Euphorisierter Füllkrug will nach Wembley: "Alles andere wäre Quatsch"

Im Hinspiel ging so einiges schief, im Rückspiel lief fast alles richtig. Nach dem Halbfinal-Einzug, den die Dortmunder laut Niclas Füllkrug auch der fantastischen Unterstützung im Signal-Iduna-Park zu verdanken haben, formulierte der Stürmer ein eindeutiges Ziel.

Daumen hoch: Niclas Füllkrug beendete seine Torflaute – und will mehr.

BVB-Stürmer erlebt magischen Abend

Als es im Hinspiel nach etwas mehr als ein halben Stunde bereits 2:0 für Atletico Madrid stand, war das Champions-League-Halbfinale für den BVB bereits in weite Ferne gerückt. Nach eklatanten Fehlern im Aufbau hatte man die Rojiblancos eingeladen, nach vorne ging kaum etwas zusammen. Im zweiten Durchgang steigerte sich der BVB allerdings und kam dank Joker Sebastien Haller noch zum wichtigen Anschlusstreffer, der – bei entsprechender Leistung – im Rückspiel alles offenhielt.

Vor ausverkauftem Haus und mit absolutem Siegeswillen ausgestattet lieferten die Dortmunder am Dienstagabend dann ebenjene Leistung – und dürfen sich trotz des zwischenzeitlich erlittenen Rückschlags, eine 2:0-Pausenführung aus der Hand gegeben zu haben, nach dem 4:2-Sieg nun zu den besten vier Mannschaften der aktuellen Champions-League-Saison zählen.

„Wir haben viel von dem gemacht, was wir uns im Hinspiel schon vorgenommen haben.“ (Niclas Füllkrug)

“Das war magisch”, sagte ein begeisterter Niclas Füllkrug nach dem Spiel bei Prime Video und wiederholte sich: “Ich versuche immer nicht so euphorisiert in den Interviews zu sein – aber heute war es wirklich magisch.” Vom Anpfiff an machten die Dortmunder vieles richtig, ließen sich von einer früh ausgelassenen Großchance nicht entmutigen und lagen schließlich hochverdient zur Pause vorn.

“Wir haben viel von dem gemacht, was wir uns im Hinspiel schon vorgenommen haben”, erklärte der 31-Jährige. “Wir wissen, dass die Madrilenen extrem aggressiv spielen – und im Hinspiel haben wir ihnen leider genau diese Erfolgserlebnisse direkt am Anfang des Spiels gegeben. Die wollten wir heute auslassen und heute mal lieber eine Linie überspielen, vielleicht auch einen Chipball in die letzte Reihe spielen. Das haben wir ein paar Mal gemacht und sind in ein paar gute Situationen gekommen.”

“Das Stadion hat heute gebrannt.”

Das gelang auch dank der “Energie”, die das Publikum im Signal-Iduna-Park ausgestrahlt und sich auf die Mannschaft übertragen hatte: “Das Stadion hat heute gebrannt.” Entsprechend habe die Dortmunder Mannschaft sich auch nach dem 2:2-Ausgleich nicht aus dem Konzept bringen lassen. “Wir hatten Anfang der zweiten Halbzeit ein bisschen Probleme mit deren Umstellung, haben nicht mehr den Zugriff gefunden. Aber man hat glaube ich in der ersten Halbzeit gesehen, dass heute jeder eine unfassbare Bereitschaft auf den Platz gelegt hat und keinen Meter gespart hat. Wir sind immer sofort hinter den Ball gekommen und das war der Schlüssel. In der Halbzeit haben wir schon gesagt: Heute vor dem Spiel gab es zwei Optionen: Weiterkommen oder nicht weiterkommen. In der Halbzeit gab es nur noch eine. Auch wenn wir dann Rückschläge hatten, wir waren stark genug, das Spiel so durchzuziehen, dass wir als Sieger vom Platz gehen.”

Der Stürmer, der gegen Atletico auch seine persönliche Durststrecke nach neun Partien ohne Tor beendete (“Der Trainer und die Mannschaft haben mich immer unterstützt. Heute war es ein ganz wichtiges Tor und hoffentlich natürlich ein kleiner Brustlöser für die nächsten Spiele”), blickte angesichts der euphorisierenden Stimmung in Dortmund bereits voller Vorfreude auf die beiden Halbfinal-Spiele gegen Paris St. Germain.

“Wir freuen uns riesig auf das, was in zwei Wochen kommt”, so der Stürmer, der bereits klar den Blick in Richtung Finale in Wembley richtete: “Das ist ab jetzt definitiv das Ziel. Alles andere wäre Quatsch, das nicht auszusprechen”. Dass die Dortmunder an den Ort zurückkehren wollen, an dem man zuletzt 2013 im Endspiel der Champions League stand, gaben auch Trainer Edin Terzic, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Julian Brandt oder auch Matchwinner Marcel Sabitzer als klare Zielsetzung aus. Zunächst dürfen sich die Dortmunder aber über ihre starke Mannschaftsleistung freuen – und sich darauf vorbereiten, am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) den neuen Deutschen Meister aus Leverkusen in der Bundesliga vor ähnlich große Herausforderungen wie die Madrilenen zu stellen.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World