Donald Trump empört mit Aussagen über »Juden, die Israel hassen«

Erst ging Donald Trump in einem Interview auf die Demokraten los – dann auf deren Wähler. Dabei verstieg sich der Ex-US-Präsident zu kruden Aussagen über Juden in den USA. Die Reaktionen sind deutlich.

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Donald Trump empört mit Aussagen über »Juden, die Israel hassen«

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Donald Trump an jüdischen Mitbürgern in den USA abarbeitet. Doch die Schärfe seiner jüngsten Aussagen lässt dennoch aufhorchen – und sorgt für ebenso unmissverständliche Reaktionen.

Trumps Aussagen, über die unter anderem die »Washington Post« berichtet, fielen in einem Interview mit dessen hartrechtem Ex-Berater Sebastian Gorka. Dieser hatte Trump nach einer Reaktion auf die Chuck Schumer gefragt. Schumer, demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, hatte Israels Premier Benjamin Netanyahu scharf kritisiert und das Land zu Neuwahlen aufgerufen.

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Trump sagte nun über die demokratische Partei: »Ich denke, dass sie Israel hassen.« Dazu legte er nahe, dass die Demokraten unter den Gegnern des Israel-Gaza-Kriegs in den USA wohl auf Wählerstimmen spekulieren würden. Dann sagte Trump folgende Sätze: »Jede jüdische Person, die für die Demokraten stimmt, hasst ihre Religion. Sie hassen alles an Israel und sollten sich schämen, weil Israel zerstört werden wird.«

Die Reaktionen aus dem demokratischen Lager sind deutlich. »Die einzige Person, die sich schämen sollte, ist Donald Trump«, sagte ein Sprecher der Kampagne von Präsident Joe Biden und Vize Kamala Harris.

Ein Sprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, sprach von »abstoßendem und verstörendem Antisemitismus« – ohne Trump dabei namentlich zu erwähnen.

Trump hofft im Herbst auf weitere Amtszeit

Auch der Vorsitzende der Anti-Defamation League, die sich gegen die Diffamierung von Juden in den USA einsetzt, meldete sich zu Wort. »Zu unterstellen, dass Juden ihre Religion hassen, nur weil sie für eine bestimmte Partei stimmen, ist verunglimpfend und grundfalsch«, sagte Jonathan Greenblatt.

Trump will Anfang November bei der Präsidentschaftswahl für die Republikaner antreten und für eine zweite Amtszeit ins Weiße Haus einziehen. Auf allzu viele jüdische Wähler darf er dabei nicht hoffen, diese tendieren klar zu den Demokraten.

Eigentlich stärkt die US-Regierung von Präsident Biden der israelischen Führung um Netanyahu seit Beginn des Kriegs den Rücken. Biden scheint jedoch ungeduldiger zu werden. Nachdem er seinem Frust über Netanyahu zuletzt – mutmaßlich – unabsichtlich Luft gemacht hatte, ist er in der vergangenen Woche in einem Interview mit dem US-Sender MSNBC deutlich geworden.

»Ich will eine Feuerpause sehen, beginnend mit einem großen Gefangenenaustausch. Für einen Zeitraum über sechs Wochen«, sagte Biden. Er habe mit der Mehrheit der arabischen Staats- und Regierungschefs gesprochen, »von Saudi-Arabien über Ägypten bis Jordanien sind alle bereit, Israel vollständig anzuerkennen und mit dem Wiederaufbau der Region zu beginnen«.

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