Annalena Baerbock redet mit iranischem Minister über möglichen Angriff auf Israel

Nach einem Telefonat mit ihrem iranischen Amtskollegen dringt Außenministerin Annalena Baerbock auf Deeskalation im Nahen Osten. Alle Akteure in der Region sollten »Zurückhaltung üben«.

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Annalena Baerbock redet mit iranischem Minister über möglichen Angriff auf Israel

Die Möglichkeit eines iranischen Vergeltungsangriffs auf Israel besorgt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. »Es darf jetzt niemand noch mehr Öl ins Feuer gießen. Wirklich niemand kann Interesse an einem Flächenbrand mit völlig unvorhersehbaren Folgen haben«, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit ihrem chilenischen Kollegen Alberto van Klaveren in Berlin. Zuvor hatte sie mit dem iranischen Chefdiplomaten Hussein Amirabdollahian telefoniert.

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»Alle Akteure in der Region sind aufgefordert, verantwortlich zu handeln und Zurückhaltung zu üben«, verlangte Baerbock. In diesem Sinne habe sie auch mit ihrem iranischen Amtskollegen gesprochen. Auf die Frage, ob das Telefonat mit Israel oder den USA abgesprochen gewesen sei, antwortete sie mit den Worten: »In diesen Tagen laufen alle diplomatischen Telefonleitungen heiß, um eine regionale Eskalation im Nahen Osten zu verhindern.« Weitere Details zum Gespräch mit Amirabdollahian nannte sie nicht.

Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hatte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei mit Vergeltung gedroht. Der Vorfall in Syrien sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, sagte der Religionsführer.

Irans Außenminister warf Deutschland laut einer Mitteilung seines Ministeriums fehlende Neutralität im Gaza-Krieg vor. Mit Blick auf den Angriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sagte Amirabdollahian: »Wenn das Regime Israel unter Verletzung internationalen Rechts und der Wiener Konventionen die Immunität von Individuen und diplomatischen Orten vollkommen missachtet, ist legitime Verteidigung eine Notwendigkeit.« Bereits am Mittwoch hatten vier Außenminister der Region, aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und Irak innerhalb kurzer Zeit mit Amirabdollahian gesprochen.

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