Frankfurts Hasebe beendet mit 40 Jahren seine Fußballkarriere

Frankfurt/Main. Der älteste aktive Profi der Fußball-Bundesliga macht Schluss – Makoto Hasebe von Eintracht Frankfurt beendet seine Karriere auf dem Platz.

frankfurts hasebe beendet mit 40 jahren seine fußballkarriere

Beendet am Saisonende seine Karriere: Makoto Hasebe.

Horst Köhler stand als Bundespräsident an der Spitze der Republik, „Ein Stern“ von DJ Ötzi hatte schon ein komplettes Jahr in den Charts hinter sich, der VfB Stuttgart war amtierender Meister – und beim VfL Wolfsburg wurde ein japanisches Fußballtalent namens Makoto Hasebe vorgestellt. Doch was im Januar 2008 begann, wird im Mai 2024 enden – der älteste aktive Profi der Bundesliga macht Schluss.

„Ich habe mir diese Entscheidung gut überlegt und halte es nun für den richtigen Zeitpunkt“, sagte der Defensivspieler von Eintracht Frankfurt, der für Wolfsburg, den 1. FC Nürnberg und die Hessen bisher 383 Spiele in der Eliteklasse absolviert hat, am Mittwoch: „Ich blicke mit Stolz darauf, was ich in all den Jahren erleben und erreichen konnte. Ab nächster Saison bin ich ein Fan.“

Der in Fujieda auf der japanischen Hauptinsel Honshu geborene Hasebe wird der Eintracht erhalten bleiben. Ab der kommenden Spielzeit soll er eine Trainerfunktion innerhalb des Klubs übernehmen. „Fußball kann man auch mit Kindern spielen. Da bin ich dann vielleicht der Beste“, sagte der dreimalige WM-Teilnehmer, der 144 Länderspiele auf dem Buckel hat, mit einem Augenzwinkern: „Ich merke nun doch mein Alter.“

Als Hasebe am Samstag in der Partie beim VfB Stuttgart (0:3) auflief, war er exakt 40 Jahre, zwei Monate und 26 Tage alt. Damit liegt der Musterprofi auf Platz neun der ewigen Bundesliga-Altersrangliste, die vom Schalker Idol Klaus Fichtel (43 Jahre, sechs Monate und zwei Tage) angeführt wird. Dabei hatte es vor zehn Jahren gar nicht danach ausgesehen, dass Hasebe zum ältesten Profi in der Historie der Eintracht aufsteigen wird. Um seinen allerersten Vertrag am Main im Jahr 2014 musste er nämlich zittern, weil sich die damaligen Bosse um Heribert Bruchhagen die Frage stellten, ob der damals 30 Jahre alte Hasebe nicht schon zu alt (!) sei.

Seit diesen Tagen hat Hasebe schon zigmal einen zweiten Frühling erlebt, sein aktueller Trainer Dino Toppmöller ist Hasebes 14. Coach in der Eliteklasse. Nach seinen Erfolgen in Japan (Meister, Pokalsieger, asiatischer Champions-League-Sieger) feierte er auch in Deutschland jede Menge Erfolge: Meister 2009 mit Wolfsburg, Pokalsieger 2018 und Europa-League-Champion 2022 mit Frankfurt.

Sein Ziel, das er bei der Vorstellung in Wolfsburg formulierte („Ich bin zuversichtlich, dass ich mich hier durchsetzen werde“), kann unter der Rubrik „erreicht“ abgehakt werden. „Makoto kann auf eine Karriere als Vorzeigeprofi zurückblicken“, sagte der Frankfurter Sportvorstand Markus Krösche: „Makoto hat Großes für Eintracht Frankfurt geleistet.“ Das Geheimnis seiner „ewigen Jugend“ ist schon lange keines mehr, schließlich hat Hasebe die Eckpunkte seiner Professionalität bereits 2011 in seinem Buch „Die Ordnung der Seele. 56 Gewohnheiten, den Sieg zu erringen“ niedergeschrieben. Seitdem weiß alle Welt, dass Hasebe ausgiebig seinen Körper pflegt, jeden Tag badet, meditiert, viel liest und großen Wert auf ausreichenden Schlaf legt.

Seinen Traum von der Bundesliga hat Hasebe gelebt: „Ich bereue nichts.“

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