Börse: Bitcoin unter 69.000 Dollar, Dax-Erholung scheitert, Ölpreis schnellt hoch, Varta-Aktie bricht ein

Der Dax schließt unter 18.000 Punkten. Aktien von Varta kommen unter die Räder. Die Wall Street tendiert schwächer, vor allem Bankenwerte verlieren. Der Goldpreis notiert bei rund 2400 Dollar, der Bitcoin verliert. Der Ölpreis steigt deutlich.

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Börse: Bitcoin unter 69.000 Dollar, Dax-Erholung scheitert, Ölpreis schnellt hoch, Varta-Aktie bricht ein

Der Dax hat am Freitag nach einem zunächst freundlichen Verlauf mit leichten Verlusten geschlossen. Der Druck auf den deutschen Aktienmarkt kam am Nachmittag durch US-Konjunkturdaten, enttäuschte Reaktionen auf Quartalsberichte von US-Banken und einen schwachen US-Börsenauftakt. Die Stimmung der Anleger, die am Morgen noch frischen Mut gefasst hatten, trübte sich schlagartig wieder ein.

Der deutsche Leitindex, zeitweise noch in Richtung 18.200 Punkte geklettert, büßte letztlich 0,13 Prozent auf 17.930 Punkte ein. Als positiv wurde dabei von charttechnischen Analysten eingeschätzt, dass die „volumenstarke Haltezone“ bei um die 17.900 Punkten erneut Wirkung gezeigt habe. Auf Wochensicht verbuchte der Dax ein Minus von 1,4 Prozent. Der MDax, der Index der mittelgroßen Börsenwerte, gab am Freitag um 0,47 Prozent auf 26.576 Punkte nach. Europaweit sah es mit Ausnahme der Londoner Börse ähnlich aus. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, verlor 0,23 Prozent auf 4955 Zähler.

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“Die Anleger haben eine stressige Börsenwoche hinter sich”, resümierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Die noch zu Wochenbeginn erhoffte Stabilisierung über der 18 000-Marke sei gescheitert. In der nun anlaufenden Berichtssaison in den USA und Europa könne bald die Entscheidung fallen, ob es eine Chance für ein Wiederaufleben der Börsenrally gebe oder ob es zu einer größeren Korrektur komme.

US-Aktiendizes geben nach

Die US-Aktienmärkte starten am Freitag im Minus und konnten sich bis zum Börsenschluss in Europa auch nicht aus dem roten Berich lösen. Der Dow Jones notierte gegen 18.18 Uhr rund 1 Prozent leichte bei 38.096 Punkten, der S&P 500 gab 1,13 Prozent auf 5140 Zäher nach. Der Technologieindex Nasdaq 100 verlor 1,5 Prozent auf 18.036 Punkte. Vor allem Aktien von Banken standen unter Verkaufsdruck: Aktien von Citigroup und JPMorgan verloren nach Quartalszahlen jeweils mehr als 3 Prozent.

Das Misstrauen der Aktionäre gegenüber US-Banken am Freitag färbte auch auf die Stimmung für deutsche Bankaktien. Die Papiere der Deutschen Bank verringerten ihr Plus auf letztlich 1,4 Prozent. Die Commerzbank schloss mit 0,4 Prozent in der Verlustzone.

Varta-Aktie mit Kursrutsch

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten steht Varta. Die Aktien des schwäbischen Batterieherstellers brachen um mehr als 30 Prozent ein. Die erst vor gut einem Jahr mit den Banken und Mehrheitsaktionär Michael Tojner vereinbarte Sanierung greife zu kurz, um wie geplant bis Ende 2026 „auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren“, räumte Varta am Donnerstagabend ein. Die Anleger deckten sich dagegen unter anderem mit Evotec ein. Die Experten der Deutschen Bank haben die Titel des Biotechunternehmens auf „Buy“ von „Hold“ hochgestuft.

Eine Studie von JPMorgan brachte den Aktien des Versorgers Eon ein Kursplus von 1,3 Prozent. Analyst Javier Garrido sieht für die Gewinnschätzungen noch Luft nach oben. Auch RWE legten weiter zu und waren mit plus 3,7 Prozent Dax-Spitzenreiter.

Im MDax endeten die Aktien von Thyssenkrupp nach einer anfänglichen Erholung 0,9 Prozent tiefer. Deutschlands größter Stahlhersteller will seine Produktionskapazitäten in Duisburg deutlich reduzieren und auch Arbeitsplätze abbauen.

Goldpreis erreicht erneut Rekordhoch

Der Goldpreis hat am Freitag seinen Höhenflug fortgesetzt. Am Morgen stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) über 2400 US-Dollar.

Schon in der vergangenen Woche war der Goldpreis von einem Rekord zum nächsten geeilt. Fachleute nennen einige Gründe für die Serie, darunter die hohen geopolitischen Risiken in der Welt, insbesondere im Nahen Osten. Hinzu kommt die hohe Nachfrage seitens großer Notenbanken, in erster Linie der chinesischen Zentralbank.

Bitcoin unter 69.000 US-Dollar

Die Kryptowährung Bitcoin ist nach dem jüngsten Rücksetzer wieder über die Marke von 70.000 US-Dollar geklettert. Zuletzt notierte die Cyberdevise bei knapp 69.000 US-Dollar. Das Rekordhoch liegt bei rund 73.000 US-Dollar. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin-Kurs stark zugelegt.

Ölpreise steigen deutlich – Eskalationsgefahr zwischen Israel und Iran

Die Ölpreise sind am Freitag auf den höchsten Stand seit Oktober 2023 gestiegen. Gestützt wurden die Preise durch eine steigende Eskalationsgefahr im Nahen Osten. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 91,59 US-Dollar. Das waren 1,84 Dollar mehr als am Vortag. In der Spitze war der Brentpreis bis auf 92,18 Dollar gestiegen. Zu Jahresbeginn hatte der Brent-Preis noch unter 75 Dollar gelegen.

Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 1,99 Dollar auf 87,00 Dollar. Zeitweise hatte er sogar bei 87,67 Dollar gelegen.

Gestützt werden die Ölpreise durch die vielen geopolitischen Krisen, insbesondere die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen. Zurzeit stehen die hohen Spannungen zwischen Israel und Iran im Mittelpunkt. Wie das „Wall Street Journal“ am Freitag unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle berichtete, bereitet sich Israel auf einen Angriff Iran vor, der schon „in den nächsten 24 bis 48 Stunden“ erfolgen könnte. Hintergrund ist ein mutmaßlich israelischer Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien von Anfang April.

Eine Eskalation mit Iran gilt schon seit einiger Zeit als großes Risiko am Ölmarkt. Nicht nur ist das Land ein größerer Anbieter von Erdöl und Mitglied des Förderverbunds Opec+. Auch liegt Iran an einer strategisch bedeutsamen Meeresenge, die für den Rohöltransport per Schiff von erheblicher Bedeutung ist. Störungen würden die Öllieferungen der Golfstaaten voraussichtlich stark beeinträchtigen.

Auf der Angebotsseite halten große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihre Produktion schon seit langem knapp, was die Rohölpreise zusätzlich treibt. Zudem scheint die lange Zeit schwächelnde Nachfrage aufgrund konjunktureller Besserung in China und Europa anzuziehen.

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