Lufthansa, Deutsche Telekom, Warburg Pincus, Streetscooter – das war Donnerstag, 25.1.2024

Jeden Abend sortieren wir die wichtigsten Wirtschaftsthemen des Tages für Sie und versorgen Sie mit exklusiven Informationen. Heute mit Carsten Spohrs Plänen für die Lufthansa, einem neuen Job für Dirk Wössner und großzügigen Preisen für EM-Fußballtickets.

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Lufthansa, Deutsche Telekom, Warburg Pincus, Streetscooter – das war Donnerstag, 25.1.2024

Mit der Lufthansa geht es rauf und runter wie mit einem Passagierjet in Turbulenzen: Gerade noch musste Deutschlands führende Airline coronabedingt vom Staat vor dem Absturz bewahrt werden, schon hat Chefpilot Carsten Spohr sein Unternehmen dem Anschein nach wieder auf angenehme Reiseflughöhe manövriert, oberhalb der Wolkendecke, wo nichts als Sonne und strahlend blauer Himmel das Herz erfreuen: Die Lufthansa legte 2023 das drittbeste Ergebnis ihrer Geschichte hin.

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Doch der Schein trügt, die Kranich-Gruppe zieht ihre Bahnen keineswegs so harmonisch, wie es auf den ersten Blick scheint. Ausgerechnet die Hauptmarke Lufthansa enttäuscht bitter, analysiert mein Kollege Michael Machatschke: Flugabsagen und schlechter Service nerven die Passagiere, die operative Gewinnmarge kommt nicht über magere 6,5 Prozent hinaus. Für CEO Spohr heißt das: gegensteuern. Mit einer Eingreiftruppe will er die tägliche Performance verbessern. Außerdem plant der Lufthansa-Chef fundamentale Umbauten der Flotte und eine Rochade im Vorstand, so Machatschke. Mit welchen Maßnahmen Spohr den Konzern aus der Bredouille bringen will und welche Rolle dabei das Frühjahr 2026 als „unverrückbare Deadline“ spielt, lesen Sie hier: „Wie der Lufthansa-Chef die Passagiere zurückgewinnen will“.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

    Neuer Job für Dirk Wössner: Der frühere Deutschland-Chef der Deutschen Telekom hat als Geschäftsführer für Deutschland beim Finanzinvestor Warburg Pincus angeheuert. Dort trifft er auf einen alten Bekannten: Ex-Telekom-Chef René Obermann arbeitet ebenfalls für Warburg Pincus in gleicher Funktion.

    Das Start-up Infinite Roots entwickelt Lebensmittel auf Pilzbasis und konnte dafür offenbar zwei namhafte Adressen begeistern: Mit Rewe und Haribo investieren zwei Größen der deutschen Food-Branche in die Firma, weiß meine Kollegin Sarah Heuberger.

    Kürzlich hatten wir ausführlich darüber berichtet, wie aussichtslos das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bei wichtigen Firmen der Signa-Gruppe von Ex-Immobilienkönig René Benko verläuft. Das hat jetzt offenbar auch der Insolvenzverwalter der Signa Holding erkannt – und beantragt, die Eigenverwaltung abzugeben. Hier die Details.

    Die Aktie von Microsoft steigt seit Monaten, weil Investoren an den Erfolg des Konzerns im Bereich künstliche Intelligenz glauben. Microsoft rangelt sich inzwischen mit Apple um die Krone als wertvollster Börsenkonzern der Welt – und übersprang jetzt als zweites Unternehmen nach dem iPhone-Hersteller die Marke von drei Billionen Dollar Marktwert.

    Fürs Protokoll: Der Rat der Europäischen Zentralbank tastet den Leitzins bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr wie erwartet nicht an, er bleibt damit bei 4,5 Prozent.

Damit Sie mitreden können:

    Das Schicksal des Elektrovans Streetscooter, der vor allem der Post als Lieferwagen dient, liegt in den Händen von Günther Schuh. Der Maschinenbauprofessor aus Aachen hatte das Vehikel einst mit entwickelt und später den insolventen Streetscooter-Hersteller übernommen, um ihn wieder auf die Beine zu stellen. Schuhs Pläne sind ambitioniert, und auch an Selbstbewusstsein fehlt es dem Ingenieur nicht, schreiben meine Kollegen Margret Hucko und Michael Machatschke. Doch ein paar Probleme könnten den Möchtegernsanierer am Erfolg seiner Mission hindern. „Warum der Streetscooter noch längst nicht gerettet ist“.

    Michael Brecht ist seit Jahren Betriebsratsboss bei Daimler, früher beim Gesamtkonzern, inzwischen bei der abgespaltenen Daimler Truck AG. Brecht ist Verfechter der Elektromobilität und kämpfte schon für die Elektrowende, als viele Manager noch zögerten. Inzwischen bremsen andere: Im Interview mit meiner Kollegin Margret Hucko und meinem Kollegen Michael Freitag erklärt der Arbeitnehmervertreter, wo er beim Thema E-Mobility die Mängel in der Politik sieht – und was er von Rechtsnationalismus und der AfD hält: „Wir brauchen endlich Klarheit aus Berlin und Brüssel“.

Meine Empfehlung für den Abend:

Die Fußball-EM rückt näher, höchste Zeit, sich um Tickets zu kümmern. Für Unternehmen ist das Event eine gute Gelegenheit zum Networking: Eine Einladung in eine Loge, ein netter Abend im Stadion – so lassen sich Geschäftspartnerinnen und -partner schon gewogen stimmen. Die Preise, die für den besonders exklusiven Zuschauerbereich aufgerufen werden, dürften allerdings vielfach für Verwunderung sorgen: Wie mein Kollege Christoph Neßhöver recherchiert hat, werden für ein einziges Spiel bis zu 43.000 Euro fällig. Wer eine Loge für alle sechs EM-Spiele in Berlin buchen will (inklusive Finale), muss knapp 260.000 Euro berappen, so Neßhöver. Wie die Preise zustande kommen, warum die Edeltickets trotzdem weltweit gefragt sind – und welche Nationen zu den besten Kunden gehören, verrät Ihnen unser Fachmann für Sportbusiness hier: „Trotz Wirtschaftskrise brummt das Geschäft mit teuren EM-Logen“.

Beste Grüße

Ihr Christoph Rottwilm

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