FTX-Gründer Bankman-Fried muss 25 Jahre in Haft

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ARCHIV: Der ehemalige FTX-Chef Sam Bankman-Fried, der wegen des Zusammenbruchs der bankrotten Kryptowährungsbörse wegen Betrugs angeklagt ist, verlässt das Bundesgericht in Manhattan, New York City, USA, am 30. März 2023. REUTERS/Amanda Perobelli/File Photo

(Stellt in der Überschrift und im zweiten Satz die Haftdauer klar, 25 statt 20 Jahre)

New York (Reuters) – Der Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX wird die kommenden Jahrzehnte hinter Gittern verbringen. In dem milliardenschweren Betrugsprozess gegen Sam Bankman-Fried setzte der Richter Lewis Kaplan das Strafmaß am Donnerstag auf 25 Jahre fest, nachdem eine Jury den 32-Jährigen im November für schuldig befunden hatte.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 40 bis 50 Jahren gefordert. “Sein Leben der vergangenen Jahre war geprägt von unvergleichlicher Gier und Hybris, von Ehrgeiz und Selbstrechtfertigung, von Risikofreude und dem wiederholten Spielen mit dem Geld anderer Leute”, schrieb sie zur Begründung.

Bankman-Frieds Verteidiger hatten dagegen auf gut fünf bis sechseinhalb Jahre Haft plädiert. Ihr Mandant sei keineswegs der von der Anklage skizzierte “Super-Schurke”. Die geforderte Haftstrafe sei “mittelalterlich”. Sie verwiesen außerdem darauf, dass die FTX-Kunden einen Großteil ihres Geldes zurückerhielten. Dieses Argument ließ Richter Kaplan nicht gelten. “Ein Dieb, der seine Beute nach Las Vegas bringt und erfolgreich mit dem gestohlenen Geld wettet, hat keinen Anspruch auf Strafmilderung, indem er seine Gewinne aus Las Vegas zur Rückzahlung des gestohlenen Geldes verwendet.”

In einer Erklärung entschuldigte sich Bankman-Fried bei seinen ehemaligen Mitarbeitern. “Es tut mir leid, was passiert ist. Es gab Dinge, die ich hätte tun und sagen sollen, und Dinge, die ich hätte lassen sollen.” Einige seiner früheren Vertrauten hatten sich schuldig bekannt und Bankman-Fried in dessen Betrugsprozess Prozess belastet.

Die Geschworenen hatten es als erwiesen angesehen, dass der für Auftritte in Jeans und T-Shirt sowie für einen markanten Wuschelschopf bekannte Bankman-Fried acht Milliarden Dollar an Kundengeldern aus reiner Gier veruntreut habe, um zu spekulieren und seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. Dieser hatte im Prozess zwar Fehler eingeräumt, den Vorwurf des Betrugs jedoch mehrfach zurückgewiesen.

Außerdem hatte er angekündigt, gegen das Urteil und die Höhe der Strafe Berufung einlegen zu wollen. Bei der Anhörung am Donnerstag waren neben Bankman-Fried auch seine Eltern anwesend, die Universitätsprofessoren Joseph Bankman und Barbara Fried.

(Bericht von Luc Cohen; geschrieben von Hakan Ersen. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter [email protected] (für Politik und Konjunktur) oder [email protected] (für Unternehmen und Märkte).)

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