Bezahlkarte für Asylbewerber: Das unterscheidet sie von einer Giro- oder Kreditkarte

bezahlkarte für asylbewerber: das unterscheidet sie von einer giro- oder kreditkarte

Die Bezahlkarte soll auch über das Smartphone abrufbar sein.

Die Bezahlkarte soll auch über das Smartphone abrufbar sein.

Im Laufe dieses Jahres sollen Bezahlkarten für Asylbewerber in Deutschland eingeführt werden. Allein 2023 haben 351.915 Menschen laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Zuflucht in Deutschland gesucht und Asyl beantragt. Diese Menschen sollen in Deutschland künftig staatliche Leistungen über eine sogenannte Bezahlkarte beziehen können. Business Insider erklärt, wo der Unterschied zu einer Giro- oder Kreditkarte liegt.

Warum braucht es eine Bezahlkarte für Asylbewerber?

Für Schutzbedürftige stellen staatliche Einrichtungen in Deutschland eine angemessene Versorgung sicher. Die meisten Asylbewerber besitzen jedoch kein Girokonto, um die Hilfen empfangen zu können. Lange Zeit griff der Staat daher auf Bargeldauszahlungen, Gutscheine oder Sachleistungen zurück. Die Koordination war jedoch für die meisten Kommunen sowohl zeitaufwändig als auch personalintensiv. Zudem konnten Empfänger bisher auch keine Online-Einkäufe tätigen – die Bezahlkarte soll das nun ändern.

Was genau ist die Bezahlkarte für Asylbewerber?

Bei der Bezahlkarte handelt es sich um eine Prepaidkarte, die mit Guthaben aufgeladen werden kann. Es braucht dafür kein Bankkonto, von dem die Umsätze abgebucht werden – im Gegensatz zu etwa einer Debit- oder Kreditkarte. Die Bezahlkarte lässt sich aber, falls nötig, mit einem Konto verknüpfen. Die Prepaid-Bezahlkarte kann per Banküberweisung aufgeladen werden.

Welche Unterschiede gibt es zwischen einer Prepaidkarte und einer Giro- oder Kreditkarte?

Für die Bezahlkarte für Asylbewerber soll es jedoch noch weitere Einschränkungen geben. Das geht aus der offiziellen Ausschreibung hervor, die 14 von 16 Bundesländern geteilt haben:

  • Die Karte soll nicht im Ausland einsetzbar sein.
  • Es soll keine Karte-zu-Karte-Überweisung möglich sein.
  • Zwar können Onlinekäufe getätigt werden, aber Onlinekäufe außerhalb der EU sollen nach Möglichkeit ausgeschlossen werden.
  • Bargeldabhebung soll nur im Inland möglich sein und das über einen vorher definierten Betrag.
  • Zudem soll es noch weitere Zusatzfunktionen geben: So können Bundesländer beispielsweise bestimmen, ob die Karte nur in bestimmten Regionen freigeschaltet ist.

Bezahlkarte bereits seit Dezember 2023 in Thüringen

In Deutschland bieten einige Kommunen bereits eine Prepaid-Bezahlkarte für Schutzbedürftige an, beispielsweise der Landkreis Greiz im Bundesland Thüringen. Asylsuchende beziehen dort ihre Hilfeleistungen seit Dezember 2023 per Prepaid-Mastercard statt Bargeld. Die Umsetzung erfolgte gemeinsam mit dem Münchner Unternehmen givve.

Auch der sächsische Landkreis Leipzig plant, ab dem zweiten Quartal 2024 auf die Ausgabe von Sachleistungen über die Prepaid-Bezahlkarte von Mastercard zu setzen, die von der PayCenter herausgegeben wird. Sie bietet Asylbewerbern Sachleistungen anstelle von Bargeld.

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