US-Behörden geben weitere Nazi-Raubkunst an Erben von jüdischem Sammler zurück

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Die US-Behörden geben zwei weitere in der NS-Zeit geraubte Zeichnungen des österreichischen Expressionisten Egon Schiele an die Erben des jüdisch-österreichischen Kabarettisten und Kunstsammlers Fritz Grünbaum zurück.

Die US-Behörden geben zwei weitere in der NS-Zeit geraubte Zeichnungen des österreichischen Expressionisten Egon Schiele an die Erben des jüdisch-österreichischen Kabarettisten und Kunstsammlers Fritz Grünbaum zurück. “Das ist ein Sieg für die Gerechtigkeit und die Erinnerung an einen mutigen Künstler, Kunstsammler und Gegner des Faschismus”, erklärte der Grünbaum-Nachfahre Timothy Reif am Freitag.

Bei den Werken handelt es sich um “Mädchen mit schwarzem Haar”, dessen Schätzwerk die Staatsanwaltschaft von Manhattan mit 1,5 Millionen Dollar (knapp 1,4 Millionen Euro) angibt, und “Porträt eines Mannes” mit einem Schätzwert von rund einer Million Dollar. Die Zeichnungen befanden sich zuletzt im Kunstmuseum der Hochschule Oberlin College im Bundesstaat Ohio und im Carnegie-Kunstmuseum in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania.

Mit den beiden Zeichnungen erhöht sich die Zahl der an Grünbaums Nachfahren zurückgegebenen Werke auf zehn. Bereits im September hatten die US-Behörden sieben Schiele-Zeichnungen übergeben, ein weiteres Werk folgte im Oktober.

Der Kunstsammler und Kabarettist Fritz Grünbaum, ein Kritiker der Nationalsozialisten, besaß hunderte Kunstwerke, von denen mehr als 80 von Schiele stammten. Er wurde 1938 von den Nazis in Österreich festgenommen und in das KZ Dachau bei München deportiert, wo er 1941 starb.

In Dachau musste er seiner Frau Elisabeth eine Vollmacht ausstellen. Sie wurde später gezwungen, die gesamte Sammlung ihres Mannes den NS-Behörden zu übergeben, bevor sie in das bei Minsk gelegene NS-Vernichtungslager Maly Trostinez verschleppt wurde.

Die Nazis betrachteten Schieles Bilder als “Entartete Kunst”. Laut der Staatsanwaltschaft von Manhattan versteigerten oder verkauften sie die meisten der Werke, um mit dem Erlös die Finanzen ihrer Partei aufzustocken. Viele Werke tauchten nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Kunstmarkt auf, unter anderem in den USA.

fs/

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