In einer langen Schlange warten die Urlauber am frühen Morgen auf die Öffnung des Campingplatzes. In Deutschland gibt es immer mehr Wohnmobile.
Seit Jahren schaffen sich die Menschen in Deutschland immer mehr rollende Eigenheime an. Der Trend ist auch in Berlin und Brandenburg zu beobachten. Zu Jahresbeginn waren es in der Hauptstadt etwas mehr als 19.000 und in Brandenburg fast 23.300, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Vor allem in Brandenburg wuchs die Zahl in den vergangenen Jahren deutlich an: Anfang 2017 waren dort nur 9635 Wohnmobile angemeldet (Berlin 10.519).
Betrachtet man die Zahl der Fahrzeuge pro 1000 Einwohner, landet Berlin im Vergleich der Bundesländer auf dem letzten Platz, die Quote für die Hauptstadt liegt bei 5,1. In Brandenburg waren zu Jahresbeginn 9,1 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner angemeldet. Bundesweit waren am 1. Januar 2024 knapp 908 000 Wohnmobile angemeldet, das sind 10,8 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner. Weitere Länder mit deutlich unterdurchschnittlichen Werten sind Sachsen-Anhalt mit 6,1, Sachsen mit 7,1 und Thüringen mit 7,5.
Die meisten Wohnmobile im Verhältnis zur Bevölkerung gibt es ganz im Norden und Süden – allen voran die Zulassungsbezirke Schleswig-Flensburg mit 26,5 Wohnmobilen pro 1000 Einwohner und Nordfriesland mit 25,5 direkt an der dänischen Grenze sowie Garmisch-Partenkirchen mit 25,5 am Alpenrand.
Der Caravaning Industrie Verband beobachtet schon seit 10 bis 15 Jahren einen Aufwärtstrend. Dahinter liege einerseits ein Imagewandel weg vom Spießigen. Andererseits hätten Entwicklungen wie der Wunsch nach individuellerem reisen und engerem Kontakt mit der Natur der Branche ebenfalls einen Schub verliehen, der dann in der Pandemie noch einmal verstärkt worden sei. Aktuell sieht sich die Branche zwar vor Herausforderungen, das Interesse der Kunden sei aber ungebrochen.
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