Ganz seltene Tierart: Streng geschützte Amphibienart siedelt im Harz

Wissenschaftliche Untersuchung

Ganz seltene Tierart: Streng geschützte Amphibienart siedelt im Harz

ganz seltene tierart: streng geschützte amphibienart siedelt im harz

Acht ausgewachsene Exemplare des Nördlichen Kammmolchs wurden bei der wissenschaftlichen Untersuchung im Nationalpark Harz gefunden.

Eine ganz seltene Amphibienart siedelt im Harz: Der „Nördliche Kammmolch“ ist streng geschützt, berichtet die Nationalparkverwaltung.

Harz – Einen unerwarteten und gleichzeitig erfreulichen Fund haben Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung Harz gemacht: Acht ausgewachsene Exemplare des streng geschützten „Nördlichen Kammmolchs“ haben sie in Reusen gefangen, die für wissenschaftliche Zwecke ausgelegten worden waren.

Der Fund der seltenen Amphibie gelang an einem kleinen Stillgewässer im Schutzgebiet im Raum Ilsenburg: „Mit einem Fund des Kammmolchs hatten wir im Nationalparkgebiet nicht gerechnet, da die Art bislang nicht für das Schutzgebiet dokumentiert war“, sagt Fabian Schwarz, Gewässerökologe der Nationalparkverwaltung.

Streng geschützt: Nördliche Kammmolch im Harz erreicht bis 20 Zentimeter Länge

Der Nördliche Kammmolch wird mit bis zu 20 Zentimeter Länge deutlich größer als die übrigen heimischen Molcharten. Besonders charakteristisch und namensgebend ist der auffallende Kamm auf Rücken und Schwanz, den die Männchen zur Fortpflanzungszeit in ihrer sogenannten Wassertracht ausbilden.

Weitere Merkmale sind die schwarze bis braune Färbung der Oberseite mit dunklen Flecken, an den Flanken befinden sich zusätzlich helle Punkte. Der Bauch ist unterseits gelb bis orange und weist ein individuelles, dunkles Fleckenmuster auf.

ganz seltene tierart: streng geschützte amphibienart siedelt im harz

Der Kammmolch wird mit bis zu 20 Zentimeter Länge deutlich größer als die übrigen heimischen Molcharten.

Der Fund ist relevant, da der Kammmolch als eine streng geschützte Art gilt. Das bedeutet, dass für ihn strenge Schutzvorschriften verpflichtend vorgegeben sind. Dieser Status muss bei allen Eingriffen in Natur und Landschaft beachtet werden. Außerdem gilt der beeindruckende Schwanzlurch laut den Roten Listen als gefährdete Art.

Verlust von Lebensräumen ist Grund für Gefährdung

Als Ursache für die Gefährdung der seltenen Amphibien gilt vor allem der Verlust von Lebensräumen. Einerseits sind viele der Fortpflanzungsgewässer, zum Beispiel Weiher und Tümpel, in den zurückliegenden niederschlagsarmen Jahren ausgetrocknet.

Auch zunehmende Übersättigung der Gewässer mit Nährstoffen beeinträchtigt den Bestand. Vorhandene Gebiete sind dann oftmals zusätzlich durch Straßen von den Fortpflanzungsgewässern der geschütztem Amphibien getrennt.

Wanderer sollten die Augen offen halten: Zufällige Beobachtungen sind möglich

Die seltenen Kammmolche kann man mit etwas Glück während der Wanderung zu ihren Laichgewässern im Frühjahr in der Dämmerung auf Wegen und an Gewässerufern zu Gesicht bekommen. Ebenso gibt es die Chance, die erwachsenen Tiere in klaren Fortpflanzungsgewässern auch manchmal tagsüber zufällig beobachten zu können.

Sichere Nachweise gelingen aber in der Regel vor allem über den Einsatz geeigneter Reusen. Die Nationalparkverwaltung wird mit diesem Hilfsmittel zukünftig das neue Kammmolchvorkommen und auch weitere Gewässer in der Umgebung gezielt untersuchen, um weitere Erkenntnisse zur Population im Schutzgebiet zu gewinnen. (Bernd Schlegel)

Seltene Tiere sind immer wieder ein Geschäftsmodell für Kriminelle: Ein streng geschützter Turmfalke wurde für viel Geld im Internet angeboten.

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