Israel will den iranischen Großangriff nicht unbeantwortet lassen. „Es wird mit Bedacht und nicht aus dem Bauch heraus geschehen“, sagt Ministerpräsident Netanjahu. Derweil schließt der Iran vorübergehend seine Atomanlagen. Alle Entwicklungen im Liveticker.
Israel will den Iran für dessen Drohnen- und Raketenangriff bestrafen, ohne internationalen Rückhalt zu verlieren. Man wäge die weiteren Schritte ab, sagte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi am Montag. Auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf Israel werde eine Reaktion folgen. Zugleich fügte Halevi hinzu: „Der Angriff des Irans hat neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Nahen Osten geschaffen. Wir bewerten die Lage und halten uns auf höchstem Niveau bereit.“
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte einem Bericht des israelischen Rundfunksenders Kan zufolge, dass auf den Angriff des Irans eine kluge Reaktion folgen müsse. „Es wird mit Bedacht und nicht aus dem Bauch heraus geschehen“, sagte er. „Sie sollten nervös sein – so wie wir es waren.“
Alle Entwicklungen lesen Sie hier im Liveticker:
09:00 Uhr – Iran schließt vorübergehend Atomanlagen
Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach seinem Angriff auf Israel aus „Sicherheitsgründen“ seine Atomanlagen vorübergehend geschlossen. IAEA-Chef Rafael Grossi sagte am Montag am Rande einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York, die iranische Regierung habe die Inspektoren der IAEA darüber informiert, dass am Sonntag alle Atomanlagen, „die wir jeden Tag inspizieren, aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben“.
Am Montag sollten die Anlagen demnach zwar wieder öffnen. Grossi entschied nach eigenen Angaben aber, die Inspektoren erst am Dienstag zurückzuschicken, wenn die Situation wieder „völlig ruhig ist“.
Israel hatte in der Vergangenheit bereits Angriffe auf Atomanlagen in der Region geflogen. 1981 zerstörte Israel bei einem Luftangriff den noch unvollendeten Forschungsreaktor Osirak im Irak. 2018 räumte die israelische Armee einen Luftangriff auf einen mutmaßlichen Atomreaktor in Syrien im Jahr 2007 ein.
07:45 Uhr – Faeser warnt vor Gefahren durch iranische Stellen in Deutschland
„Das Mullah-Regime ist ein Regime der Unterdrückung“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und warnte vor den Gefahren durch iranische Stellen in Deutschland.
„Nicht wenige Iranerinnen und Iraner leben in Deutschland, um vor dieser Schreckensherrschaft in Sicherheit zu sein“, sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die Sicherheitsbehörden haben mögliche Einschüchterungsversuche und Bedrohungen dieser Menschen durch iranische Stellen seit Langem im Blick.“
Die Sicherheitsbehörden seien wachsam und handelten, wenn es Hinweise auf Bedrohungen gebe, sagte die SPD-Politikerin weiter. „In der Innenministerkonferenz haben wir uns hierzu mehrfach ausgetauscht, da etwaige konkrete Schutzmaßnahmen in der Verantwortung der Länder liegen.“
05:00 Uhr – Iran ist bereit, Zurückhaltung zu üben, meldet China
Chinas Außenminister Wang Yi hat chinesischen Staatsmedien zufolge mit seinem iranischen Kollegen Hossein Amir-Abdollahian telefoniert. Der iranische Außenminister habe dabei gesagt, dass sein Land bereit sei, Zurückhaltung zu üben, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag. Der Iran habe nicht die Absicht, die Spannungen zu verschärfen. Die aktuelle Situation in der Region sei sehr heikel.
Amir-Abdollahian habe, laut Xinhua, zu Wang gesagt, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen keine notwendige Antwort auf diesen Angriff gegeben habe, meldete die Nachrichtenagentur weiter.
Chinas Außenminister Wang Yi (Archivbild) AFP/PEDRO PARDO
02:40 Uhr – Saudi-Arabien äußert hohe Erwartungen an China zur Deeskalation in Nahost
China ist seinem Außenminister Wang Yi zufolge bereit, mit Saudi-Arabien zusammenzuarbeiten, um eine weitere Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Das habe Wang seinem saudi-arabischen Amtskollegen in einem Telefonat gesagt, meldet die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf einen Regierungsvertreter. China wisse den Nachdruck Saudi-Arabiens zu schätzen, das Problem des Angriffs auf die iranische Botschaft in Syrien auf diplomatischem Wege zu lösen. Der saudi-arabische Außenminister Faisal bin Farhan bin Abdullah habe erklärt, sein Land hege hohe Erwartungen, dass China eine aktive und wichtige Rolle dabei spiele, die eskalierte Situation im Nahen Osten wieder auf den Weg der Normalität zu bringen.
00:20 Uhr – Sorge wegen möglichem Angriff auf Atom-Anlagen
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zeigt sich besorgt, dass Israel bei einem Vergeltungsschlag gegen den Iran dessen Atomanlagen angreifen könnte. „Wir sind immer besorgt über diese Möglichkeit“, antwortet er in New York auf eine Presse-Frage. Grossi ruft zu äußerster Zurückhaltung auf. Der Iran habe aus „Sicherheitserwägungen“ seine Atomanlagen am Sonntag geschlossen, sagt Grossi weiter.
Obwohl die Anlagen am Montag wieder geöffnet worden seien, habe er die IAEA-Inspektoren ferngehalten, bis man sehe, dass die Lage völlig ruhig sei. Die IAEA inspiziert regelmäßig die wichtigsten iranischen Atomanlagen, darunter die Uran-Anreicherungsanlage in Natans.
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