Israel-Gaza-Krieg: Hamas soll Geisel-Deal vorlegt haben

Die radikalislamistische Terrormiliz will einem israelischen Medienbericht zufolge die Geiseln erst nach einer 42-tägigen Feuerpause freilassen. Dafür soll Israel seine Truppen aus dem Gazastreifen abziehen.

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Israel-Gaza-Krieg: Hamas soll Geisel-Deal vorlegt haben

Im Zuge indirekter Verhandlungen im Gazakrieg soll die radikalislamistische Terrororganisation Hamas den Vermittlern einen Gegenvorschlag zum Geisel-Deal vorgelegt haben. Erst nach einer 42-tätigen Feuerpause sollen die israelischen Geiseln demnach freigelassen werden – im Tausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen und dem schrittweisen Rückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen.

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Das berichtete die israelische Zeitung »Haaretz« in der Nacht zum Montag unter Berufung auf palästinensische und arabische Quellen. Einen Kompromissvorschlag der USA, der die Freilassung von 40 Geiseln gegen 900 palästinensische Häftlinge bereits während einer sechswöchigen Waffenruhe vorsah, hatte die Terrororganisation zuvor abgelehnt.

30 lebenslang inhaftierte Palästinenser sollen frei kommen

Der Gegenvorschlag der Hamas sieht laut »Haaretz« vor, dass das israelische Militär in einer ersten sechswöchigen Phase die Kämpfe einstellt und sich aus den städtischen Zentren in die Peripherie des abgeriegelten Küstengebiets zurückzieht. Palästinensischen Vertriebenen würde gleichzeitig die Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen ermöglicht, heißt es.

In dieser Zeit würde die Hamas nach allen Geiseln in dem umkämpften Gebiet suchen und herausfinden, in welchem Zustand sie sind. In einer zweiten Phase müsste sich die israelische Armee auf israelisches Gebiet zurückziehen. Erst dann würde der Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge beginnen, hieß es.

Für jeden israelischen Zivilisten müsste Israel im Gegenzug 30 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen freigelassen, hieß es. Für jede israelische Soldatin oder jeden Soldaten müssten 50 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen, darunter 30, die lebenslange Haftstrafen verbüßen. Die israelischen Soldaten sowie tote Geiseln würden in einer dritten und letzten Phase übergeben, wenn die Belagerung des Gazastreifens durch die israelische Armee beendet sei und der Wiederaufbau des Gebiets beginne.

Israel war bisher davon ausgegangen, dass noch knapp 100 der rund 130 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln am Leben sind. Nun wird aber befürchtet, dass deutlich mehr tot sein könnten. Israel will sich die Möglichkeit offenhalten, die Kämpfe in Gaza nach einer Feuerpause fortzusetzen.

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