisches Projekt zu treffen und sei überrascht, «dass hier ein Forschungshub aufgebaut wird mitten im ländlichen Raum». Es werde entwickelt, wie die Züge geführt werden können und wie man Eingleisigkeit zu einem neuen Modell entwickeln könne mit Umsteigen auf der Strecke. «Ich glaube, dass hier ein Ideenquell entsteht.»
Habeck sagte, die rund 400 noch vorhandenen stillgelegten Bahnstrecken in Deutschland dürften nicht zurückgebaut werden. «Es wäre jetzt wirklich richtig dumm, wenn wir uns in drei Jahren wieder treffen und von den 400 sind nur noch 150 über.»
An dem Projekt REAKT sind nach Angaben des wissenschaftlichen Sprechers Reinhard von Hanxleden neben der Christian Albrechts Universität zu Kiel zahlreiche Unternehmen und Organisationen beteiligt. Sven Ratjens, der mit einem Start-up die Strecke zwischen Malente und Lütjenburg (Kreis Plön) im Jahr 2022 gekauft hat, sagte, ein erster Abschnitt solle in den nächsten Jahren reaktiviert werden. Ziel sei vor allem, genehmigungsfähige Lösungen zu finden, die später auch auf anderen Strecken eingesetzt werden könnten. «Wir wollen ein Umfeld bilden, in dem Forschungsprojekte und Technologien vorangetrieben werden können.»
Ein von der Muthesius Kunsthochschule vorgestelltes Beispiel betrifft eingleisige Strecken ohne Ausweichmöglichkeiten. Demnach könnten zwei leichte Schienenfahrzeuge aufeinander zu fahren und aneinander andocken. Die Fahrgäste gehen mit ein paar Schritten von einem in den anderen Zug. Die Züge wechseln ihre Fahrtrichtung und kehren zum Ausgangspunkt zurück.
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