Champions-League-Erfahrung dabei: Neue Sturm-Kante für Borussia? Fünf Optionen aus dem Ausland

Borussia versucht immer noch, die Lücke von Breel Embolo (27) und Marcus Thuram (26) so richtig zu füllen.

Im kommenden Transfer-Sommer wird Borussia Mönchengladbach an einigen Kaderstellen Veränderungen vornehmen – durch das Leih-Ende von Jordan Siebatcheu (28) ist auch im Sturm eine Position offen, die Kaufoption beim US-Amerikaner wird Medienberichten zufolge nicht gezogen.

Gladbach mit neuem Mittelstürmer? Das sind Optionen im Ausland

Siebatcheu wurde von Sportdirektor Roland Virkus (57) für diese Saison vom Liga-Konkurrenten Union Berlin ausgeliehen. Ein robuster Mittelstürmer mit Kopfballstärke und Torgefahr – genau das Profil, was die Borussia-Verantwortlichen noch hinzufügen wollte und das Profil, das einst Breel Embolo (27) zu einer Gladbach-Waffe machte.

Ein Mittelstürmer, der als Anspielstation dienen kann, aber auch etwas mit dem Ball anzufangen weiß – mit Physis, Abschlussstärke und einer guten Präsenz, das würde Borussia sicherlich gut zu Gesicht stehen.

GladbachLIVE hat bereits einige Optionen aus Deutschland ins Visier genommen, nun richtet sich der Blick auf Profis, die außerhalb der Landesgrenzen tätig sind.

Wichtig dabei: Es geht es nicht darum, bei welchen Spielern aktuell konkretes Interesse besteht, sondern ist ein auf Statistiken und Spielerdaten basierendes Gedankenspiel.

Samuel Essende (26) – FC Vizela

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Begrüßt er bald die Borussia-Fans? Samuel Essende im Einsatz für den FC Vizela am 20. April 2024 IMAGO/GlobalImagens

Er macht aktuell durchaus auf sich aufmerksam!

Mit dem FC Vizela spielt Samuel Essende gegen den Abstieg in Portugal. Essendes Klub steht wenige Wochen vor Saisonende auf dem letzten Tabellenplatz, ist akut abstiegsbedroht.

Essende ist dabei der Lichtblick des Klubs. In 29 Partien stand er in der Liga auf dem Platz und erzielte dabei 14 Tore, er trifft also nahezu in jedem zweiten Spiel. Für einen Verein in dieser sportlichen Lage eine beachtliche Quote!

Der Franzose wechselte nach einer Leihe im Winter fest für 600.000 Euro von Caen nach Portugal, war also ein echtes Schnäppchen. Essende überzeugt durch Physis und Kopfballstärke. Im Schnitt gewinnt der 1,92 Meter große Mittelstürmer 3,97 Kopfballduelle pro Spiel und liegt damit noch vor Jordan Siebatcheu (3,05).

Auch in der Kategorie Offensivzweikämpfe hat Essende die Nase vorn: In dieser Saison erreicht er dort eine Erfolgsquote von 36 Prozent – der Gladbach-Angreifer kommt auf 23,1 Prozent.

Beide Profis sollen ihrer Mannschaft als Anspielstation dienen. Folglich werden sie häufig von ihren Kollegen gesucht. 20,7 Pässe empfängt der Vizela-Knipser pro Spiel, hier liegt Siebatcheu mit 21,3 empfangenen Pässen sogar noch knapp vor ihm.

Die beiden Spieler sind sich also durchaus ähnlich, das zeigen die Zahlen. Natürlich muss sich Essende erst einmal in einer stärkeren Liga beweisen. Womöglich bekommt er die Gelegenheit ja schon im Sommer – und Vizela ein ordentliches Transfer-Plus.

Szymon Wlodarczyk (21) – Sturm Graz

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Ein junger Stürmer in Österreich: Szymon Wlodarczyk am 14. Dezember 2023. IMAGO/Maciej Rogowski

Ein Talent im Formloch – kann ein Wechsel neuen Schwung bringen?

In seiner polnischen Heimat halten sie viel von Szymon Wlodarczyk. Der 1,92 Meter große Mittelstürmer spielt für die U21-Nationalmannschaft und wurde mit seinem Ausbildungsverein Legia Warschau bereits zweimal polnischer Meister.

Im vergangenen Sommer wagte er dann den Schritt ins Ausland und verließ Gornik Zabrze, wo er auch mit Weltmeister Lukas Podolski (38) zusammen spielte. Für etwa 2,2 Millionen Euro wechselte Wlodarczyk nach Österreich zu Sturm Graz.

Dort blieb das eigentlich vielversprechende Talent zuletzt etwas auf der Strecke. In der Hinrunde zählte der 21-Jährige noch zu den Stammspielern und erzielte fünf Tore – sein letztes allerdings im November 2023. Seitdem verringerten sich seine Einsatzzeiten stetig, sodass er in den vergangenen Partien hin und wieder gänzlich ohne Spielzeit blieb.

Die Qualitäten des Stürmers liegen im Abschluss: In der vergangenen Spielzeit traf Wlodarczyk für Zabrze 0,54 Tore pro 90 Minuten. Zum Vergleich: Weder Embolo (Bestwert: 0,47) noch Siebatcheu (0,34) kamen zu ihren Gladbach-Zeiten auf solch eine starke Quote. In Polen hat der Youngster seine Qualitäten also schon unter Beweis gestellt!

Der Graz-Stürmer versucht es aber auch öfter als seine Kollegen. Durchschnittlich schießt er 2,78 Mal in einem Spiel auf den Kasten und damit öfter als Siebatcheu für Gladbach (2,24) und Embolo für Monaco (1,93).

Der Neuzugang von Sturm dürfte nicht gerade zufrieden mit seiner Entwicklung in Österreich sein, ebenso wenig wie die Klub-Bosse. Allerdings sollte Wlodarczyk bis zum Ende der Saison noch etwas Eigenwerbung betreiben, damit ein Transfer in die Bundesliga tatsächlich realistisch erscheint. Sein Potenzial hat er aber bereits in jungen Jahren unter Beweis gestellt.

Thierno Barry (21) – FC Basel

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Thierno Barry bejubelt ein Tor für Basel am 14. April 2024. IMAGO/Pius Koller

Auch er gilt als großes Talent – zuletzt zeigte er auch, wozu er fähig ist!

Zuerst „brachte er keinen Fuß vor der anderen“, schreibt die „bz“. Nun aber scheint der in Lyon geborene Stürmer regelrecht aufzublühen. Barry war an 14 der vergangenen 18 Basel-Tore direkt beteiligt. Insgesamt erzielte er selbst elf Tore und bereitete vier weitere für Basel in allen Wettbewerben vor.

In der vergangenen Saison war er Torschützenkönig der zweiten belgischen Liga, trotz seiner Körpergröße von 1,95 Metern erzielt Barry die Tore aber wahrlich nicht nur mit dem Kopf. Der sich in seiner Technik stetig verbessernde Spieler ist auch mit dem Ball am Fuß eine Waffe und wurde in Basel auch schon im offensiven Mittelfeld eingesetzt.

Vor dem Tor überzeugt der 21-Jährige mit Genauigkeit: Etwa 37,3 Prozent seiner Schüsse finden das Ziel, bei Jordan Siebatcheu sind es exakt zehn Prozent weniger (27,3 Prozent).

Günstig wäre Barry sicher nicht für Borussia, aber eine Investition für die Zukunft. Der FC Basel verpflichtete ihn vergangenen Sommer für drei Millionen Euro, bei seiner aktuellen Entwicklung wird eine höhere Summe nötig sein, um den Kauf abzuwickeln. Gerüchteweise hat auch Crystal Palace aus der Premier League Interesse angemeldet.

Rafa Mir (26) – FC Sevilla

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Den Ball fest im Blick: Rafa Mir für den FC Sevilla am 23. September 2023. IMAGO/Ricardo Larreina Amador

Er spielte schon in der Barca-Jugend – rückt er nun ins Borussia-Visier?

Mit erst 26 Jahren ist Rafa Mir schon beim fünften Verein seiner Profi-Karriere angekommen. Im Sommer 2021 überwies der FC Sevilla 16 Millionen Euro an die Wolverhampton Wanderers, um den spanischen Mittelstürmer zu verpflichten.

Als gesetzter Startelf-Spieler feierte Mir dort in der Saison 2022/23 den Titel in der Europa League mit den Andalusiern. Zuletzt fiel er aber leistungstechnisch ab – ein Bankplatz war oft die Folge. Seit Mitte Februar gehörte er in der Liga gar nicht mehr zum Kader.

Für Mir, der von 2009 bis 2011 die Jugend des FC Barcelona durchlief, eine unangenehme Situation. Er will spielen und das auf hohem Niveau – im Winter lehnte er Berichten zufolge noch Angebote aus Saudi-Arabien und den USA ab.

Wenn er in Top-Form ist, dann kann der Spanier eine echte Verstärkung sein. Mir gewinnt pro Spiel etwa 3,53 seiner Kopfballduelle und bringt 46,7 Prozent seiner Schüsse auf das Tor.

Er weiß aber auch, wie man seine Mitspieler einzusetzen hat: In 90 Minuten kreiert Mir 2,99 Schussaktionen für seine Mannschaft – bei Jordan Siebatcheu sind es in der laufenden Saison lediglich 2,31, während Breel Embolo vergangene Spielzeit hier auf 3,05 kreierte Schussaktionen pro 90 Minuten kam.

Der VfL Wolfsburg und der VfB Stuttgart sollen unter anderen Klubs zu den Interessenten gehören. Sein Marktwert beläuft sich auf etwa 3,5 Millionen Euro.

Cedric Itten (27) – Young Boys Bern

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Seinen Namen hat man am Borussia-Park schon gehört: Cedric Itten, hier am 15. Februar 2024, spielt bei den Young Boys Bern. IMAGO/Manuel Stefan

Schon einmal stand er auf dem Zettel der Borussia-Scouts – rückt der Schweizer nun erneut in den Fokus?

Mit 1,90 Meter Körpergröße, 81 Kilogramm und 27 Jahren bringt Cedric Itten einiges mit, um ein Mittelstürmer auf gutem Bundesliga-Noveau zu sein. Zehn Tore erzielte der Schweizer in seinen 36 Spielen der laufenden Saison auf Vereinsebene.

Bereits im vergangenen Jahr gab es Gerüchte um einen möglichen Gladbach-Wechsel. Da Borussia erneut nach seinem Spielertyp sucht, könnte Itten im zweiten Anlauf an den Niederrhein wechseln.

Mit dem Fußball in Deutschland hat er bereits Erfahrungen gemacht. In der Saison 2021/22 kickte er leihweise für Greuther Fürth in der Hinrunde der Bundesliga.

Itten ist im Vergleich zu Siebatcheu ein etwas agilerer, schnellerer Spieler, überzeugt aber ebenso auch durch Schussstärke. Etwa 3,7 Schüsse bringt der 12-fache Nationalspieler der Schweiz pro Spiel auf den Kasten und damit mehr als der Borussia-Mittelstürmer (2,24).

Etwas mehr als jeder dritte Schuss von Itten trifft dabei das Ziel. Beim US-Amerikaner Siebatcheu sind es etwa 27 Prozent.

Die drei Millionen Euro Marktwert wären für die Gladbach-Verantwortlichen zwar zu stemmen, allerdings entschied sich Itten im vergangenen Herbst noch für eine Vertragsverlängerung, auch um einen Wechsel im Winter auszuschließen.

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